Samstag, 18. Januar 2014

Ahja da gabs ja heute nochwas.....


Bilder vom Samstag http://www.fankongress.de/bildergalerie/bilder-samstag/

DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock hat heute beim Fankongress in Berlin die Fans zum Dialog ermutigt: "Ich habe heute viel zugehört und interessante Anregungen mitgenommen. Die Diskussionen verliefen gut und wurden von allen Beteiligten auf einem hohen Niveau geführt. Wir als DFB müssen immer die Interessengruppen im Fußball insgesamt sehen. Die Fans bleiben dabei ein wichtiger Ansprechpartner für uns."

Der DFB werde sich auch in Zukunft "alle Facetten anhören", auch wenn nicht immer alles verstanden würde. Man müsse "den kleinsten gemeinsamen Nenner" für ein Miteinander finden. "Am Ende des Tages geht es um die Rettung des Fußballs", sagte Sandrock.

Die von den Fan-Organisationen ProFans und Unsere Kurve organisierte Veranstaltung steht unter dem Motto "Ein fanfreundliches Stadionerlebnis: Wie Fans den Fußball wollen." Es ist der zweite Fankongress seit 2012 in dieser Form, organisiert von Fans für Fans.

Bei einer Podiumsdiskussion am Nachmittag unter dem Motto „Getrennt in den Farben, getrennt in der Sache?“ zum Verhältnis zwischen Fans und Polizei diskutierte der DFB-Sicherheitsbeauftragte Hendrik Große-Lefert unter anderem mit mit Bernd Heinen, dem Vorsitzenden des Nationaler Ausschuss Sport und Sicherheit, dem Freiburger Soziologen Prof. Dr. Albert Scherr und mit Hans-Ulrich Hauck von der Berliner Polizei.

Große Lefert verwies auf die Beteiligung der Fans in Gremien des DFB wie beispielsweise die AG Fan-Belange und sagte: "Wichtig scheint mir vor allem, dass man die Sorgen und Nöte der aktiven Fanszene aufnimmt und einfließen lässt in die Entscheidungsfindung. Das hilft, für die jeweils andere Position Verständnis aufzubringen."

Begonnen hatte der Kongress am Samstag mit Tagungen in fünf Arbeitsgruppen, bei jeweils unterschiedlichen Fragestellungen am Vor- und Nachmittag. Die Themen lauten dabei unter anderem: "Vereine als Ausrichter", "Stadion als Veranstaltungsort", "Workshop zur professionellen Medienarbeit", "Mitspieler" und "Probleme im Schatten der Großen".

Am Sonntag wird es unter dem Motto "Auf den Rängen: Hier bestimmen wir" um "Grenzen und Chancen von Selbstregulierung in Bezug auf Anti-Diskriminierung" gehen. DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig wird ein Grußwort zu dieser Veranstaltung sprechen. "Wir erwarten eine emotionale und sehr spannende Diskussion, die für die weitere Entwicklung dieser Thematik in den Fan-Szenen von höchster Relevanz sein wird. Wer sich ein authentisches Bild von der Lage machen will, sollte diese Veranstaltung nicht verpassen", so Fankongress-Organisator Thomas Kessen von Unsere Kurve.

http://www.dfb.de/news/de/fans/sandrock ... 50560.html

Wieder einmal sorgen Fußballfans für ein volles Haus. Damit ist in diesem Fall aber kein Stadion in der Bundesliga gemeint, sondern das Berliner Veranstaltungszentrum "Kosmos". Dort findet am Wochenende der zweite Fankongress statt. 700 Teilnehmer, darunter Anhänger aus den ersten fünf Ligen, hätten sich bereits angemeldet, heißt es bei den Organisatoren von "Pro Fans" und "Unsere Kurve". Unter dem Motto "Fanfreundliches Stadionerlebnis: Wie Fans den Fußball wollen" sollen die Themen erörtert werden, die das Publikum in den Kurven bewegen.

Durchgesetzt haben sich im Vorfeld diejenigen Fans, die finden, dass sie mit allen Akteuren im Fußball im Gespräch bleiben müssen, weil es nur so gelänge, eigene Forderungen durchzusetzen. Dabei war genau das in den vergangenen Jahren umstritten. Viele Ultra-Gruppen waren strikt der Meinung, dass sich weder das Gespräch mit den Vereinsführungen ("verraten die Tradition der Clubs"), mit den Verbänden ("organisieren den Verrat"), der Polizei ("Prügelorganisation") noch der Presse ("schreibt lediglich Polizeiberichte ab") lohne.

Die Anliegen, die am Wochenende auf der Agenda stehen, dürften auch Fürsprecher außerhalb der Fankurven haben: "Wir wollen überlegen, wie Fans sich mehr in die Vereinsarbeit einbringen können", sagt Sandra Schwedler vom Organisationsteam: "Was ist davon zu halten, wenn ein Konzern wie VW bei der halben Liga Sponsor ist? Wird die 50+1-Regel, die den Vereinen ihre Selbständigkeit sichern soll, nicht ausgehöhlt, wenn Red Bull Leipzig in den Profifußball darf?"

