Donnerstag, 29. September 2011

Judenschwein und Bombenstimmung



Das Zweitligaspiel vom letzten Montag zwischen der SG Dynamo Dresden und der Frankfurter Eintracht sorgt – abseits des deutlichen Ergebnisses zugunsten der Gäste – vor allem auch wegen der Fans für Aufregung. Beide Fanszenen sind sich ja nicht unbedingt grün, Frankfurt als selbsternannter „Randalemeister 2011“ und Dynamo Dresden als Vertreter des Ostens, der „Wessiultras aufs Maul“ haut haben den virtuellen Krieg ja schon Wochen vorher gestartet. Es geht darum, wer in der Ultraszene die Nummer Eins ist, zumindest in dieser Liga. Derzeit matchen sich ja diese beiden Vereine darum – mit weitreichenden Folgen. Man stellt lustige Kampfvideos ins Netz, fordert den Gegner zu einem Ringelreih heraus und sorgt auch so für viel, viel Aufmerksamkeit. Daneben gibt es natürlich auch noch den optischen Aspekt, Dynamo bekam endlich seine grosse Sektorfahne, Eintracht stellte wiedereinmal den 12. Mann in den Vordergrund. Dumm für Dynamo war nur, dass der polnische Produzent stolzerweise sein Erzeugnis (30 x 70 Meter, etwa 500 Kilo schwer) auf seiner Seite veröffentlichte – ein Elfmeter der von Frankfurt natürlich verwertet wurde. Mit einer BOMBEN AUF DYNAMO Blockfahne wurde dies auch verwirklicht. Das Harbig Stadion sowie einige Ultras Dynamo wurden darauf abgebildet, darüber einige Bomber die sie beschossen. Gut, man kann sagen es gibt geschmackvollere Motive, andererseits traf dieses Motiv den Nerv der Dresdner, die die Frankfurter – vor dem Krieg ja ein Judenverein („De Judenbubbe kommen“) – dann noch mit antisemitischen Rufen bedachten. Der vokale Konter liess natürlich nicht auf sich warten und so war man in dem Politkklischee drinnen. „Juden vs Nazis“. Soweit die Aktionen der beteiligten Szenen. Was allerdings danach in den Interneforen an Unsinn, Halbwahrheiten und politischem Dünnpfiff rausgelassen wurde – meist von sogenannten Groundhoppern, deren einziges Hobby darin besteht, zu genau solchen Spielen anzureisen, viele Fotos zu machen um sich danach über die fehlende „Political Correctness“ aufzuregen – grenzt schon an Wahnsinn. Natürlich kann jeder seine Meinung zu diesen Dingen haben, er sollte es auch aber muss man es immer und überall als weltverbesserndes Dogma ins Netz stellen um dann Andersdenkende niederzumachen ? Was geht in solchen Leuten vor ? Fühlen sie sich nur dann moralisch überlegen wenn sie die (vermeintlichen) Fehler anderer anprangern, zerlegen und analysieren ? Es ist ja eine Sache, sich interessehalbe so ein Spiel anzugucken und abzuphotographieren – nicht mein Ding aber nun ja jeder wie er will – aber es steht auf ganz einem anderen Blatt sich dann über die „depperten Ultras“, „faschistoiden Hooligans“ oder „Dosenkommerzfans“ aufzuregen und sich an seiner eigenen Wichtigkeit aufzuplustern. Ist nämlich genau dasselbe was man den Ultragruppierungen vorwirft. Man muss sich nur das ASB angucken, wo die Groundhopper oftmals im Stundentakt neue, tolle Groundhoppingfotos mit erhellenden Berichten online stellen, sich gegenseitig beim „Fanfoto des Monats“ (wovon sind sie eigentlich Fans ? – Eine Frage die mir bisher noch keiner beantworten konnte/wollte) mit künstlerischen Abbildungen leerer Tribünen, Flutlichtmasten im Abendrot, Walzen, Dorfplätzen, Cornerfahnen etc. überbieten wollen. Ich frage mich hingegen immer, wo da ein „Fanfoto“ ist ? Für mich sind Fanfotos Bilder, die man von seiner Mannschaft macht, von den Spielern, dem Stadion oder der Kurve. Aber nicht Bilder von irgendwelchen Vereinen zu denen man keinen Bezug hat oder wo man nur deswegen hinfährt um ein bischen Action zu erleben. Ein Staubplatz in Marokko ist zwar interessant – nur wo ist da der Bezug ? Oder ist der Fotograf Fan des Platzes ? Dann sei mir mein Irrtum verziehen.

