Samstag, 28. September 2013

Nächstenliebe - und da kennt man ja den einen oder anderen.....




Die mögliche Uniform-Revolte der Burschenschafter

Rainer Schüller, 24. Jänner 2012, 06:15
  • Wolfgang Jung ist FPÖ-Gemeinderat in Wien. Im Vorjahr hielt er für den abwesenden FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache die "Totenrede" der Burschenschafter am Heldenplatz.
    foto: apa/hochmuth
    Wolfgang Jung ist FPÖ-Gemeinderat in Wien. Im Vorjahr hielt er für den abwesenden FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache die "Totenrede" der Burschenschafter am Heldenplatz.

FPÖ-Gemeinderat Wolfgang Jung erklärt, warum trotz des Verbots von Verteidigungsminister Darabos viele Bundesheer-Angehörige in Uniform erscheinen könnten

Der Wiener FPÖ-Gemeinderat Wolfgang Jung geht seit 20 Jahren auf den Ball des Wiener Korporationsrings (WKR). Heuer sieht er sich mit dem Problem konfrontiert, dass Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) verboten hat, die Bundesheer-Uniform am Burschenschafter-Ball zu tragen. Jung - und viele seiner Kameraden - könnten jedoch trotzdem in der offiziellen Adjustierung des Heeres in der Hofburg tanzen. Warum, erklärt er im derStandard.at-Interview.
***
derStandard.at: Was werden Sie am WKR-Ball anziehen?
Jung: Das wird von meiner Lagebeurteilung nach Erhalt der Antwort auf meine Anfrage an das Militärkommando Wien abhängen. Ich habe hier mittels eingeschriebenem Brief um die Uniform-Genehmigung angesucht, aber ich habe noch keine Antwort erhalten.
derStandard.at: Verteidigungsminister Darabos hat das Tragen der Uniform am WKR-Ball aber untersagt.
Jung: Ein Interview des Herrn Bundesministers im STANDARD genügt mir nicht. Dafür muss es eine schriftliche Weisung geben. Ich kenne bisher keine.
derStandard.at: Sie warten also weiter ab ...
Jung: ... wann und ob ich eine Antwort kriege. Das betrifft natürlich viele andere auch. In erster Linie Milizoffiziere. Die müsste man über eine Uniform-Weisung anständigerweise in Kenntnis setzen, aber nicht über eine Zeitungsmeldung.
derStandard.at: Sollten Sie nun doch uniformiert hingehen, wäre das eigentlich Befehlsverweigerung.
Jung: Nicht Befehlsverweigerung, es handelt sich ja um keinen Befehl, sondern um eine Weisung.
derStandard.at: Wie viele Leute sind eigentlich betroffen?
Jung: Wie viele genau, kann ich nicht sagen, aber es sind viele. Auf jedem WKR-Ball sind normalerweise bis zu 80 Leute in Uniform. Die sagen, hier wird mit zweierlei Maß gemessen. Der Gleichheitsgrundsatz wird verletzt.
derStandard.at: Inwiefern?
Jung: Weil die Voraussetzungen für die Untersagung nicht gegeben sind. Dass dieser Ball absichtlich am Tag der Auschwitz-Befreiung stattfindet, ist eine Unterstellung. Das ist einfach ein kalendarisch bedingter Zufall. Außerdem hält der Verteidigungsminister, der sagt, an diesem Tag solle man nicht tanzen, am selben Tag den Ehrenschutz beim Offiziersball in Salzburg, und in Wien findet der Ball der Unteroffiziere statt.
Die Heuchelei Nummer zwei ist die Geschichte mit dem Rechtsextremismus. Die Innenministerin hat eine parlamentarische Anfrage des grünen Abgeordneten Öllinger mit der Frage, ob der Ministerin bekannt sei, ob sich hier Rechtsextremisten treffen oder getroffen haben, verneint.