Besonders das Verhältnis zur Presse hat sich merklich entzerrt - ein Prozess, der schon beim ersten Fankongress vor zwei Jahren begann. Damals hatten sich die berichtenden Journalisten immer wieder anhören müssen, dass sie Fanbelange in ihrer Arbeit nicht berücksichtigten. Ob es an dieser Rüge lag, dass das Medienecho auf den Kongress daraufhin fast schon euphorisch ausfiel?

Auch die unter dem Namen "12:12" bekannt gewordenen Proteste gegen das von der DFL koordinierte Sicherheitspapier - damals stellten die Fans in allen deutschen Stadien in den ersten 12 Minuten und 12 Sekunden jegliche Unterstützung ein - werden intern als Erfolg gesehen. In der Tat äußerten selbst Medien, die Fans bis dato weitgehend als Störenfriede gesehen hatten, Zweifel am Sinn des Sicherheitspapiers.

Verhärteter denn je scheinen allerdings die Fronten zwischen Polizei und Fans zu sein. Dass sich beide Seiten Doppelzüngigkeit vorwerfen, ist dabei nichts Neues. Und tatsächlich haben neutrale Beobachter bei Kongressen und Podiumsdiskussionen ja meist den Eindruck, dass auf beiden Seiten vernünftige, kompromissbereite Menschen sitzen.

Im Liga-Alltag setzen sich dann aber oft genug die Vertreter der harten Linie durch. Seien es prügelnde Fans, von denen einige offenbar in den Polizeibeamten überhaupt nicht mehr den Menschen, sondern nur noch den Vertreter einer verhassten Institution sehen. Oder seien es auf der anderen Seite Hardliner wie der Publicity-bewusste Chef der kleinen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, dessen Aussagen ("Wer ins Stadion geht, begibt sich in Lebensgefahr") allerdings auch viele Polizisten vor Ort nicht teilen.

"Besonders jüngere Fans" nähmen "die Polizei nur noch negativ wahr", berichtet Schwedler, "als Instanz, die sie einkesselt, ihnen vorschreibt, wo sie hinzugehen haben, ihnen auch die harmlosesten Dinge verbietet."

Doch auch hier soll der Gesprächsfaden nicht abreißen: Bevor am zweiten Tag des Kongresses in Berlin der Themenkomplex "Antidiskriminierung" aufgerufen wird, endet der Samstag mit einer Podiumsdiskussion über das Verhältnis zwischen Fans und Polizei. Neben Hans-Ulrich Hauck, Leiter der Direktion zwei der Berliner Polizei, ist Bernd Heinen angekündigt, der dem "Nationalen Ausschuss Sport und Sicherheit" vorsteht.

Mit ihm diskutieren Albert Scherr von der PH Freiburg und der Bochumer Kriminologe Thomas Feltes. Beide sind in der Vergangenheit durch punktuelle Kritik am Vorgehen der Polizei aufgefallen, scheuen sich aber auch nicht, den Fans den Spiegel vorzuhalten, wenn die Weltsicht doch mal wieder arg schwarz-weiß ausfällt.

http://www.spiegel.de/sport/fussball/po ... 44044.html

Ein Schreiben von NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) hat bei den Organisatoren des zentralen Fankongresses in Berlin für viel Aufsehen gesorgt.

«Diese Worte, die er an uns richtet, sind eine Kampfansage», sagte Sig Zelt von «ProFans» am Samstag. Die Art und Weise sei «erschütternd», betonte sein «ProFans»-Kollege Jakob Falk. Der Fan-Vertreter zitierte aus den aus seiner Sicht pauschalen Aussagen: «Straftäter reisen quer durch Deutschland, provozieren auf dem Weg zum Stadion Krawalle und Ausschreitungen».

Eine kurzfristige Anfrage hatte der nordrhein-westfälische Innenminister nach Angaben der Veranstalter abgesagt. Grundsätzlich sei er an einem Austausch mit den Fans interessiert. Bengalische Feuer hätten in Stadien nichts zu suchen, hieß es in dem Brief von Jäger.

Der Innenminister setze Fußball-Fans mit Intensivtätern gleich, gegen die in Zukunft noch härter vorgegangen werde, klagte Zelt. Der Kongress stehe eigentlich für eine gewisse Differenzierung. Dass «eine Politik der harten Hand» zum Erfolg führe, könne er sich nicht vorstellen, meinte Falk. Rund 700 Fußball-Anhänger diskutieren im ehemaligen Berliner Kino Kosmos an diesem Wochenende unter anderem über das Verhältnis zur Polizei, das Zelt als «katastrophal» bezeichnete.

Der Sicherheitsexperte Helmut Spahn hält Deutschland im Sicherheitsbereich international für ein Vorbild: «Diese Probleme, die wir haben, hätten andere gerne», sagte der Geschäftsführer des International Centre for Sport Security (ICSS) am Mikrofon des Senders Sky Sports News HD. Er betonte, dass ein differenziertes Bild gezeichnet werden müsse: «Es gibt nicht die Polizei, es gibt nicht die Fans, es gibt nicht die Ultras.»

http://www.sportgate.de/fussball/weiter ... ns-171647/