Freitag, 26. Juli 2019
Donnerstag, 25. Juli 2019
Freitag, 19. Juli 2019
Die Justiz schlägt zurück
Schneeball geworfen: Diversion für Rapid-Fan
Der Rapid-Anhänger, der bei einem Fanmarsch vor dem Fußball-Derby am 16. Dezember einen Polizisten tätlich angegriffen haben soll, ist am Freitag am Straflandesgericht mit einer Diversion davon gekommen.
Ihm wurde vorgeworfen, einen Schneeball auf einen Beamten geworfen zu haben. Da der Einsatz gefilmt wurde, konnte der 21-Jährige rasch ausgeforscht werden. Im Zuge des Fanmarsches vom Reumannplatz über die Laaer-Berg-Straße zur Generali-Arena der Austria im Vorfeld des Matches gegen Rapid war die Stimmung „polizeifeindlich“, wie ein Beamter im Zeugenstand berichtete.
Die Fans taten ihren Unmut über die Exekutive im Umgang mit Rapid kund und gaben Schlachtgesänge mit Worten wie „Wir brauchen keine Bullenschweine“ zum Besten. „Es wurden alle Klassiker gespielt“, sagte der Zeuge. Neben Schneebällen kassierten die Beamten Würfe mit anderen Gegenständen wie einer Glasflasche oder PET-Flaschen. Zahlreiche bengalische Feuer wurden gezündet.
Angeklagter habe „nicht nachgedacht“
„Ich hab’ mich mitziehen lassen. Die anderen haben auch geschossen“, sagte der 21-Jährige. „Wie kommt man dazu, eine Schneeballschlacht unter Fans wird es wohl nicht gewesen sein“, sagte Richterin Alexandra Skrdla. „Indem man nicht nachdenkt“, sagte der eher wortkarge junge Mann.
Da der 21-Jährige unbescholten war und nun den Schneeballwurf – anders als bei der Einvernahme durch die Polizei – auch zugab, bot die Richterin eine diversionelle Erledigung an, mit dem sowohl der Beschuldigte als auch der Staatsanwalt einverstanden war. Mit einer Probezeit von zwei Jahren und Pauschalkosten von 150 Euro wurde das Verfahren vorläufig eingestellt. „Verbuchen wir es als einmalige Dummheit“, sagte die Richterin. „Und schießen Sie keine Schneebälle mehr, auch nicht auf Polizisten“, gab sie dem 21-Jährigen mit auf den Weg.
Weitere Prozesse am Plan
Am Straflandesgericht stehen in diesem Zusammenhang zahlreiche weitere Prozesse auf dem Plan. Neben fünf Schneeballschüssen, wurden u.a. auch Nötigungen und Körperverletzungen angezeigt.
Die Geschehnisse rund den Fanmarsch hat unter den Fußballfans für Unverständnis gesorgt. Weil sie bei eisiger Kälte stundenlang festgehalten wurden, brachten 28 von ihnen Beschwerde ein. Erst vor einer Woche hat das Wiener Verwaltungsgericht geurteilt, dass dieser Polizeieinsatz zum Teil rechtswidrig war. Zwar war die Identitätsfeststellung der Teilnehmer des Rapid-Fanzuges korrekt, die Anhaltungen länger als bis 20.30 Uhr sowie die Wegweisungen waren aber nicht gesetzeskonform.
Donnerstag, 18. Juli 2019
Favoriten, Oida
Stichattacken: U-Bahn-Bilder ausgewertet
Noch keine richtige Spur gibt es zum Unbekannten, der am Dienstagabend zwei Frauen in Favoriten attackiert haben soll. Kurz hintereinander wurden die Frauen offenbar willkürlich niedergestochen. Nun setzt die Polizei auf Videobilder aus der U-Bahn.
Der Täter ist offenbar mit der U-Bahn geflüchtet. Dabei wurde der Mann von den Überwachungskameras in der U1-Station Keplerplatz gefilmt. Die Ermittler haben vermutlich bereits Bilder von dem Mann – zumindest gibt es Fotos von einem Unbekannten, auf den die Beschreibung passt.
Bilder aus Videokameras werden mit Zeugen abgeglichen
Gefahndet wurde bisher nach einem etwa 25-jährigen, 1,75 Meter großen schlanken Mann mit dunklen kurzen Haaren. Diese Beschreibung hatte sich aus den Befragungen der Frauen ergeben. Die Vernehmungen hätten vorerst aber keine weiteren Informationen gebracht. „Es wurden einige Videoauswertungen durchgeführt, nun werden die Fotos mit Opfern abgeglichen und auf Verwertbarkeit im Sinne der StPO für den Fall einer Öffentlichkeitsfahndung geprüft“, so Polizeisprecher Paul Eidenberger.
Schwangere schwer verletzt
Der bisher Unbekannte hatte am Dienstag gegen 19.15 Uhr innerhalb nur weniger Sekunden auf die beiden Frauen im Alter von 40 und 21 Jahren im Bereich des Humboldtplatzes eingestochen und war unerkannt entkommen. Eine sofortige Fahndung war erfolglos. Die Attacken wurden mit einem scharfkantigen Gegenstand und ohne ersichtlichen Grund durchgeführt.
Der 40-Jährigen versetzte der Täter einen Stich in den Genickbereich, sie konnte in ein nahegelegenes Restaurant flüchten. Die Verletzungen der jüngeren Frau, im Brustbereich, waren schwerer. Die 21-Jährige dürfte außerdem schwanger sein. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts des versuchten Mordes. Die Opfer kannten weder einander noch den Täter.
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