Vielleicht sollten manche Leute wieder ein bischen von ihrem Trip hinunterkommen und die Welt so nehmen wie sie ist – laut, bunt, manchmal ungerecht und unkorrekt aber vor allem eines: Vielfältig !

http://www.mmszczecin.pl/387325/2011/9/23/uszyli-gigantyczna-sektorowke-dla-fanow-dynama-drezno?category=news

Dienstag, 27. September 2011

Noch etwas vom Spiel Dresden gegen Frankfurt



Politik im Stadion





Heute fand ich im besten deutschen Ultraforum www.ultras.ws einen Satz zum Thema Politik im Stadion, der mich ein wenig nachdenklich macht. „Politik raus aus dem Stadion, im Deutschen Bundestag (Nationalrat für Österreich) gibt es ja auch kein Elfmeterschiessen !“ – Bumm ! Treffer Versenkt. Nun ist es ja so (und das kann keiner abstreiten) dass Politik ein Teil unseres Lebens ist, jede Entscheidung ist im Grunde genommen ja schon Poltik und NATÜRLICH hat jeder Mensch eine eigene politische Meinung. Wäre ja traurig wenn nicht. Oder wenn es verboten wäre, eine eigene Meinung zu haben – so wie fast fünfzig Jahre lang in halb Europa. Politik ist auch im Stadion zu finden, weil die Tribüne ein Querschnitt durch die Gesellschaft ist – mit allen Vor- und Nachteilen, da jeder Mensch natürlich seine Meinung zu den Dingen des (politischen) Lebens hat. Die Frage ist nur, ob er sie auch dauernd mitteilen muss. Das muss ja nichteinmal in Worten sein sondern durch das Tragen entsprechend zuordenbarer Zeichen und Symbolen oder in seinen Taten. Politik im Stadion – JA, aber nur solange sie sich mit dem Verein beschäftigt. Denn wegen ihn geht man ja ins Stadion, wegen ihn fährt man auswärts und nimmt Sachen in Kauf, über die andere den Kopf schütteln. Und – was ganz wichtig ist für mich – man ist ja auch Vertreter seiner Szene, seiner Subkultur, seiner Lebenseinstellung und als solcher auch für die Aussendarstellung verantwortlich. Dieses „No one likes us, we don´t care !” – Gehabe ist zwar punktuell lustig, hilft aber im Allgemeinen überhaupt nicht weiter wenn es um die Akzeptanz bei der breiten Masse von Kronenzeitungslesern und RTL-Explosiv- bzw. ATV-Konsumenten handelt. „Leben im Gemeindebau“ – eine saulustige Milieustudie, natürlich kommt der „durchschnittliche“ Fussballfan (meist Rapidler um dem Klischee komplett gerecht zu werden) darin vor, der sich so verhält wie man ihn gerne hätte und wie er bezahlt wird. Denn wer zahlt schafft an und so machen sich dort arme Würste für Geld zum Deppen – Hofnarren der Medienunterhaltung quasi – und die breite Masse, die nie einen Fansektor beziehungsweise ein Stadion von Innen gesehen haben glaubt es auch noch. „Eh kloa, lauter Proleten und Nazis“ – so der Grundtenor. Das das nicht stimmt weiss jeder, der mehr als einmal am Platz war. Ist aber auch egal weil die Zeitungen ja in dieselbe Kerbe schlagen. Sei es jetzt die Krone (Heute) bzw. Österreich mit ihren siebenseitigen Exklusivberichten über die Fanszene inklusive geheimen Insiderinformationen oder sogar der normalerweise seriöse Ballesterer mit seinem „Herrn Gyros“ überall wird diese Problematik massenmedientauglich verwurstet und damit ein Bild geschaffen, welches dem Original nicht im geringsten entspricht. Fotoshop für Medien sozusagen. Kartoffelbrei für Otto Normalverbraucher. Unterstützt wird diese Meinung natürlich auch noch dadurch, dass sich einige in dieses Klischee hineinsteigern und sich dann so verhalten, wie die Medien es wollen. Am besten mit provokanten politischen Parolen – je nach Land entweder links- oder rechtsextrem und damit die Schraube weiter anziehen – Futter für die Presse. So sorgt der eine wechselweise für den anderen. Eine im Grunde genommen perfekte Symbiose, wo wenige auf den Rücken Vieler für einen Ruf sorgen, der eigentlich ein erlogener ist. Nimmt man di Anzahl der Besucher von Fussballspielen in Österreich während eines Jahres und stellt die Anzahl der verhaltensoriginellen Leute im Stadion gegenüber würde man nichteinmal auf einen Promillesatz kommen – interessiert jedoch weder die Medien noch Herrn und Frau Österreicher. Weil es ja stimmt, wenns in der Zeitung steht oder im Fernsehen gezeigt wird. Presserecht, weisst eh !

