4. Juli 1187: In der
Schlacht von Hattin wird das Kreuzfahrerheer durch die Seldschuken unter Sultan
Saladin vernichtend geschlagen, Jerusalem wird wieder zurückerobert.
4. Juli 1776: Der
Kontinentalkongress verabschiedet die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten
Staaten von Amerika. Die 13 britischen Kolonien erklären sich damit vom
britischen Mutterland unabhängig - der Krieg mit den "Rotröcken"
begann, der mit dem Sieg bei Yorktown 1783 endete. Die von Thomas Jefferson
geschriebene Erklärung gilt damit als Gründungsurkunde der USA.
4. Juli 1862: Während
einer Bootsfahrt auf der Themse erzählt Charles Lutwidge Dogson (Lewis Carroll)
den Geschwistern Lidell eine Geschichte, worauf Alice ihn bittet. Diese
aufzuschreiben. Heute kennt man sie unter dem Namen "Alice im
Wunderland".
4. Juli 1870: im
sogennannten "Wiener Hochverratsprozess" werden 14 Arbeiter, die eine
Grossveranstaltung von mehr als 20.000 Menschen für gewerkschaftliche und
politische Rechte missbraucht haben sollen vor Gericht gestellt. Anlass dafür
war die am 13. Dezember 1869 im Gumpendorfer Arbeiterbildungsverein abgehaltene
Protestkundgebung. Sie zog dann bis zum Reichsratsgebäude, wo man politische
und gewerkschaftliche Rechte für die Arbeiterschaft forderte. Die Anführer der
Kundgebung wurden unter dem Vorwurf des Hochverrats verhaftet und teilweise zu
jahrelangen Kerkerstrafen verurteilt. Der deutsche Arbeiterführer Heinrich
Oberwinder musste für sechs Monate in den Kerker. Nach diesem Prozess lösten die Behörden die
meisten Arbeiterbildungsvereine auf, von denen die Mehrheit nur wenige Monate
lang existierte. Die meisten waren erst am 7. April 1870 entstanden, als die
Regierung das Koalitionsverbot (Verbot des Zusammenschlusses der Arbeiter aus
dem Jahr 1864) aus Angst vor einer gefährlichen revolutionären Entwicklung
aufgehoben hatte. Das neue Recht ließ ab da Gewerkschaften
zu. Verbände allerdings blieben weiterhin verboten. Die Staatsmacht versuchte trotz
allem weiterhin mit allen Mitteln, die Gewerkschaften zu bekämpfen und ihren
Einfluss niedrig zu halten.
4. Juli 1918: Nach dem Tod Sultans Mehmet V. tritt dessen
Bruder als Mehmet VI. das Amt des Sultans an. Er wird der letzte türkische
Sultan werden.
4. Juli 1926: am ersten NSDAP Parteitag wird die Gründung der
Hitlerjugend beschlossen.
4. Juli 1945: Bei der Konferenz in London wird Österreich in
vier Besatzungszonen aufgeteilt.
4. Juli 1946: Das Progrom von Kielce, das letzte
antijudaistische Progrom Europas findet statt. Bis heute ist die Ursache bzw.
deren Verursacher nicht restlos geklärt. 40 jüdische Mitbürger werden getötet,
mehr als 80 - grösstenteils Holocaustüberlebende - verletzt. 2 zu Hilfe geeilte
polnische Polizisten werden ebenfalls getötet.
4, Juli 1953: Imre Nagy wird ungarischer Ministerpräsident. Es
war die erste von zwei Regierungsperioden, die zweite fiel mit dem ungarischen
Volksaufstand zusammen, dessen politischer Führer er war. Dafür wurde er am 16.
Juni 1958 in Budapest hingerichtet. Nagy selber war schon früh Mitglied der
Kommunistischen Partei, geriet im 1. Weltkrieg in russische Gefangenschaft und
blieb nach der Oktoberrevolution in Russland, wo er an der Erschiessung der
Zarenfamilie teilnahm. Zurück in Ungarn betätigte er sich weiterhin politisch,
galt allerdings in der Partei als Dissident. Unter Horthy musste er 1929 in die
Sowjetunion emigrieren, von wo er mit der Roten Armee 1944 zurückkehrte. Er
wurde zunächst Landwirtschaftsminister, eher er Matyas Rakosi als Ministerpräsident
ablöste. Am 14. Mai 1955 wurde er wieder abgesetzt und aus der Partei
ausgeschlossen. Nach der "Geheimrede Chrustschows" im Februa 1956, in
dem er den Stalinismus geisselte begannen zunächst in Polen, später auch
anderswo Restaurationsbewegungen. In Ungarn wechselte das Amt des
Ministerpräsidenten zunächst nur von Rakosi auf Gerö, nach Beginn des
Ungarnaufstandes am 23. Oktober auf Nagy. Er versuchte, eine Sonderlösung für
Ungarn mit Moskau auszumachen, wurde jedoch vom ebenfalls bei den Verhandlungen
anwesenden Janos Kadar verraten. Als Folge des proklamierten Austritts Ungarns
aus dem Warschauer Pakt am 1. November rückten Truppen der Roten Armee nach
Ungarn ein, bis 15. November war das Land wieder unter sowjetischen Kontrolle.
2.500 Ungarn starben bei den Auseinandersetzungen.
4. Juli 1954: Das
"Wunder von Bern", der 3-2 Sieg Deutschlands gegen Ungarn gibt noch
heute Anlass zu Spekulationen über die Richtigkeit des Sieges. Bis heute halten
sich hartnäckige Gerüchte, wonach die Ungarn das Spiel gegen Lieferung von
1.000 Traktoren verkauft haben sollen. Für den ungarischen Fussballsport ist
dies bis heute ein nationales Trauma.