Montag, 6. Januar 2014

Auch in Naumburg gings rund

Randale überschattet Turnier in Naumburg
Ausschreitungen lassen Siegerehrung zur Nebensache werden

Gute und ausgelassene Stimmung im Verbund mit guter Choreografie seitens der Wismut-Anhänger kippt nach Provokation. Im Anschluss an das Finalspiel beim 18.Landrats-Cup, welches die SV Einheit Eisenberg und die BSG Wismut Gera austrugen, kam es zu wüsten Prügeleien. Bei den Ausschreitungen wurden auch unbeteiligte Zuschauer und Sportler durch Pfefferspray verletzt.



Wie erwartet war auch der die 18.Auflage des schon traditionellen Landrats-Cup Naumburg ein Magnet für zahlreiche Zuschauer. Gut 300 Fußballbegeisterte strömten am Samstagnachmittag in die Turnhalle in der Seminarstraße. Darunter gut 100 mitgereiste Anhänger des Traditionsvereines BSG Wismut Gera. Die Geraer waren neben der SV Einheit Eisenberg und Schott Jena der dritte Vertreter aus Thüringen. Das restliche Starterfeld setzte sich aus den beiden Lokalvereinen und Ausrichters Naumburger BC und Naumburger SV 05, sowie dem Tabellenführer der Landesliga Süd dem 1.FC Weißenfels und den beiden Kreisoberligisten SV Teuchern/Blau-Weiß Zorbau II zusammen.

In der Gruppe A setzte sich in ansehnlichen Vorrundenspielen der 1.FC Weißenfels mit 3 Siegen und 12:2 Toren gegen seine Konkurrenten SV Teuchern, Schotte Jena und Naumburger SV durch. Spannend wurde es in Gruppe A im letzten Vorrundenspiel bei dem der SV Teuchern auf Schott Jena traf. Teuchern musste dieses Spiel gewinnen und ein solides Ergebnis erzielen um in die Halbfinals einzuziehen. Es gelang und Teuchern zog mit einem mehr geschossenen Tor ins Halbfinale ein, wo sie später auf Wismut Gera trafen.

Die zweite Vorrundengruppe setzte erwartungsgemäß der Thüringer Verbandsligist aus Gera vor Eisenberg durch. Wismut gewann ebenfalls all seine Vorrundenspiele und sicherte sich das zweite Halbfinale gegen Teuchern. Gruppenzweiter und so Gegner des 1.FC Weißenfels im ersten Halbfinale mit 2 Siegen und einer Niederlage wurde Eisenberg. Zorbau reihte sich auf 3, der Naumburger BC auf Platz 4 ein und starteten so in die Spiele um Platz 5 und Platz 7.

In ersten Halbfinale setzte sich Eisenberg gegen Weißenfels durch. Eisenberg verstand es im Spiel schnell umzuschalten und konterte den Club aus Weißenfels mit Leichtigkeit aus. Wie schon beim Landrats-Cup ging es für die Weißenfelser nun in das Spiel um Platz3. Halbfinale zwei bestritten dann der SV Teuchern und Wismut Gera. Gera souverän und routiniert. Teuchern konnte nichts entgegen setzen und platzierte sich ins kleine Finale.

Im Spiel um Platz 3 dominierte Weißenfels das Parkett. Eindrucksvoll zeigte man den mitgereisten An- hängern das spielerische Potenzial und bezwang Teuchern mit 6:2. Thüringer Finale hieß es im letzten Spiel des Turniers. Hier trafen die Halbfinalgewinner Gera und Eisenberg aufeinander. In dem spannenden Finalspiel bezwang Gera die Eisenberger und wurde verdient Turniersieger.

Nach Abpfiff des Finalspieles strömten die Wismut-Anhänger auf das Spielfeld um ihr Team gebührend zu feiern. Minutenlang wurden die Sieger gefeiert und alles blieb im Rahmen und friedlich. Nach der Feier zogen sich die Fans auf die Tribünen zurück. Einige Minuten später Gegröle und Geschrei aus dem Geraer Block. Augenzeugen berichten, dass die Geraer nach Provokationen aus Richtung eines bisher noch nicht bekannten Fanlagers mit Gesängen und Rufen provoziert wurden. Resultat war eine minutenlange Schlägerei in der Halle und im Vorraum, bei der zum Teil bis zu 40 Personen beteiligt waren. Bei dem heftigen Handgemenge wurde von den Beteiligten Pfefferspray eingesetzt, welches zu Verletzungen von Unbeteiligten führte.

Das Pfefferspray dehnte sich innerhalb von Sekunden im gesamten Komplex aus. Anwesende Vereinsbetreuer, Physiotherapeuten/-innen und Helfer versorgten die Augen und Atemwegreizungen der Zuschauer und Sportler. Nur dem beherztem eingreifen der Ordner und anwesenden Beamten der Bundespolizei ist es zu verdanken, dass es nicht noch schlimmer endete. Zuschauer und Sportler wurden über Notausgänge aus der Halle geleitet, da ein Abzug über den Haupteingang nicht möglich war. Die Turnierleitung entschloss sich, die Siegerehrung der Mannschaften in einem kleineren sicher unwürdigen Rahmen durchzuführen. An eine der Leistung entsprechenden Siegerehrung war nicht mehr zu denken.