Ihr werdet euch jetzt noch fragen, warum ich oben www.ultras.ws als bestes deutsches Ultraforum bezeichne obwohl doch so viele Leute –ich auch wenn ich mich wiedereinmal geärgert habe - darüber lästern: Weil es genau DEN Durchschnitt durch die fussballinteressierte Gesellschaft aufzeigt, der auch wirklich vorhanden ist. Dort gibt es den gesunden Meinungsaustausch, im Gegensatz zum studentisch orientierten www.austriansoccerboard.at, welches ich zwar auch mag aber manchmal nur schwer ertragen kann.

FTC - Millwall



Ultras Kispest











Aryan Greens FTC (Black) vs. Angol Brigad UTE (White) 8 vs 8




Dynamo Dresden - Eintracht Frankfurt 1-4



Laut DSF ist das Ding 2,5 Tonnen schwer. Da sieht man wieder, was fr Henker da im Block stehen um diese Fahne zu bewegen ! Cool die Reaktion der SGE mit der BOMBEN AUF DRESDEN Blockfahne. Blöd wenn man die Fotos von der Fahne vorher ins Netz stellt !


Mit 1.100 Uniformierten hat die Polizei [...] Dresdner und Frankfurter Fans auf Abstand halten müssen. Mit knapp 30.000 Zuschauern, darunter etwa 2.000 Schlachtenbummlern aus Hessen, war die Zweitliga-Begegnung zwischen Dynamo Dresden und Eintracht Frankfurt ausverkauft.

Bei der Abreise der Gästefans nach dem Spiel kam es vermehrt zu Übergriffen Dresdner Schlachtenbummler auf Gästefans und Polizisten - zum Teil mit Flaschen, Steinen und Pyrotechnik. Dabei wurden mindestens drei Beamte verletzt, sagte Polizeisprecher Marko Laske. Nach (...) Informationen wurden auch mindestens ein Reisebus der Frankfurter sowie Busse der DVB beworfen und dabei zum Teil die Scheiben eingeschlagen. Unklar war, ob es auch hier Verletzte gegeben hat.

