Die Spatzen pfeifens schon von den Dächern: Der bis 25.1.2021 geltende
Lockdown soll verlängert werden. Damit verlängert sich auch die Zeit, bis die
Sportanlagen – unter welchen Voraussetzungen auch immer – geöffnet werden
dürfen. Ab diesem Zeitpunkt wird im WFV eine vierwöchige Trainingszeit
eingerechnet, ehe die Herbstsaison plus der Landescup gespielt werden soll. Je
weiter nach hinten diese Öffnungszeit aber verlegt wird, desto
unwahrscheinlicher wird ein Beenden auch nur der Herbstsaison, geschweige denn
ein Ausspielen des Landescups.
Dann stehen wir vor demselben Dilemma wie letzte Saison. Keine Auf- und Absteiger,
eventuell wieder die Annullierung der Saison. Das zweite Mal hintereinander.
Nicht einmal während der beiden Weltkriege wurden zwei Saisonen annulliert,
sogar bis kurz vor der Schlacht um Wien 1945 wurden noch Spiele ausgetragen
bzw. bereits im Juni 1945 wieder die ersten Spiele weitergespielt.
Was würde das für die Vereine bedeuten ?
Neben einem massiven Verlust 2020 kommt ein weiterer Verlust 2021 dazu. Für
viele Vereine wohl kaum zu stemmen, vor allem wenn sie platzbesitzend sind. Die
Kosten laufen weiter, es gibt keinerlei Einnahmen und die Spieler, egal ob im
Jugend- oder Erwachsenenbereich werden nicht mehr kommen. Eine Katastrophe für
den Fussballsport in Wien. Auch einige Traditionsvereine wird es da wohl
erwischen.
Für die Spieler, vor allem im Jugendbereich, sind das zwei verlorene Jahre,
in dem sie ihren Sport nicht ausüben können. Eine massive
Qualitätsverschlechterung wird die Folge sein, von gesundheitlichen Problemen –
weil zu wenig Bewegung – ganz zu schweigen. Auch die Motivation, nach beinahe
zwei Jahren ohne Training und Spielbetrieb wieder mit Freude Fussball zu spielen
könnte darunter leiden. Wie man dem gegenwärtig gegensteuern kann, steht in den
Sternen. Ohne Platzöffnung gar nicht. Und die wird ja vom Herrn Sportminister verwehrt.
Obwohl – jetzt da Schnee auf den Plätzen ist, könnte man das doch als Langlauftraining
deklarieren, oder ? Weil – Wintersport ist ja erlaubt.
Bei den Entscheidungen der Bundesregierung kann man ohnehin nur noch den
Kopf schütteln. Diese verordnet einen Lockdown – Ausnahme Schifahren – und die
clevere Landjugend veranstaltet Schilehrerkurse (Arbeit) für Briten,
Anstell-Happenings bei den Schiliften und vergibt so irgendwie halblegal auch
Fremdenzimmer. Gerade jene Tourismussparte, die im März das Covid-Virus nach
ganz Europa exportiert hat, wird jetzt belohnt. Das verstehe einer, wer will.
Gut, die Briten haben sich voll gastfreundlich revanchiert und ihre neue
Mutation mitgebracht. Fair Play.
Diese Mutation wiederum ist dafür verantwortlich, dass der Lockdown verlängert
wird. Und wir noch länger keinen Fussball sehen dürfen. Oder spielen. Weil ja
gefährlich.
Man begreifts nicht.