Drittens war vergangene Woche der Offiziersball. Dazu hätte ich gerne per parlamentarischer Anfrage gewusst, wie viele Offiziere um eine Uniform-Tragegenehmigung dafür angesucht haben.
Damit wird der Gleichheitsgrundsatz, der durchaus einklagbar wäre, nicht eingehalten. Ich weiß nicht, wie sich die Leute entscheiden werden und vielleicht doch in Uniform hingehen. In der Vorwoche war zudem auch der CV-Ball in Linz, wo auch Leute in Uniform waren.
derStandard.at: Aber der Offiziersball hat doch direkt mit dem Bundesheer zu tun.
Jung: Nein, hat er nicht. Der Veranstalter ist ein privater Verein.
derStandard.at: Also hat die Offiziersgesellschaft nichts mit dem Bundesheer zu tun?
Jung: Das habe ich nicht gesagt, aber es haben die Vereine, die den WKR bilden, nichts mit der FPÖ zu tun. Es ist also keine parteipolitische Veranstaltung.
derStandard.at: Es sind aber viele FPÖ-Vertreter vor Ort.
Jung: Das mag sein, aber der WKR ist ein privater Verein.
derStandard.at: Direkt mit dem Bundesheer zu tun hat der WKR-Ball aber nicht, oder?
Jung: Nein, es hat aber auch der CV-Ball in Linz unter dem Ehrenschutz des Landeshauptmanns genauso wenig mit dem Bundesheer zu tun. Wie auch der Opernball oder der Jägerball.
derStandard.at: Könnten Sie sich vorstellen, dass Soldaten auch auf den Regenbogenball mit Uniform gehen?
Jung: Ich kann mir das nur schwer vorstellen. Das ist für mich kein Ball. Aber es wäre eine interessante Idee zu prüfen, wie das Militärkommando reagiert. Dieser Ball ist wirklich eine Demonstration für eine Idee, die ich nicht so vertrete. Die alte allgemeine Dienstvorschrift bestimmte: "Die Uniform kennzeichnet den Soldaten als Verteidiger von Volk und Vaterland, er hat seiner äußeren Erscheinung jene Sorgfalt zu widmen hat, die das Ansehen der Republik Österreich erfordert." Aus meiner Sicht hat der Regenbogenball mit dem Ansehen der Republik Österreich absolut nichts zu tun.
derStandard.at: Der WKR-Ball aber auch nicht.
Jung: Wenn Sie es rein rechtlich sehen, ja. Aber es würde mich interessieren, was der Herr Minister Darabos beim Regenbogenball zu Uniformen sagen würde.
derStandard.at: Sie persönlich wollen nicht auf den Regenbogenball?
Jung: Nein. Ich würde auch nicht auf den Life Ball gehen.
derStandard.at: Der WKR-Ball soll ja nun zum letzten Mal in der Hofburg stattfinden, ist das für Sie ein Problem?
Jung: Na, warten wir ab. Es ist möglich, dass es vielleicht nächstes oder übernächstes Jahr nicht der Fall sein wird. Aber die FPÖ wird wieder an die Regierung kommen, und dann werden wir sehen, ob der Betreiber dann immer noch der gleichen Meinung ist. (derStandard.at, 23.1.2012)


http://www.liv3.at/article/wien-polizei-löst-antirassistische-kundgebung-am-graben-auf-drei-festnahmen-zahlreiche
http://www.sueddeutsche.de/politik/oesterreichischer-rechtspopulist-straches-rot-weiss-rotes-angstprogramm-1.1782844

Freitag, 27. September 2013

Winners Wydad Schals














Gera und die Nazis

RechtsextremismusDer Fußballpräsident mit den Nazi-Codes
Wismut Gera hat einen gewählten Vorsitzenden, der öffentlich mit Nazi-Symbolik spielt. Ein Gericht sagt, dass er den Rechten nahe steht. Politik und Bürger sind besorgt. Von 
Lars Weber, Präsident von Wismut Gera
 
