Freitag, 13. Juli 2012

Ein kurzer Tagesabriss: 13. Juli


13. Juli 982: In der Schlacht von Crotone unterliegt Kaiser Otto II. den Sarazenen, diese erleiden jedoch so hohe Verluste, dass sie sich wieder nach Sizilien zurückziehen. Ottos Macht in Italien erleidet dadurch jedoch grosse Einbussen.

13. Juli 1524: Thomas Müntzer, ein Bewunderer Martin Luthers und Priester hält seine berühmte „Fürstenrede“ vor Kurfürst Johann und dessen Sohn. Darin prangert er die sozialen Misstände im Land an und trat für die Reformation ein. Müntzer berief auch ein Bauernheer ein um seine Forderungen durchzusetzen, wurde aber mit seinem Haufen in der Schlacht von Frankenburg (15. Mai 1525) vernichtend geschlagen und am 27. Mai 1525 enthauptet.

13. Juli 1709: In Köln wir das Geschäft G.B. Farina gegründet, welche das so genannte Eau de Cologne erfand und heute als älteste Parfümfabrik der Welt gilt. Johan Maria Farina war der Erfinder des berühmten Colognes.

13. Juli 1793: Die Bürgerswitwe Charlotte Corday ersticht den Revolutionsführer Jean Paul Marat in dessen Badewanne. Marat vertrat ein System des „Terror“ und wird heute von einigen Hisorikern als erster Terrorist der Welt angesehen.

13. Juli 1837: Mit dem offiziellen Einzug in den Buckingham Palace durch Queen Victoria beginnt die Nutzung der Hauptresidenz der britischen Monarchen.

13. Juli 1854: Als Antwort auf die Verhaftung eines US-amerikanischen Bürgers bombardiert die USS Cyane die Stadt Greytown (San Juan del Norte) in Nicaragua. Diese wird durch das Bombardement vollständig zerstört. Die Tat wurde einstimmig als Kriegsgräuel verurteilt. Bei der Bombardierung wurden 80 Häuser zerstört, die unzerstörten wurden danach von Marineinfanteristen angezündet. Tote gab es allerdings keine zu beklagen, da das Bombardement im Vorhinein angekündigt worden war und die Einwohner in den Dschungel flüchten konnten. Der verhaftete Amerikaner hatte übrigens einen tödlichen Unfall mit einen Einheimischen verursacht.

13. Juli 1870: Veröffentlichung der „Emser Depesche“, die zum Deutsch-Französischen Krieg führte. In Ems forderte der französische Botschafter den Verzicht der Hohenzollern auf den spanischen Thron sowie weitreichende territoriale Zugeständnisse. Die „interne“ Information dieser Vorgänge wurde von Bismarck veröffentlicht, eine Welle der Empörung ging durch die deutschen Fürstentümer. Am 19. Juli 1870 erklärte das deutsche Könighaus Frankreich den Krieg. 

13. Juli 1878: Im sogenannten Berliner Kongress wurde die Landkarte des Balkans neu gezeichnet, der Russisch-Türkische Krieg offiziell beendet. Serbien, Montenegro und Rumänien wurden unabhängige Staaten und Zypern von Grossbritannien gepachtet. Das osmanische Reich wurde damit bis knapp an den Bosporus zurückgedrängt, auch das armensiche Problem zunächst gelöst.

13. Juli 1900: Burenkämpfer besiegen die Truppen Grossbritanniens bei Derdepoort und Niralsnek empfindlich und bringen den noch nach den alten Regeln kämpfenden Rotröcken empfindliche Verluste bei. Am 12. Oktober 1899 brach der (zweite) Burenkrieg aus nachdem Verhandlungen zwischen den niederländischstämmigen Buren und der britischen Krone fehlschlugen. Im Zuge dieses Krieges errichteten die Briten auch erstmals sogenannte „Konzentrationslager“. Im Zuge dieses Krieges zeichneten sich zwei Männer aus, die schon früher bzw. erst später Berühmtheit erlangten: Lord Kitchener und John P. French. Beide sollten im Ersten Weltkrieg führend die Geschicke des britischen Expeditionskorps in Flandern beeinflussen. Kitchener führte übrigens die Konzentrationslager ein. Rund 120.000 Buren wurde dort interniert, hauptsächlich Frauen und Kinder, von denen 26.000 starben. Im Zuge dieses Krieges wurden auch zum ersten Mal Khakiuniformen verwendet, die die Soldaten zu weniger leicht auszumachenden Zielen verwandelte.

13. Juli 1920: Angeheizt durch die Konflikte nach der Zwangsitalienisierung Triests verüben italienische Faschisten einen Brandanschlag auf das slowenische Kulturzentrum Narodni Dom. Trieste hatte ja bis zum Ende des Ersten Weltkrieges eine überwiegend slowenisch sprechende Bevölkerung, wurde aber 1919 Italien  zugeschlagen.

13. Juli 1921: Friedrich Peter wird in Attnang-Puchheim geboren. Der Sohn sozialdemokratischer Eltern trat früh in die NSDAP ein und diente als Obersturmführer in der Waffen SS in Russland. Nach dem Krieg im Auffanglager Glasen interniert wurde er schon bald entlassen und wandte sich der Politik zu. Von 1955 bis 1966 gehörte er als VdU-Abgeordneter dem oberösterreichischen Landtag an. Peter wurde Parteiführer der FPÖ, die sich aus der VdU entwickelt hatte und koalierte 1970 kurz mit Bruno Kreisky, was dessen Berufung zum Bundeskanzler zur Folge hatte. Ein Jahr später errang Kreisky dann in vorgezogenen Wahlen die absolute Mehrheit und benötigte Peter und die FPÖ nicht mehr. Peter starb am 25. September 2005.

13. Juli 1930: Mit dem Auftaktspiel Frankreich gegen Mexiko (4-1) wird die erste Fussballweltmeisterschaft in Uruguay eröffnet. Erster Torschütze des Turniers (und damit in der Geschichte der Weltmeisterschaften) war der Franzose Lucien Laurent. Bei diesem Turnier nahmen jedoch viele kontinentaleuropäische Mannschaften nicht teil, weil sie sich die Reisekosten nicht leisten konnten. Schlussendlich nahmen nur vier europäische Teams daran teil: Belgien, Frankreich, Jugoslawien und Rumänien. Weltmeister wird Uruguay.

13. Juli 1936: Der spanische Oppositionspolitiker Jose Calvo Sotelo wird von Angehörigen der Guardia de Asalto und der Guardia Civil ermordet. Vier Tage nach seinem Tode begann der Spanische Bürgerkrieg.