Gestern kam es in Wien zu schweren Übergriffen türkischer Fans des von Austro-Türken dominierten Fußballclubs FC Brigittenaus gegen Spieler und Fans des FC Kurd Wien. Die türkischen Fans riefen rechtsextreme Parolen, zeigten Symbole der rechtsextremen Grauen Wölfe und gingen mit Eisenketten, Knüppeln, Schlagringen und Messern auf die Kurden los. Dazu muss man noch sagen, dass der FC Kurd Wien eine von zwei kurdischen Fussballmannschaften in Wien ist und zwar jene, die sich v.a. aus Gegnern der PYD und PKK zusammensetzen. Der 2017 gegründete FC Kurd Wien setzt sich aus Flüchtlingen aus Syrisch-Kurdistan zusammen, die in den letzten Jahren während des Krieges gekommen sind und mit der Türkei überhaupt nicht das geringste zu tun haben. Nicht, dass solche Übergriffe gegen PKK-nahe Mannschaften irgendwie eher verständlich oder gar gerechtfrtigt wären, in diesem Fall wird es aber noch deutlicher, dass es den Angreifern ausschließlich um rassistische Motive gegen alle KurdInnen ging und nicht etwa darum PKK-AnhängerInnen anzugreifen. Der Angriff war auch offensichtlich von langer Hand geplant. Während bei anderen Spielen des FC Brigittenau auch Frauen und Kinder zusehen, kamen bei diesem Spiel nur die jungen Männer und das bereits bewaffnet. Diese hatten offensichtlich von Anfang an geplant die KurdInnen anzugreifen und wurden auch von den Spielern des FC Brigittenau selbst unterstützt. Ganz verstehe ich schon nicht, dass solche Mannschaften vom Fußballverband überhaupt noch zugelassen werden.
Das Video unten zeigt nur einen von vielen Vorfällen aus dem Spiel.
Das Video unten zeigt nur einen von vielen Vorfällen aus dem Spiel.
https://www.facebook.com/Thomas.Schmidinger/videos/10156742705104457/
Massenschlägerei: Match zwischen Türken und Kurden eskalierte
Eigentlich hätte die Einsatzeinheit der Wiener Polizei beim Spiel Rapid-Salzburg Präsenz zeigen sollen. Doch die Emotionen kochten nicht bei der Bundesliga-Partie hoch: Vielmehr flogen beim Spiel FC Brigittenau gegen FC Kurd die Fäuste – das Ganze dürfte einen nationalistischen Hintergrund haben. Die Polizisten wurden deshalb vom Allianz Stadion in die WAF Gruabn in Wien-Brigittenau beordert.
40 bis 50 Spieler, Betreuer und Fans waren sich bei einem Cupspiel in die Haare gekommen. Entscheidend dabei: Beim FC Brigittenau spielen zahlreiche Spieler mit türkischem Hintergrund. Der FC Kurd wiederum ist ein kurdischer Fußballklub.
Wolfsgruß
In sozialen Medien kursieren mehrere Videos von den Vorfällen. Darauf zu sehen ist unter anderem ein junger Zuschauer, der auf einen Spieler des FC Kurd zuläuft und ihm den nationalistischen Wolfsgruß zeigt. Der Gruß wird übrigens in Kürze in Österreich verboten.
In einem anderen Video fallen mehrere Männer auf den Tribünen übereinander her. Einer schlägt mit seinem Gürtel auf einen anderen ein, auch massive Tritte und Schläge sind zu sehen. „Während des Spiels ist es zu Spannungen gekommen, danach ist die Situation eskaliert. Strafrechtlich Relevantes ist allerdings nicht passiert“, sagt ein Polizeisprecher. Sprich: Es gab keine Anzeigen.
Strafausschuss
Der Wiener Fußballverband wird das Spiel am Mittwoch im Strafausschuss behandeln. Es handle sich um den ersten derartigen Vorfall, betont man. Am Mittwoch sollen Zeugen gehört und Videos als Beweismittel gesichtet werden. Mögliche Konsequenzen: Geldstrafen und Spielersperren – so denn auch Spieler an den Randalen beteiligt waren. Vertreter der Fußballklubs waren für den KURIER nicht erreichbar.
https://www.facebook.com/pg/fcbrigittenau/posts/