Bei einem Heimspiel von Wismut Gera aus der Verbandsliga Thüringen bietet sich ein ungewohntes Bild: Unter den rund 150 Zuschauern auf einem Sportplatz sind mindestens ein Dutzend Kampfsportler, Türstehertypen, die auf einem Fußballplatz wie Fremdkörper wirken, die sich für das Spiel nicht interessieren.
In deren Mitte steht Lars Weber. Auch er ist Kampfsportler, mehrfacher Meister, "unbesiegt im Käfig", wie es in der Szene heißt. Weber, der das Spiel immerhin beiläufig vom Stadioneingang aus beobachtet, ist seit August auch Präsident des Fußballklubs.
 
Ihn durfte man ungestraft einen Nazi nennen, das ist rechtskräftig. Das sei durch das Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt, heißt es in einem Gerichtsurteil des Oberlandesgerichts Jena von 2009.
Ein Gewerkschafter aus Gera bezeichnete Weber vor sieben Jahren in einem Offenen Fernsehkanal als "Nazi". Daraufhin erhob Weber Schadensersatzklage, er wollte Schmerzensgeld. Das Landgericht Gera wies Weber ab. Er legte Berufung ein, doch auch vor dem Oberlandesgericht scheiterte er. 
Starke rechte Szene in Thüringen
Im Urteil steht, der Begriff "Nazi" sei gerechtfertigt, es sei eine "schlagwortartige Verkürzung für den Umstand, dass Weber mit der rechten Szene in Zusammenhang steht". Das Gericht beruft sich auch auf eine Aussage der Polizei Gera, Weber "sympathisiere mit der rechten Szene".
Nun fragen viele: Darf so jemand Präsident des wichtigsten Fußballvereins der Stadt sein? Es ist ein Amt mit Prestige und Einfluss, der Bürgermeister schüttelt ihm die Hand. Ist Gera ein weiterer Ort, an dem Rechtsextreme im deutschen Fußball wieder ihren Platz finden, wie in Aachen oder Braunschweig?
Sorgen bereitet Webers Wahl den Menschen in Gera auch, weil die rechte Szene dort so stark ist. Regelmäßig finden in der Region Aufmärsche und Festivals statt, etwa das Konzert "Rock für Deutschland". Die NPD hat zwei Sitze im Stadtrat. In Thüringen konnten auch die Rechtsterroristen der NSU abtauchen und fanden viele Unterstützer.
Andreas Schubert, der Vorsitzende der Linken im Stadtverband Gera, sagt: "Es stellen sich eine ganze Reihe an Fragen, unsere Partei wird sich als Teil der Zivilgesellschaft um Aufklärung bemühen." Bernd Stoppe,  Sprecher des Aktionsbündnisses Gera gegen Rechts, sagt: "Über diese Personalie sind wir sehr beunruhigt." Eine Sprecherin von mobit, einem gemeinnützigen Verein zur Stärkung der Demokratie, sagt: "Wir halten ihn als Vorsitzenden von Wismut für nicht tragbar, weil er sich bis heute in extrem rechten Kreisen bewegt."
Lars Weber sagt ZEIT ONLINE über die Einordnung von mobit: "Das ist unbewiesen und menschenverachtend."
 
Weber sagt, er habe mit Rechtsextremen nichts zu tun. Das glauben nicht alle. Früher war er Vorsitzender des Kampfsportvereins Eastfight. 2005 organisierte er eine Freefight-Veranstaltung (pdf), Fotos davon zeigen einen Athleten, der sich einen Wehrmachtssoldaten tätowieren ließ. Ein Sponsor der Veranstaltung war Last Resort Shop, ein rechter Szeneladen aus Zwickau, den es nicht mehr gibt.
 
 

Lachen mit Rudi Q.


Djurgarden - AIK

WILD BOARS Pinkafeld