Montag, 9. Juli 2012

Ein kurzer Tagesabriss: 9. Juli


9. Juli 721: Ein fränkisches Heer unter Eudo von Aquitanien besiegt in der Schlacht von Toulouse die Armee des Sarazenenführers As-Samh Ibn Malik der in der Schlacht fällt. Damit war der Siegeszug der Sarazenen gestoppt, die zuvor ganz Spanien unter ihre Kontrolle gebracht haben.

9. Juli 1386: Kaiser Leopold III. fällt in der Schlacht von Sempach, der die Freiheit für die Eidgenossen bedeutete.

9. Juli 1701: Ohne Kriegserklärtung beginnt Prinz Eugen von Savoyen den Spanischen Erbfolgekrieg und schlägt den französischen Marschall Catinat in der Schlacht von Carpi.

9. Juli 1816: Argentinien, das ehemalige Vizekönigkreich Rio de La Plata erklärt sich im Kongress von Tucuman als unabhängig.

9. Juli 1925: Die sogenannte Julirevolution bricht in Ecuador aus. Sozialistisch gesinnte Militärs stürzen dabei die liberale Regierung Ecuadors und übernehmen die Macht. Präsident Gonzalo Cordova wird unblutig zum Rücktritt gezwungen. Die "Liga de Militares Joves" übernimmt die Regierungsgeschäfte. Im Laufe des Jahres wechseln die Mitglieder beständig. Mit dieser Revolution wurde versucht, die Modernisierung des Landes voranzutreiben und breitere Volksschichten in die Geschicke mit einzubeziehen.

9. Juli 1945: Die beschlossene Teilung Österreichs in vier Besatzungszonen wird offiziell besiegelt.

9. Juli 1985: das deutsche Bundesgesundheitsministerium warnt die Verbraucher vor dem Konsum österreichischen Weines, da dieser mit dem Frostschutzmittel Diethylenglycol, kurz Glycol gepantscht wurde. Aufgefallen war dies den Prüfern des Gesundheitsministeriums, weil deutsche Grosshändler die mit Glycol versetzten österreichischen Weine ihrerseits (illegalerweise) mit eigenen Weinen vermischt hatten. Obwohl keine gesundheitlichen Schäden bekannt wurden war dies der Niedergang der österreichischen Weinwirtschaft. In Österreich wurde das Finanzministerium darauf aufmerksam, da einige Winzer grosse Mengen Frostschutzmittels steuerlich geltend machen wollten. Infolge des Skandals nahm sich Karl Grill, der Eigentümer des Weinhandels "Gebrüder Grill" das Leben, zwei burgenländische Winzer wurden zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Der für den Skandal zeichnende Chemiker Otto Nadrasky blieb jedoch ungeschoren. insgesamt wurden damals über 4 Millionen Liter Wein vom Markt genommen, der Schaden für die österreichischen Winzer (auch jene, die damit nichts zu tun hatten) belief sich auf 124 Millionen Schilling, das sind 9 Millionen Euro. Ausserdem gingen viele kleine Winzer pleite. Noch heute sieht man die Auswirkungen im Burgenland, wo gebietsweise jeder 3. Weingarten brachliegt. Positiv ist jedoch zu vermerken, dass Österreich seit damals das strengste Weingesetz der Welt hat, jede Flasche (Qualitäts)wein muss vor Verkauf mit einer eigenen Banderole gekennzeichnet werden.

9. Juli 1986: Der Atomphysiker und Siemensmanager Karl Heinz Bekurts fällt einem der letzten RAF Bombenanschläge in Strasslach (bei München) zum Opfer. Als Urheber bekannte sich ein "Commando Mara Cagol".

9. Juli 2006: Italien wird zum vierten Mal Fussballweltmeister. Im Olympiastadion von Berlin besiegen sie Frankreich im Elfmeterschiessen mit 5-3. Legendär dabei der Kopfstoss von Zidane gegen Materazzi.