Dienstag, 17. November 2015

Jo der Stracher, der



Unabsichtlich"                                       Politik 15.11.2015
Strache gefiel "Steinigungs"-Kommentar auf Facebook

Der FPÖ ist einmal mehr ein Kommentar auf Facebook zum Verhängnis geworden. Diesmal trat der Chef höchstpersönlich, Heinz-Christian Strache, ins Fettnäpchen. Er markierte einen Kommentar, der die Steinigung der Regierung forderte, mit einem "Gefällt mir". Erst kürzlich war Susanne Winter ein Fauxpas unterlaufen, der zu ihrem Ausschluss aus der Partei geführt hatte. 
Strache hatte auf Facebook zu dem Grenzzaun Stellung genommen: "Die Regierung ist nur mehr eine peinliche Lachnummer", postete er. Weiters schrieb er, dass "das rot-schwarze Grenzdrama kein Ende" nähme. Einer von Straches Facebook-Fans schrieb darunter: "sehr traurig was spitzenverdiener mit dem Vertrauen ihrer Wähler machen, hier wäre eine Steinigung tatsächlich noch angebracht".

Der Kommentar erntete rasch 245 "Gefällt mit"-Angaben, unter ihnen auch der FPÖ-Chef selbst. Eine Reaktion von Seiten der Freiheitlichen folgte promt. Aus der FPÖ-Pressestelle heißt es, die Markierung sei "unabsichtlich" erfolgt. "Bei unserer Software, die fragwürdige Postings automatisch erkennt, liegen Like- und Lösch-Button nebeneinander", so Pressesprecher Martin Glier wie "derstandard.at" berichtet.

Strache gefiel auf Facebook Aufforderung, Regierung zu steinigen

Seite des FPÖ-Chefs markierte Nutzerkommentar "Hier wäre Steinigung angebracht" aktiv mit "Gefällt mir"
Schon wieder sorgt die Facebook-Seite eines freiheitlichen Politikers für Aufregung: Doch nach dem niederösterreichischen Landesparteiobmann Christian Höbart und der mittlerweile ausgeschlossenen Abgeordneten Susanne Winter ist es diesmal der Parteiobmann selbst, der in Erklärungsnot gerät: Denn Strache markierte auf Facebook einen Nutzerkommentar mit "Gefällt mir", der eine Steinigung der Bundesregierung als "angebracht" bezeichnete.
Grenzzaun als Auslöser
In Straches ursprünglichen Posting ging es um den Bau des umstrittenen Zauns an der österreichischen Grenze. "Diese Regierung ist nur mehr eine peinliche Lachnummer!", schrieb Strache, für den "das rot-schwarze Grenzdrama" kein Ende nehme. Darunter kommentierte ein Nutzer, es wäre "sehr traurig was Spitzenverdiener mit dem Vertrauen Ihrer Wähler machen. Hier wäre eine Steinigung tatsächlich noch angebracht." 245 Personen markierten diese Wortmeldung mit "Gefällt mir", darunter auch Strache selbst.
FPÖ: Software-Fehler
Aus der FPÖ-Pressestelle heißt es, die Markierung sei "unabsichtlich" erfolgt. "Bei unserer Software, die fragwürdige Postings automatisch erkennt, liegen Like- und Lösch-Button nebeneinander", so Pressesprecher Martin Glier. Jemand habe sich "vertan", Strache persönlich habe damit nichts zu tun. Der Nutzerkommentar sei mittlerweile gelöscht.
Reihe von Vorfällen
Erst vor zwei Wochen war ein ehemaliger FPÖ-Kandidat verurteilt worden, weil er die Steinigung der grünen Abgeordneten Alev Korun insinuiert hatte. Die Abgeordnete Susanne Winter war nach Zustimmung zu einem antisemitischen Kommentar aus der Partei ausgeschlossen worden. Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) hatte daraufhin angekündigt, sich für leichtere Hürden für einen Mandatsverlust bei Verhetzung stark zu machen. Außerdem zeigte sie Winter wegen Wiederbetätigung an. Der freiheitliche Abgeordnete Christian Höbart hatte zuvor das Video syrischer Bootsflüchtlinge mit "Eine Seefahrt, die ist lustig, ..." kommentiert, für die FPÖ war dieser Fall ohne Konsequenzen "abgeschlossen". (Fabian Schmid, 15.11.2015)