Sagt mal, bekommt ihr auch immer wieder Parteiwerbung über euren Mailverteiler im Büro ? Nein ? – Dann dürft ihr euch glücklich schätzen. Meinereiner bekommt sowas dauernd. No na werdet ihr sagen, wenn man in einem roten Betrieb arbeitet ist das normal. Eh – wenns nur eine Partei ist. Ich bekomm den Mist aber von (fast) allen Parteien, nur die Blauen haben sich bis jetzt „vornehm“ zurückgehalten, vielleicht haben die andere Zielgruppen als den Magistratsbeamten im Sozialbereich. Mir aber ehrlich gesagt nicht unrecht, denn „lustige“ Moscheespiele brauche ich nicht am Dienstrechner. Nicht dass ich nicht gerne Egoshootergames spiele aber dann bitte lieber mit Hühnern oder Pinguinen.
Zurück zum Thema.
Heute habe ich einen Newsletter (den ich nicht bestellt habe) von den Grünen bekommen. Die Frau Eva Glawischnig hat mir erstens ein gutes Neues Jahr gewunschen – nett und dann gleichzeitig auch ein bisserl politische Werbung gemacht – eher lähmend. Ich meine, dass man Parlamentarische Untersuchungsausschüsse als Minderheitsrecht festschreiben will ist toll, wenn ein solcher dann eine Farce a la Eurofighter UA wird – Vorsitz Gabriele Moser - kann ich drauf verzichten. Da ist eine Kabarettvorstellung billiger. Ähnlich mit dem Spekulationsverbot. Ich meine, die Grünen sitzen in Wien in der Stadt/Landesregierung, wie wäre es wenn sie sich da um die Pensionskasse der Bediensteten der Stadt Wien kümmern würde, die ja teilweise spekulativ veranlagt ist ? Aber das geht uns nichts an weil wir eine Firma gegründet und damit beauftragt haben, damit spekuliert ja nicht die Stadt Wien damit. Aha. Richtig. Gute Idee.
Ähnlich der Absatz mit den 80.000 neuen Kindergartenplätzen. Erstens: wo will man die machen ? Es gibt nicht einmal genügend Räumlichkeiten für die bestehenden Gruppen, geschweige denn genügend ausgebildete Hortpädagoginnen (in Wien fehlen aktuell 200). Bei 80.000 Plätzen und einer Gruppenstärke von 20 Kindern sind dass dann wieviel ? Genau: 4.000. Woher kommen die ? Jährlich werden 90 – 100 neue PädagogInnen fertig, es würde also 40 Jahre lang dauern, bis alle Kinder von ausgebildeten Fachkräften betreut werden könnten. Soll das lustig sein ?
Ausserdem wird mit diesem Modell die Verantwortung der Eltern auf den Staat abgeschoben. Wie zu den guten alten Zeiten des Ständestaats oder Dritten Reiches, wo die staatlichen Kinder- und Jugendorganisationen das Volk konditioniert haben. Ist das die neue grüne Politik ?
Eine Gratisgesellschaft wird damit gefördert, in der Leistung nicht mehr zählt und wo Verantwortung abgenommen wird, die jungen Leute sollen sich ja frei entfalten – und was ist mit deren Kindern ? Die „werden entfaltet“ – und zwar von Kindergarten, Schule, Hort und anderen staatlichen Einrichtungen. Wie seinerzeit bei der Katholischen Kirche. Die haben ihre Zöglinge ja auch sehr gern gehabt und für allerhand lustige Spiele verwendet – oh wait. Gabs da nicht vor kurzem einen Riesen Aufschrei ? Klasnic-Kommission oder so ? Hmm.
Und den Wilhelminenberg haben wir auch schon vergessen. Das war nämlich ein solcher Auswuchs dieser Politik, die jetzt wieder forciert wird. Weil – je mehr Kinder in der Obhut der staatlichen Stellen sind, desto mehr Personal benötigt man, welches natürlich auf die Qualität drückt (weil es eben nicht soviel geschultes Personal gibt) und die Spirale dreht sich wieder. Täglich grüsst das Murmeltier.
Die nächsten beiden Punkte kann ich unterschreiben. Geld für Bildung und öffentliche Verkehrsmittel – jederzeit. Das ist beides elementar für jeden einzelnen von uns. Ohne Frage.
Auch die Sache mit den Flüchtlingen unterschreibe ich wobei ich da die Betonung auf „Flüchtlinge im eigentlichen Sinne“ und nicht Wirtschaftsflüchtlinge meine. Leute die wegen ihrer Meinung, ihrer Religion oder ihrer Hautfarbe verfolgt werden MÜSSEN einen Platz bei uns finden. Leute, die nur deswegen kommen, weil es hier leichter ist, zu leben sollen genauer unter die Lupe genommen werden. Österreich ist zwar ein reicher Staat aber da bin ich soweit Patriot als das ich sage, dieser Reichtum soll vor allem jenen zu Gute kommen die hier leben und arbeiten: UNS. Und zwar den Werktätigen und nicht den Bonzen die mit der Arbeitsleistung der Bevölkerung Gewinne machen die sie dann verzocken.
Eine faire Steuerreform ? Ist das nicht ein Paradoxum ? Ich meine – Steuern und fair – der Mensch arbeitet und muss einen Teil seines Lohns dem Staat geben, der dann damit nicht nachvollziehbare Dinge macht ? Fair ?
Die Grünen sind eine saubere Partei. Bisher. Weil sie noch nie Regierungsverantwortung hatten. Schauen wir mal, wie sauber sie nach der Legislaturperiode in Wien sind. Oder inwieweit sie sich korrumpieren und verbiegen liessen. Kleine Beispiele gibt es leider schon: die Thematik mit den Abfallberatern der MA 48. Da wurden sie konsultiert, haben aber nicht reagiert. Für 31 Menschen einen Krach mit dem dicken Michi anfangen ? Nö. Wie genau sieht das dann mit der Chancengleichheit bzw. mit dem Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit aus ? Wobei die Schaffung von Abfallberatern ja eine Vorgabe der EU war.
Da spielt die saubere Partei auf einmal „Beamtenmikado“ – weil wenn man nichts tut kann man auch leicht sauber bleiben, oder ?
Generell ist das Zurücklehnen und die anderen Fehler machen lassen das grösste Problem, das ich hier orte, wenn man von gelegentlichen Ausritten in die Umweltpolitik absieht, wo sie zum Teil skurrile Ideen haben oder Projekte verfolgen, die gegen die Interessen der Mehrheit sind. Ein Parkpickerl in Wien wäre kein Problem wenn die Leute vorher dazu befragt worden wären, so aber – Einführung im Oktober 2012, Befragung im März 2013 hat das einfach nur das Format der Kasperlpost. Weil sie sich damit zu Handlanger der arrivierten Parteien machen, die das beliebte Spiel „Wien gegen Niederösterreich“ in eine neue Runde starteten. Ist das noch sauber ?