Samstag, 2. September 2023

Unser nächster Gegner

 

Vorbericht ASV Draßburg

 

Der ASV Draßburg ist ein jüngerer österreichischer Verein, seine Gründung erfolgte erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Im Dezember 1945, nachdem die Sowjetkomandantur die Gründung von Sportvereinen wieder zugelassen hatte, fanden sich Fussballbegeisterte aus dem Ort zusammen um einen Verein mit Namen „ASV Edelweiß Draßburg“ aus der Taufe zu heben. Offiziell ist das Gründungsdatum mit 1946 angegeben, was vermutlich der Verzögerung bei der behördlichen Anmeldung über die Weihnachtsfeiertage geschuldet ist.

Der Ort mit seinen rund 1300 Einwohnern ist an der „Györi Sopron Ebenfurti Vasut“ oder Raaberbahn gelegen, und zwar genau zwischen den Stationen Wulkaprodersdorf und Baumgarten. Als multiethnischer Ort – es gibt neben Deutschösterreichern eine große burgenlandkroatische Einwohnerschaft sowie einige ungarisch sprechende Familien – war Draßburg lange Zeit bekannt, noch heute gibt es eine große burgenlandkroatische Minderheit. Die heutigen Burgenlandkroaten sind während und nach den beiden Türkenkriegen zugewandert, da die Osmanen weite Teile des heutigen Burgenlandes entvölkert hatten und die dort ansässigen Adeligen, allen voran die Familie Esterhazy versuchten, die verlassenen Dörfer wieder zu besiedeln. Waren das nach der zweiten Türkenbelagerung viele Deutsche aus Schwaben und der Pfalz, waren es ein Jahrhundert zuvor vor allem kroatische Bauern und Handwerker, die ins Burgenland zogen. Durch die Zugehörigkeit zum ungarischen Königreich und der Nähe zu Sopron gab es auch eine stärkere ungarische Minderheit, weswegen der Ort drei unterschiedliche Namen führt: Draßburg, Rasporok und Darufalva. Letzterer musste im Zuge der Magyarisierungskampagne des ungarischen Reichstages ab 1898 verpflichtend geführt werden. 1921 wurden wieder die anderen, gebräuchlichen Namen geführt.

Die Gegend von Draßburg war schon früh besiedelt, eine 1933 gefundene jungsteinzeitliche Gefäßscherbe, bekannt als „Venus von Draßburg“ legt nahe, dass es dort bereits seit 7.000 Jahren eine Siedlung gab. Ebenso sind keltische und römische Siedlungen bekannt. Prunkstück des Ortes ist das Schloß Draßburg mit seinen terrassenartig angelegen Parkanlagen. Sollte man sich angesehen haben.

Ein Kurisosum ist, dass die Gemeinde Draßburg – obwohl immer deutlich grösser als Baumgarten – bis 1851 der Pfarrgemeinde Baumgarten unterstellt war. Warum das so gehandhabt wurde, entzieht sich leider meiner Kenntnis, vermutlich hat irgendein verhaltensorigineller Kirchenherr das so bestimmt. Genau sagen kann ich es aber nicht. Es war einfach so.

Zurück zum eigentlichen Thema, nämlich dem ASV Draßburg.

Die ersten schriftlichen Spuren fand ich in der „Burgenländischen Freiheit“ vom 23. März 1946, wo ein Spiel des ASV Draßburg (dort auch SK Draßburg) auswärts bei Hirm aufgeführt ist. Hirm gewann mit 7-0. Die erste Meisterschaftsrunde spielte der ASV Draßburg am 24. März 1946 in Pöttsching. Draßburg verlor mit 0-2. Auch in der zweiten Meisterschaftsrunde musste Draßburg auswärts bei Zillingtal spielen, Draßburg gewann mit 2-1. Kurioserweise ist dieses Spiel als Heimspiel eingetragen. Oder die Ankündigung war falsch, man weiß es nicht. In Runde 3 der Meisterschaft war Draßburg Gastgeber gegen Schattendorf. Ein Ergebnis konnte ich leider nicht ausmachen, möglicherweise fand dieses Spiel aufgrund der unsicheren Straßenverhältnisse sowie der fehlenden Infrastruktur bei Bus und Bahn auch gar nicht statt. Immerhin gibt es bis heute keine durchgehende Bahnverbindung zwischen diesen beiden Orten, man muss in Sopron umsteigen. Wie auch immer, Draßburg wurde in seiner Gruppe immerhin Zweiter, ein schöner Erfolg des neu gegründeten Vereines.

Bis in die 1980er Jahre blieben die Draßburger in den Niederungen des burgenländischen Fussballs, ehe es für sie aufwärts ging: Aufstieg in die II. Liga Mitte, der man 24 Jahre ununterbrochen angehörte, ehe der Aufstieg in die Burgenlandliga 2010/2011 folgte. Damit verbunden war der Bezug des neuen Fussballplatzes, der seit der Saison 2018/2019 einen Regionallegisten beherbergt. Auf dem alten Platz ist heute ein Pflegekompetenzzentrum befindlich.











 


ASV Draßburg – Wikipedia

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Draßburg – Wikipedia

Quellen: ANNO, Burgenländische Freiheit, HP ASV Draßburg