Nach dem verheerenden Auftritt unserer Mannschaft
beim letzten Heimspiel, welcher eine Offenbarung allererster Güte war ging es
zum Abschluss der Herbstrunde in den zwölften Bezirk, wo die Überreste des
einstigen „Red Bull“ Viktorias zuhause ist. Viel wurde vor ein paar Jahren über
diesen selbsternannten Kultverein geschrieben, sogar der Ballesteter, sonst
eigentlich nicht für oberlfächlichen Journalismus bekannt fiel darauf rein – jetzt
ist es sehr still um die Viktoria geworden, ihre superdupertolle Fangruppe
namens „Wiena Brut“ für die eigens eine Tribüne gebaut wurde gibt’s nicht mehr
und auch ansonsten sind die (getürkten) Fananstürme lange lange vorbei, nur die
üblichen hundert Nasen fanden ihren Weg in die Oswaldgasse. Aber wie auch
immer, diese hundert sind mir beim Arsch lieber als die angeblichen Eintausend
die eh nie wegen des Vereines sondern wegen des Hypes dort waren. Die Anreise
erfolgte diesmal individuell, einerseits weil es jedem freigestellt war, sich
das Spiel zu geben andererseits weil das Zusammenführen der einzelnen Menschen
gerade auf diesem Platz etwas kompliziert ist. Wie auch immer, wir waren mit
einem ansprechenden Mob anwesend (was ja nicht unbedingt selbstverständlich
war) und supporteten auch brav die Mannschaft. Schiedsrichter war Emil Marinov,
der die Partie relativ unaufgeregt gut pfiff. Auch seine Assistenten waren
nicht schlecht, wohltuend nach den ganzen Krücken die wir in den letzten Wochen
erleben durften. Keinen guten Tag hingegen erlebte Viktoria-Schlussmann Murat
Safin in seinem letzten Spiel, er bekam zwei Steirertore vom Feinsten. Beim
ersten – einen Schuss nach einem Corner – sah er genausowenig gut aus wie beim
Freistosstor, wo er die Mauer so patschert einstellte dass er den Ball nicht
sah. Aber nun gut, immerhin wird er sich immer an dieses letzte Spiel erinnern.
Auch schon was. Toni Polster jedenfalls war zur Pause genausowenig amüsiert wie
Rogjar Kadir, der in der Kabine bleiben musste. Was da genau passiert ist,
wissen wohl nur die Involvierten, Fakt ist, dass Kadir daraufhin Wechselwünsche
bekanntgab. Auch sein Tor zum 0-1 konnte da nicht drüber hinwegtrösten. Wie
auch immer, durch die Unfähigkeit der Viktoria, den Ball im Tor unterzubringen
(sie trafen einmal aus einer gefühlten Entfernung von einem Meter statt ins Tor
nur aufs Aluminium, konnten aus einem halben Dutzend guter Chancen nichts
Verwertbares machen blieben sie heuer erneut (mit demselben Ergebnis) ohne
Punkte auf der heimischen Anlage. Wunderbar für uns, blöd für sie zumal sie
danach zur grossen Abschluss-Vorweihnachts-Singelbörsentreffen-Sause einluden.
Inklusive Toni Polster der die Eintrittskarten signieren musste. Nun ja. Okay.
Ein Wort noch zu den Fans der Südtribüne (eigentlich das Südeck): die sind
genausolche stinknormalen Fussballfans wie wir und ich würde mir wünschen, wenn
wir öfters auf solche stinknormalen, lustigen, lauten Fans treffen würden wie
bei der Viktoria. Anyway es war ein netter Tag mit einem Sieg der besseren
Mannschaft. Und nicht vergessen: BIERTRINKEN IST
WICHTIG !