Die Polizei nahm rund ein Dutzend Dresdner Randalierer in Gewahrsam. Zwischen Stadion und Hauptbahnhof kam es vor und nach dem Spiel zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Insgesamt aber sei das Trennungskonzept der Polizei aufgegangen, hieß es.

| Sächsische Zeitung | 27. September 2011 |








Sonntag, 25. September 2011

FAVAC - Fortuna 95 DREI zu EINS

Bei sonnigem Altweibersommerwetter – was für ein Wort – ging es auf die Kenner Road um den FAVAC gegen die Jungs vom Containerdorf Wien 19 vulgo Fortuna 05 anzufeuern. Da wir heute noch die (letzten ?) Sonnenstrahlen geniessen wollten stellten wir uns wieder auf die Nordseite. Sechs FEDAYN FAVAC waren anwesend, dazu noch die üblichen Verdächtigen der Roten Teufel sowie einige bettflüchtige Maniacs. Zu Ehren von Uwe Bahr gab es ein Transparent von uns, daneben hing das wiedergefundene Vienna Lokos Transparent und dann ging es auch schon nach Einnahme eines Einsermenüs zum Supporten. Dieses blieb uns aber bald im Halse stecken, da Fortuna quasi mit dem ersten Schuss aufs Tor in Führung ging, die komplette FAVAC-Abwehr hat dabei nicht gut ausgesehen. Im Tor übrigens wieder Stipe Propadalo der eine erstklassige Vorstellung ablieferte. Brav gemacht. Der FAVAC war allerdings nicht wirklich geschockt darüber sondern hielt dagegen und begann einen Sturmlauf der in der ersten Halbzeit leider nicht von Erfolg gekrönt war. Zweimal retteten die Fortunaten auf der Linie und verhinderten so den Ausgleich. In der Pause wurde regeneriert und nach Wiederbeginn gings mit Volldampf weiter. Schiedsrichter war übrigens mein „Freund“ der Pyramidenputzer Naim der heute aber etwas besser als normalerweise pfiff, sprich er machte hauptsächlich bei den Fortunaten Fehler. Soll mir recht sein. Mögen tu ich ihn deswegen aber auch nicht. An der Linie waren auch zwei gute Bekannte, einmal Lockenkopf Fuchs und Kenan Temizkan (hoffentlich richtig geschrieben) die eine solide Leistung brachten. Zurück zum Spiel. FAVAC drückte auf den Ausgleich und in der 65. Minute gab es dann die Chanc. Foul im Strafraum, Elfer, Kadir Dozghar trat an und netzte ein. Jubel. Der FAVAC war jetzt vollkommen entfesselt und rannte gegen das Tor der Containerdörfler an, und das mit spätem Erfolg: in der 90. Minute netzte Sasa Dimitrijevic einen herrlichen Freistoss ein, zwei Minuten später (es können auch drei gewesen sein) dann Urhan zum 3-1, sein Schuss zerriss die Maschen. Bumm. Die Fans waren am Ausrasten, so eine tolle, spannende Partie hat man schon lange nicht mehr erlebt, Gänsehaut pur, die die 250 Zuseher (davon 180 zahlende) von den Sitzen riss. Hätte sich mehr Leute verdient. Leider kommen von der Containeralm nur sehr wenige Leute auf den Monte Laa, vielleicht fürchten sie sich ja auf diesem grossen Platz. Man weiss es nicht. Ebenso spannend war die Reservepartie: Fortuna hat schon 3-1 geführt, musste sich schlussendlich aber den Hausherren in einer leidenschaftlich geführten Partie mit 4-5 geschlagen geben. Der Jubel über den zweiten Sieg des Tages war mehr als verdient. Zufrieden ging es dann nach 14 Uhr in Richtung Südbahnhof, von wo aus man – via Schienenersatzverkehr – dann nach Szeleskut fuhr. Alpintourismus inklusive, immerhin liegt Szeleskut am Leithagebirge das ja bekanntlich der östlichste Ausläufer der Alpen ist.















