Das Freikorps Lichtschlag war eine deutsche paramilitärische
Einheit, die am 14. Dezember 1918 kurz nach Ende des Ersten Weltkrieges
aufgestellt wurde.
Das Generalkommando des VII. Armeekorps Münster (Provinz Westfalen,
Lippe)
unter General Oskar von Watter begann nach der Novemberrevolution, aus von der Westfront zurückkehrenden Einheiten Freikorps
aufzustellen. Dabei entstand das Freikorps Lichtschlag im Raum Hagen. Es unterstand dem
Hauptmann Otto Lichtschlag (1885–1961) und hatte eine
Stärke von etwa 2500 Mann.
Die Einheit wurde Anfang 1919 auf Befehl des
Generals von Watter gegen die Sozialisierungsbewegung im Ruhrgebiet
eingesetzt. Am 15. Februar ging sie mit großer Brutalität in Dorsten
gegen streikende Arbeiter vor. In der Folge riefen die Anhänger der KPD und der USPD im
Ruhrgebiet
den Generalstreik
aus. Dieser wurde gewaltsam niedergeschlagen. In der Folge blieb die Lage
unruhig und wurde durch Ausschreitungen der Freikorps weiter angeheizt. Am 15.
April 1919 schossen Angehörige des Freikorps Lichtschlag in eine Versammlung
von streikenden Arbeitern im Kreis Mettmann.
Dabei gab es Tote und Verletzte.
Das Freikorps stand während des Kapp-Putsches
nicht eindeutig hinter der legalen Regierung, sondern galt als Unterstützer der
Putschisten. Nicht gegen diese, sondern gegen die Arbeiter, die nach dem Ende
des Putsches den Generalstreik nicht abbrachen, wurde die Einheit eingesetzt.
Während des Ruhraufstandes
im März 1920 marschierte das Freikorps in Wetter
ein, um von Osten her ins Ruhrgebiet einzumarschieren. Am 16. März wurde der
Vormarsch bei Aplerbeck von 10.000 Mann der Roten Ruhrarmee
gestoppt. Einen Tag später wurde das Freikorps geschlagen.
Das Freikorps wurde im Ruhrgebiet aufgrund seiner
brutalen Vorgehensweise als „Freikorps Totschlag“ bezeichnet.