Samstag, 9. Januar 2016

Freikorps Lichtschlag


Das Freikorps Lichtschlag war eine deutsche paramilitärische Einheit, die am 14. Dezember 1918 kurz nach Ende des Ersten Weltkrieges aufgestellt wurde.

Das Generalkommando des VII. Armeekorps Münster (Provinz Westfalen, Lippe) unter General Oskar von Watter begann nach der Novemberrevolution, aus von der Westfront zurückkehrenden Einheiten Freikorps aufzustellen. Dabei entstand das Freikorps Lichtschlag im Raum Hagen. Es unterstand dem Hauptmann Otto Lichtschlag (1885–1961) und hatte eine Stärke von etwa 2500 Mann.

Die Einheit wurde Anfang 1919 auf Befehl des Generals von Watter gegen die Sozialisierungsbewegung im Ruhrgebiet eingesetzt. Am 15. Februar ging sie mit großer Brutalität in Dorsten gegen streikende Arbeiter vor. In der Folge riefen die Anhänger der KPD und der USPD im Ruhrgebiet den Generalstreik aus. Dieser wurde gewaltsam niedergeschlagen. In der Folge blieb die Lage unruhig und wurde durch Ausschreitungen der Freikorps weiter angeheizt. Am 15. April 1919 schossen Angehörige des Freikorps Lichtschlag in eine Versammlung von streikenden Arbeitern im Kreis Mettmann. Dabei gab es Tote und Verletzte.

Das Freikorps stand während des Kapp-Putsches nicht eindeutig hinter der legalen Regierung, sondern galt als Unterstützer der Putschisten. Nicht gegen diese, sondern gegen die Arbeiter, die nach dem Ende des Putsches den Generalstreik nicht abbrachen, wurde die Einheit eingesetzt.

Während des Ruhraufstandes im März 1920 marschierte das Freikorps in Wetter ein, um von Osten her ins Ruhrgebiet einzumarschieren. Am 16. März wurde der Vormarsch bei Aplerbeck von 10.000 Mann der Roten Ruhrarmee gestoppt. Einen Tag später wurde das Freikorps geschlagen.
Das Freikorps wurde im Ruhrgebiet aufgrund seiner brutalen Vorgehensweise als „Freikorps Totschlag“ bezeichnet.