Dienstag, 20. September 2011

Gruppe ohne Gegner




Nach dem letzten Spieltag mit dem eher sehr unglücklichen Spielausgang von 0-6 aus unserer Sicht hat sich wiedereinmal ein wenig Ärger angesammelt, der jetzt rausgelassen werden muss. Am besten gegen einen Gegner, auf dem man dies alles projezieren kann. Leider sind die Bastardi von ICF ja nicht mehr vorhanden – Tradition setzt sich doch eben immer gegen Kommerz durch – und auch die SUPTRAS von Wienerberg in dieser Hinsicht eine herbe Enttäuschung, haben sie sich doch ausser im weltweiten Netz nirgends real blicken lassen. Obwohl dies ja eine quasi aufgelegte Geschichte gewesen wäre, ein weiterer Traditionsverein aus dem Zehnten Hieb mit dem man nette Derbies feieren hätte können. Aber leider ist dem nicht so, die blauweissen Ziaglbehm bleiben weiterhin anhangslos. Also muss die Suche weitergehen. Stadlau verbietet sich aus vielerlei Gründen, erstens einmal werden Freunde nicht so schnell zu Gegnern, andererseits haben sie ja eine polnische Boxstaffel mit der nicht gut Kirschen essen ist (*grins*). Ausserdem sind zwei Aufeinandertreffen pro Jahr nicht eben gut für eine echte Hassfeindschaft. Da können wir ja gleich wieder bei Ardagger oder Oberkrumpendorf anfragen. Hat alles wenig Sinn. Nun was macht man dann ? Ein richtiger Verein mit einer ultraorientierten Gruppe (oder einer, die sich dafür halten will) braucht einfach einen Gegner. TWL ? Ja gut, jeder hat einen Hass auf die Wiener Linien mit ihrem schlechten Service, überteuerten Tickets und unbequemen Vehikel aber das ist eher etwas für den Alltagsfrust nicht für den Fussball. Weiter im Text. