Zunächsteinmal war wieder eine
Testspielauswärtsfahrt angesagt – und zwar nach Sankt Pölten wo sich die U 18
des SKN mit unseren Roten Teufeln messen wollte. Oder umgekehrt, es ist ja auch
egal, wir hatten endlich wieder eine Fahrt in die Provinz vor uns. Treffpunkt
war am Westbahnhof, welcher zumindest noch so aussieht wie man sich einen
Bahnhof vorstellt. Die Bausubstanz aus den 50ern ist noch erhalten und man
weiss wo man sich befindet. Gut. Meinereiner war früher am Bahnhof weil
meinereiner natürlich neugierig darauf war, ob sich dort wirklich so chaotische
Zustände mit Asylwerbern abspielen. Als erstes traf ich in der Bahnhofshalle
vier Securitymitarbeiter der ÖBB welche damit beschäftigt waren, schlafende
Menschen in den Sitzecken aufzuwecken und wegzuschicken. Danach sah ich die
legendären afghanischen Asylwerber: Es waren wirklich ein ganzer Haufen, ich
hätte sie so auf 50 bis 60 Menschen gezählt. Sie taten halt das, was
unbeaufsichtigte Jugendlich so machen: jede Menge Blödsinn. Die vier
Mitarbeiter der ÖBB waren dagegen ziemlich entspannt, man kannte sich offenbar
ganz gut und hatte die gegenseitigen Regeln abgesteckt. Gut. Nachdem ich dies
gecheckt hatte, wartete ich auf die Jungs. Alle waren pünktlich und so konnten
wir in den nur leicht überfüllten Westbahnzug einsteigen um die halbstündige
Fahrt nach Sankt Pölten anzuteten. Als leider halblustiges Bonmotscherl wurde
ein Mitreisender willkürlich von übereifrigen Zivilpolizisten kontrolliert,
weil diese Bulgaren nicht von Afghanen unterscheiden konnten. Vielleicht sollte
die Polizei besser geschult werden, keine Ahnung. Erwartungsgemäss fanden sie
nichts auszusetzen und wir konnten rechtzeitig aussteigen. Wäre lustig geworden,
wenn die Cops mit uns aussteigen hätten müssen, die hatten ja nur T-Shirts an.
Egal. Am Bahnhof angekommen, versorgten wir uns sicherheitshalber mit ein wenig
Bier – man schaut ja ein bisserl voraus – und besorgten uns Taxis, die uns auf
lustigen Wegen – eines fuhr richtig, eines ein bisserl falsch – zum
Nachwuchszentrum brachten. Dort konnten wir uns den ehemaligen Tenniscourt
angucken, stapften ein wenig durch den Schnee und fanden dann unser Platzl.
Schnell beflaggt und schon konnte das Spiel beginnen. Die Akustik in diesem
Nachwuchszentrum war ausgezeichnet, leider hatten wir keinen Gegenpart,
trotzdem war es lustig. Die anwesenden Fans und Eltern waren ausnehmend höflich
und nett, kurz es gefiel allen. Vor allem halt uns weil wir doch recht klar mit
3-1 gegen eine gut spielende U 18 gewannen. Dies vor allem auch weil der FAVAC
mit zunehmender Fortdauer des Spieles ihre taktische und körperliche
Überlegenheit voll ausspielen konnte. Sehr zu unserer Freude, denn je mehr
Spiele wir in den Beinen haben, desto besser ist die Mannschaft
zusammengespielt. Auch unsere Gesänge erfreuten sie wie immer und schallten
noch lange danach durch die Nacht. Doch der legendäre Tag war noch lange nicht
zu Ende, immerhin gab es da noch die Heimfahrt, welche nicht mit der Westbahn
sondern mit einem Automobil zurückgelegt wurde. Wir führen im typischen Ostblockstyle
über die Autobahn – gut ein kurzer technischer Halt wegen Flüssigkeitsabgabe
war auch noch drinnen – und erreichten viel früher als geplant Sankt Favoriten.
Was nun ? Alles klar, wir mussten uns noch ein wenig in der Kantine aufwärmen
und ein paar Bierchen zischen. Auch dem Tabakrauch wurde gefrönt – sehr zu
meinem Mißfallen da ich ja nicht rauche – und so verging die Zeit. Schee woars
!