Handgranate in Auto: Opfer vor Explosion erschossen
Am Wochenende explodierte in einem Auto in Wien-Ottakring eine Handgranate, die Leichen zweier Männer wurden gefunden. Einer der beiden war laut Obduktion schon vor der Explosion tot.
(DiePresse.com)
In der Nacht auf Samstag wurden in Wien-Ottakring die Leichen zweier Männer gefunden, in deren Auto eine Handgranate explodiert war. Waren die Ermittler Anfangs noch von einem Unfall ausgegangen, legt nun die Obduktion ein Gewaltverbrechen nahe. Wie die Polizei am Dienstag berichtet, werden auch Mord und Selbstmord nicht ausgeschlossen.
Der 45-jährige Oberösterreicher, der auf dem Fahrersitz des BMW-SUV gesessen war, wurde nämlich bereits vor der Explosion durch mehrere Schüsse getötet. Der 57-jährige Deutsche auf dem Beifahrersitz starb durch die Detonation der Handgranate, er hatte keine Schussverletzungen. Die Handgranate wurde im Beifahrerbereich gezündet.
Ob es sich bei dem Vorfall nun um eine Auseinandersetzung zwischen den beiden Insassen des Autos handelte, oder ob es auch noch weitere Beteiligte gab, ist bisher unklar. Die Polizei verweist darauf, dass sowohl das Fahrzeug als auch die beiden Leichen durch die Explosion stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. Deshalb sei die Auswertung der Spuren schwierig und langwierig. Eine Tatwaffe wurde bisher nicht gefunden.
Im Kofferraum des Autos wurden auch einige leere Kanister sichergestellt. "Sie schauen neuwertig und unbenutzt aus", sagte ein Polizeisprecher bereits am Wochenende. Eine chemische Analyse soll Aufschluss darüber geben, ob und gegebenenfalls welche Stoffe sich in den Kanistern waren. Diese Untersuchungen sind auch am heutigen Dienstag noch im Gange.
Parteikollege: „Das ist uns alles unerklärlich“
Der 45-jährige Oberösterreicher war SPÖ-Gemeinderat in Mondsee. In der Marktgemeinde herrschte auch am Dienstag Fassungslosigkeit. „Allem Anschein nach dürfte es um krumme Sachen gegangen sein, mir war aber überhaupt nichts bekannt“, sagte Franz Vockner, SPÖ-Parteikollege des Ermordeten und Vizebürgermeister der 3000-Seelen-Gemeinde. In dem Wohnblock, in dem der 45-Jährige gelebt hatte, sei niemandem etwas Verdächtiges aufgefallen. Auch ihm gegenüber habe er nichts erwähnt, sagte Vockner. „Das ist uns alles unerklärlich.“
(APA/Red.)