Heute morgen habe ich mit meinem Vater diesen Tag begangen und er hat mir Dinge erzählt, die er er ein Leben lang - nämlich 60 Jahre lang - für sich behalten hat. Gut, ich habe gewusst, dass er damals als 18jähriger dabei war, und mitgemacht hat, weil es toll war, und er erst gwusst hat, dass es Ernst war, als die Russen am 3. November mit Panzern in Sopron angekommen sind. Da ist er mit einigen Freuden in der Ikva stundenlang im Wasser gelegen weil die Russen sie gesucht haben und sind dann in der Nacht in Richtung "Einser Kanal" geflohen und am Sonntag, den 4.November über die heute berühmte Brücke von Andau nach Österreich gekommen ist.
Aber er hat mir erzählt, das im Hof der Polizei (neben dem Kollegium der Forstmittelschule) drei AVO Leute aufgehängt wurden und er Befriedigung empfunden hat, weil er als Schüler immer darauf hingewiesen wurde, dass an der Mauer des Gymnasium "Konterrevolutionäre" erschossen wurden. Er hat aber bis heute Alpträume, weil beim Ursulinenkloster "orsolya ter" ein Soldat am Laternenpfahl aufgehängt wurde und tagelang dort hing- und herschwang.
Für meinem Papa war das Ganze solange ein Erlebnis, bis die russischen Panzer Sopron erreichten und alles in Schutt und Asche legten. Weil mit Gewehren kann man nicht gegen diese Monster angehen. Er machte deshalb das einzig richtige: er ging nach Östereich.