Curva Fiesole contro Parma

Samstag, 24. September 2011

Erfreuliches von den Leipziger Dosenfans


RB Leipzig Fans stark zerstritten


Die Fans des Regionalligisten RB Leipzig, der aktuell wohl keine Lizenz für die 3. Liga bekommen würde, sind untereinander stark zerstritten, wie nun ein Artikel auf rb-fans.de verdeutlicht. Dabei geht es um einen Konflikt zwischen offiziellen und inoffiziellen Fanclubs. Im gleichen Artikel wird die eigene Heimstimmung stark kritisiert


.Stadionwelt dokumentiert den Artikel von www.rb-fans.de


:Fanblock-adé


Sportlich läuft es ja ganz gut bei unseren Jungs auf dem Rasen. Nach sechs Spieltagen steht die Pacult-Elf auf Platz vier der Regionalliga-Tabelle – vier Siege, ein Remis und eine Niederlage. Das ist allemal ein besserer Saisonstart als im vergangenen Jahr, auch wenn Trainerstab und Mannschaft noch viel Luft nach oben haben. Umso verrückter ist es, dass nun ausgerechnet außerhalb des Platzes Unruhe herrscht. Letzte Woche meldete LVZ-Redakteur Guido Schäfer aufgeregt, dass sich RB Leipzig den Statuten des DFB zu beugen hätte (ja, welcher Verein muss das nicht?) und nach aktuellem Stand die Lizenz für die 3. Liga nicht bekommen würde. Da wir zu diesem Zeitpunkt zum ersten Mal die Tabellenführung der Regionalliga Nord feiern durften und Lübeck nach allen Regeln der Kunst auseinander genommen haben, war diese Meldung natürlich der reinste Stimmungskiller in der Fanszene und auch bei den Verantwortlichen unseres Vereins dürfte beim Lesen des Artikels die Kinnlade runter- und die Galle hochgekommen sein.Ein weiterer (Un-)Ruheherd war am Sonntag beim Spiel gegen den 1. FC Magdeburg zu bemerken. Während die Gäste-Fans fast 90 Minuten durchweg ihren Verein unterstützten, blieb es in unserem Block vergleichsweise still. Gut, in Anbetracht der stimmgewaltigen Übermacht auf der Gegenseite kann es einem schon mal die Sprache verschlagen. Hinzu kommt, dass das Spiel unserer Mannschaft am Sonntag nicht unbedingt Begeisterungsstürme entfachte. Trotzdem war es ungewöhnlich, dass, selbst als die Magdeburger mal tief Luft holten, unsere Fans lediglich mit ihren Fahnen wirbelten und rhythmisch trommelten, aber nur selten lautstark zu vernehmen waren. Was war also los, in unserem Fanblock?Wenn man über Fans schreibt, ist das immer ein ziemlich schwieriges und gewagtes Thema. Entweder hat der Artikel im Nachhinein zur Folge, dass die Fanszene den Autor in Zukunft kategorisch meidet, weil er Internas ausgeplaudert oder Dinge falsch dargestellt hat oder er bekommt Ärger mit dem Verein, der solch eine Berichterstattung nicht lesen will – Guido Schäfer kennt dies sicherlich aus Erfahrung.Die Anzahl der Fangruppierungen ist aufgrund des jungen Alters des Vereins noch recht übersichtlich. Wir haben auf der einen Seite die offiziellen Fanclubs (OFC) „Bulls Club“ (BC; inkl. „Red Pirates“, die Supportervereinigung des BC), „L.E. Bulls“ (LEB) und „RBL Fans Delitzsch“ und auf der anderen Seite Fangruppierungen wie die „Contrada il Toro Rosso“, „Red Aces“ (RA), „Fraktion Red Pride“ (FraRePri) und die „Rasenballisten“, wobei letztere eher eine Interessengemeinschaft darstellt. Für den Großteil der Stimmung im Fanblock sind die L.E. Bulls, Red Pirates, Red Aces und die Fraktion Red Pride verantwortlich.Das Problem besteht nun darin, dass sich zwischen OFCs und den vereinsunabhängigen Fangruppierungen tiefe Gräben entwickelt haben. Diese Dissonanzen kommen nicht von ungefähr, sondern entwickelten sich in einem