Mann versuchte Polizisten niederzufahren
Zu Mittag wurde der 29-jährige Lenker im Zuge einer Verkehrskontrolle in der Laaer-Berg-Straße in Favoriten angehalten. Zunächst bremste der Mann noch, kurz bevor er zu stehen kam, gab er jedoch wieder Gas und raste auf eine Polizistin zu. „Sie konnte sich nur durch einen raschen Sprung in letzter Sekunde retten können und ist unverletzt geblieben“, schilderte Polizeisprecher Harald Sörös.
Ein Kollege, der wenige Meter hinter der Beamtin stand, versuchte ebenfalls, den Wagen durch deutliche Signale zum Stillstand zu bringen. Der Fahrer wurde jedoch nicht langsamer, sondern raste in Richtung des zweiten Beamten - der ebenfalls zur Seite sprang. Schließlich flüchtete der Mann.
Mann hatte vor der Fahrt Joint geraucht
Mittels Kennzeichenabfrage konnte jedoch der Wohnort des Verdächtigen in Liesing ausgeforscht werden, berichtete die Polizei am Sonntag. Obwohl Geräusche aus der Wohnung zu hören waren, öffnete der 29-Jährige zunächst nicht. Als auf Anordnung der Staatsanwaltschaft die WEGA anrückte, überlegte es sich der mutmaßliche Täter offensichtlich anders und öffnete doch. Bei der Überprüfung stellte sich heraus, dass der Mann gar keinen Führerschein besitzt und kurz vor der Fahrt einen Joint geraucht hatte.
Er gab zu, bewusst auf die Polizisten zugefahren zu sein und führte das in der Einvernahme auf „Panik“ zurück. In diesem Moment sei ihm „alles egal gewesen“. „In der Wohnung war bereits ein starker Geruch nach Marihuana wahrnehmbar“, so Sörös. Die Beamten fanden auch eine geringe Menge an Marihuana. Eine amtsärztliche Untersuchung ergab eine „Beeinträchtigung durch Suchtgift“. Der Tatverdächtige wurde wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt sowie zahlreicher Verwaltungsdelikte auf freiem Fuß angezeigt.
Publiziert am 06.05.2018