Der Monumentalbau wurde für die Weltausstellung von 1873 geplant und gebaut, es handelt sich dabei um einen Kuppelbau von 108 Meter Durchmessern, der von einer 83 Meter hohen, an der Spitze stumpfen Kuppel, die von der Kaiserkrone geschmückt war überdacht wurde. Auf der Galerie stand die Losung des Kaisers: „VIRIBUS UNITIS“ (Mit vereinten Kräften). Der Rundbau wurde von 4, jeweils 190 Meter langen Galerien quadratisch umschlossen, die von vier Hallen mit der Rotunde verbunden waren. Am 1. mai 1873 wurde der noch unfertige Bau eingeweiht, starke Regenfälle mit Überschwemmungen verhinderten allerdings eine grosse Feier. Am 9. Mai erfolgte dann die offizielle Eröffnung, durch die schlechte Witterung, die Wirtschaftskrise sowie eine Choleraepedemie in den Elendsvierteln Wiens machten die Ausstellung zu einem Desaster. Statt der eingeplanten 20 Millionen Besucher kamen nur 7,2 Millionen – ein Verlust von 15 Millionen Gulden. Nach der Ausstellung wurde die Rotunde lange von der Stadt Wien als Lagerraum benutzt, 1877 zunächst die Galerien, ein Jahr danach der komplette Bau. In den 80er Jahren des 19. Jahhunderts wurde der Bau dann endlich kommerziell für Veranstaltungen genutzt, 1883 fand die Internationale Elektrische Ausstellung statt, 1885 die Gründungsfeier der Wiener Rettungsgesellschaft, 1892, die Internationale Ausstellung für Musik- und Theaterwesen sowie 1898 die Collektivaustellung österreichischer Automobilbauer. Nach der Jahrhundertwende fand 1913 mit der Adriaaustellung die letzte echte Ausstellung statt, da die Kriegsausstellungen 1916 und 1917 wohl kaum dazu gezählt werden konnten. Ansonsten wurde der Bau während des Krieges als Rekonvaleszentensammelstelle benutzt und erst 1920 wieder friedlichen Zwecken zugeführt. Die Wiener Internationale Messe vom 11. August 1921 war die erste grosse Veranstaltung seit Kriegsende. Obwohl bekannt war, dass das Gebäude brandtechnisch riskant war wurden nie Umbauten bzw. Brandschutzmaßnahmen gesetzt. Daher kam es wie es kommen musste: am 17. September 1937 breitete sich in den vielen Hohlräumen des Gebäudes Flammen aus, Brandmelder schlugen Alarm und die Feuerwehr eilte zur Hilfe. Durch die eigenartige Konstruktion (Die Dächer waren aus Blech, das verhinderte, dass das Löschwasser die Holzbalken erreichte) gelang es nicht, den Grossbrand unter Kontrolle zu bringen. Eine Stunde nach Meldung, nämlich um 13.30 gab der Branddirektor den Befehl zum Rückzug der Feuerwehren, der Bau wurde ein Raub der Flammen. Das gesamte Gebäude brannte bis 22. September, erst dann konnten Feuerwehrleute und Soldaten des Infanterieregiment 5 mit den Aufräumarbeiten beginnen. Heute erinnern die Rotundenbrücke, die Rotundenallee sowie die Station Rotunde der Liliputbahn an diesen Bau.