langwierigen Prozess. Die Red Aces und die FraRePri, deren Mitglieder zuvor größtenteils bei den L.E. Bulls verankert waren, traten aus dem OFC-Fanclub aus, weil sie z.B. keine Vorteile im OFC-Status sahen und sich vom Verein zu stark eingeengt bzw. kontrolliert fühlten. Ein weiterer, nicht unerheblicher Grund für die Spaltung dürften unterschiedliche Ansichten im Supporter-Wesen sein. Während sich die vereinsunabhängigen Fangruppierungen dem „Rasenballismus“ (u.a. gegen die „totale Verbullung“ im Verein) verschrieben haben, nehmen die OFCs von solchen Ansichten größtenteils Abstand. Von Seiten der L.E. Bulls hört man vereinzelt, dass sie sich von den ehemaligen Mitgliedern hintergangen fühlen und von den Red Aces und deren Handeln (Gesänge, Pöbeleien, Plakate) distanzieren. Die Gegenseite hält das für übertrieben und fühlt sich seinerseits nicht wirklich anerkannt und zudem vom Verein ungerecht behandelt (intensivere Kontrollen am Einlass; falsche Verdächtigung nach einem Überfall im Anschluss an ein Testspiel). Mehrere Schlichtungsversuche, um beide Parteien zueinander zu führen, verliefen in der Vergangenheit ergebnislos - Tenor: „Sinnlos, hier sind Hopfen und Malz verloren“. Und so schaukelt sich die Antipathie beider Seiten immer weiter nach oben, so dass beim Spiel gegen Magdeburg die eine Seite nicht mehr mitsingen wollte, was die andere gerade anstimmte.Diese Darstellung der Verhältnisse erhebt selbstverständlich kein Anspruch auf Vollständigkeit, dafür sind wir zu wenig in/über den Alltag der Fanclubs/Fangruppierungen integriert bzw. informiert. Dennoch zeichnet sich ein trauriges Bild ab – ein Bild von einem zerstrittenen, stimmungsarmen und aufgrund der Dissonanz frustrierten Fanblock, der die Mannschaft nicht mehr mit voller Kraft unterstützen kann. Dabei haben es die Magdeburger Fans und viele andere vorgemacht, wie man persönliche Differenzen für 90 Minuten zurückstellt und seine Mannschaft bedingungslos unterstützt.Es ist natürlich leicht, in unserer Situation den Moralapostel zu mimen und beide Parteien aufzufordern, die Streitigkeiten zugunsten der Mannschaft einzustellen. Dennoch kann es nicht sein, dass man - auch vielleicht aufgrund von verletztem Stolz - aktuell nicht mehr miteinander redet und den gemeinsamen Support für unsere Jungs einstellt. Jedem einzelnen müsste noch die grandiose Stimmung im Pokalspiel gegen Wolfsburg Gänsehaut verleihen, wenn er daran denkt, wie alle GEMEINSAM für unseren Verein aufstanden, mitklatschten und mitbrüllten. Wir appellieren an die Fangemeinschaft, sich wieder auf die Grundtugenden des Supports zu erinnern und unserer Mannschaft bei Heimspielen die nötige Unterstützung zu geben. Sollte es keine Veränderung geben, wird die gegen Magdeburg beginnende Tristesse im Fanblock von Spiel zu Spiel größer werden. Vielleicht ist es auch an der Zeit, dass der Verein dazu Stellung bezieht und beide Seiten wieder zur Raison bringt.


http://www.stadionwelt-fans.de/index.php?head=RB-Leipzig-Fans-stark-zerstritten&folder=sites&site=news_detail&news_id=4503


Red Bull, Corporate Identity, Rote Bullen Leipzig

[...] Auch (...) ächzt der Club unter dem Wortungetüm Rasenballsport Leipzig. Kurz: Rasenball. Erinnert an Federball. Oder Brennball. Oder Völkerball. Alles sehr breiter Breitensport. Rasenball hat rein gar nichts von wilder Entschlossenheit, kann auch nicht mit viel Fantasie mit der Power-Brause in Verbindung gebracht werden, passt nicht zur: Corporate Identity.

