Montag, 3. April 2023

Der nächste Gegner

 Wir haben zwar noch ein wenig Zeit, trotzdem will ich den nächsten Gegner, den SV Donau ein wenig beschreiben:

Der SV Donau ist unser nächster Konkurrent um den Titel, der ausgeschaltet werden soll. Dieser Verein – 1910 als Fusionsverein gegründet – spielt seit eh und je in Kaisermühlen, allerdings zunächst auf einem anderen Platz, der bald Gemeindebauten weichen muss. Kaisermühlen war bis 1938 noch Teil des zweiten Wiener Gemeindebezirkes, womit die SV Donau streng genommen ein Leopoldstädter Verein war.




Kaisermühlner AC 1919

Die drei Vereine, die am 10.9.1921 bzw. 1926 zum SV Donau verschmolzen und den heutigen Platz bespielten, waren die „SK Prater Olympia 1910“, der „Kaisermühlener AC (KAC) 1913“ und der Verein der Lagerarbeiter „Lagerhaus“ 1919. Der Hintergrund ist ein kurioser: bei Ausschreitungen bei einem Spiel zwischen „Lagerhaus“ und „Olympia“ am 17.4.1921 ging es so hoch her, dass beide Vereine aus dem Verband ausgeschlossen wurden. Man setzte sich zusammen, einigte sich und fusionierte.

Vor dem Krieg spielte die „Olympia“ am heutigen Elektraplatz im 2. Bezirk. In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg spielte die „Olympia“ in den unteren Ligen, ehe der Krieg den Spielbetrieb unterbrach, der erst 1919 bzw. 1921 am heutigen Platz wieder aufgenommen wurde. Dann aber begann eine sehr erfolgreiche Zeit, die 1933 in den Aufstieg in die höchste Spielklasse, der 1. Klasse Wien gipfelte. Leider konnte sich der SV Donau dort nicht halten und stieg noch im selben Jahr wieder ab. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges waren die Kaisermühlener dann zweitklassig.


Erneut forderte ein Weltkrieg seine Opfer und der SV Donau fusionierte sich 1941 mit dem Verein „Franz-Josefs-Land“ (heute: KSC Donaustadt), die Fusion wurde aber 1947 rückgängig gemacht. In den darauf folgenden Jahrzehnten versank der Verein zusehends in der Bedeutungslosigkeit, meist spielten sie in der Wiener Liga, manchmal auch als sogenannte Fahrstuhlmannschaft in der Oberliga (heute: 2. Landesliga).




Erst im neuen Jahrtausend konsolidierte sich der Verein und stieg 2005 in die Regionalliga Ost auf. Dort konnten sie sich nicht halten und stiegen postwendend wieder ab, ein Jahr darauf sogar eine weitere Liga hinunter. Erst 2016 konnten sie wieder in die Wiener Stadtliga aufsteigen, in der sie noch heute spielen. Ein Erreichen der Regionalliga Ost verfehlten die Schwarzblauen 2022, als sie im Relegationsspiel gegen den Kremser SC scheiterten.

Quellen: ANNO (Neues Wr. Tagblatt, Illu.öst.Sportblatt, Ill. Kronenzeitung, Facebook)