Wir haben zwar noch ein wenig Zeit, trotzdem will ich den nächsten Gegner, den SV Donau ein wenig beschreiben:
Der SV Donau ist unser nächster Konkurrent um den Titel, der ausgeschaltet
werden soll. Dieser Verein – 1910 als Fusionsverein gegründet – spielt seit eh
und je in Kaisermühlen, allerdings zunächst auf einem anderen Platz, der bald Gemeindebauten
weichen muss. Kaisermühlen war bis 1938 noch Teil des zweiten Wiener
Gemeindebezirkes, womit die SV Donau streng genommen ein Leopoldstädter Verein
war.
Kaisermühlner AC 1919
Die drei Vereine, die am 10.9.1921 bzw. 1926 zum SV Donau verschmolzen und
den heutigen Platz bespielten, waren die „SK Prater Olympia 1910“, der
„Kaisermühlener AC (KAC) 1913“ und der Verein der Lagerarbeiter „Lagerhaus“
1919. Der Hintergrund ist ein kurioser: bei Ausschreitungen bei einem Spiel
zwischen „Lagerhaus“ und „Olympia“ am 17.4.1921 ging es so hoch her, dass beide
Vereine aus dem Verband ausgeschlossen wurden. Man setzte sich zusammen,
einigte sich und fusionierte.
Vor dem Krieg spielte die „Olympia“ am heutigen Elektraplatz im 2. Bezirk. In
den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg spielte die „Olympia“ in den unteren Ligen,
ehe der Krieg den Spielbetrieb unterbrach, der erst 1919 bzw. 1921 am heutigen
Platz wieder aufgenommen wurde. Dann aber begann eine sehr erfolgreiche Zeit,
die 1933 in den Aufstieg in die höchste Spielklasse, der 1. Klasse Wien
gipfelte. Leider konnte sich der SV Donau dort nicht halten und stieg noch im
selben Jahr wieder ab. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges waren die
Kaisermühlener dann zweitklassig.
Erneut forderte ein Weltkrieg seine Opfer und der SV Donau fusionierte sich
1941 mit dem Verein „Franz-Josefs-Land“ (heute: KSC Donaustadt), die Fusion
wurde aber 1947 rückgängig gemacht. In den darauf folgenden Jahrzehnten versank
der Verein zusehends in der Bedeutungslosigkeit, meist spielten sie in der Wiener
Liga, manchmal auch als sogenannte Fahrstuhlmannschaft in der Oberliga (heute:
2. Landesliga).