Jetzt wird der Kurs so weit es geht korrigiert, Identität gestiftet. Die offiziellen RB-Fanclubs haben "Rasenball" aus ihrem Sprachgebrauch eliminiert, alle Mitteilungen des Vereins sind mit die "Roten Bullen" überschrieben. Eine (logische) Umbenennung in Rote Bullen Leipzig sei aktuell "kein Thema", sagt Club-Sprecher Sharif Shoukry [...]

[...] >> Fundstück >>> ostfussball.com | 24. September 2011 |





Fundstück des Tages # 202 [Harter Rap für Red Bull Leipzig]



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In loser Folge dokumentiert Ostfussball.com in dieser Rubrik eigentlich mehr oder weniger (ost)fußballtangierende Kostbarkeiten der deutschen Schriftsprache, gelegentlich aber darüber hinaus auch akustische Trouvaillen – unkommentiert, da allein die Fundstücke als solche durchaus bereits schon einiges postulieren und dabei ihrerseits dann selbst vor sich hin klingen, irgendwie jedenfalls 
(…) Das Herz des 22-jährigen Hobby-Rappers Jan Ziehms schlägt erst seit kurzem für RB Leipzig – und doch hat er seiner neuen Liebe sofort Ausdruck verliehen. Seit Sonntag [21. August] steht der Beweis der Zuneigung für jedermann hörbar im Internet: Die erste inoffizielle Fanhymne des Vereins mit dem profanen Titel RB Leipzig Song. “So richtig ist der Funke zwischen dem Team und mir beim vergangenen Sachsenpokalfinale übergesprungen”, erzählt Ziehms von seinem Erweckungserlebnis. RB gewann seinerzeit mit 1:0 gegen den Chemnitzer FC. Seitdem ärgert er sich darüber, dass viele den Verein nicht akzeptieren. “Das war der größte Anlass für mich. Ich finde es einfach komisch, weil RB doch gut für die Stadt ist – und ich habe doch auch nicht so eine Abneigung gegen Lok oder Chemie.”
Mit Liedzeilen wie “Wir sind Kommerz und haben Erfolg” nimmt Ziehms das häufig vorgebrachte Negativ-Bild des Vereins auf und will es umkehren. Die Beachtung, die der Song innerhalb kürzester Zeit gefunden hat, ist erstaunlich (…) Die Kommentarfunktion musste der Musiker jedoch ausstellen. “Es gab schnell mehr als 40 zum Teil wirklich böse Äußerungen. Das ist durch die Decke geschossen”, berichtet Ziehms. Positive Rückmeldungen habe es hingegen bisher “nicht so viele” gegeben.
Lob erntet der gebürtige Geraer erwartungsgemäß unter den Anhängern der Bullen. “Passt doch für die neue Generation Fußball, die RB und auch wir repräsentieren”, schreibt einer von vielen positiv eingestellten Nutzern. Ein anderer will schon eine Reaktion aus der Mannschaft erfahren haben: “Fabian Franke findet den Song geil!” Ein weiterer Kommentator kritisiert hingegen, als Hymne könne er sich den Song nicht vorstellen. “Zu monoton im Rap-Stil, kein Power-Refrain dabei.” (…)
RB-Rapper Ziehms – Künstlername: “RiZe” – ist erst vor einem Monat nach Leipzig gezogen (…) “Ich kann nur über meine Motivation sprechen, aber wenn man sich in Leipzig etwas aufbauen will und sich in dieser Stadt wohl fühlt, will man das anderen eben auch mitteilen. Für mich war es ein jahrelanger Traum, hier leben zu können.”