Trainhopping
Freitagnachmittag – das Wochenwerk ist vollbracht und ich begab mich zum Bahnhof Meidling, Knotenpunkt des eisenbahntechnischen Wien um zum übriggebliebenen Teil des alten Süd/Ostbahnhofes zu gelangen. Innerst fünf Minuten bringt einem die Schnellbahn oder der Regionalexpress von meinem Ort zum Zielort. Dachte ich. Schmecks. Wegen Oberleitungsschaden zwischen Mödling und Liesing – beides ziemlich unbedeutende Flecken auf der Landkarte – ging nix. 20 Minuten Verspätung. Aber ich kam immer noch rechtzeitig zum Zug nach Breitenbrunn dem gewählten Zielort. Die Karte am Schalter gelöst und in den Zug gesetzt. Gut. Das Wochenende konnte beginnen. Wieder Schmecks. In Götzendorf war Endstelle – „Aufgrund eines Selbstmörders auf der Strecke zwischen Götzendorf und Bruck an der Leitha bleibt der Zug hier stehen“ – 500 Passagiere aus vier Zügen gingen auf den Bahnsteig, um den Schienenersatzverkehr zu besteigen. Leider war nur ein Bus für 50 Leute vor Ort, der Rest hattte den Weg zum Bahnhof Götzendorf nicht gefunden. Blöd – vor allem für mich. Zum Glück gab es einen Billa wo man Getränke und etwas zu Essen kaufen konnte. Inzwischen war die Strecke wieder frei, mein Zug natürlich irgendwo und so fuhr ich mal nach Bruck an der Leitha. Dort war die Konfusion nicht minder kleiner, ein ganzer Haufen Ungarn wollte nach Györ (warum eigentlich ?) und ich wartete auf den Zug nach Wulkaprodersdorf. Der stand auf Gleis 3, dahinter der Zug nach Nickelsdorf, der wegfahren wollte. Also Blinker rechts raus und auf die Überholspur. Haha. Geniale Sache. Nun mein Zug fuhr von einem ganz anderen Bahnsteig und als ich fröhlich pfeifend dorthin kam wollte er wegfahren. Kurz mal an die Tür geklopft, er blieb netterweise stehen und ich stieg ein. Toll. Ein Zug für mich alleine. Da konnte ich singen was ich wollte. Bei der Fahrt nach Neusiedl sah ich einen burgenländischen Tornado auf Höhe Oslip. Der Rest ist schnell erzählt: wir fuhren die Stammstrecke und in Breitenbrunn stieg ich aus. Toller Wochenendbeginn. Echt wahr.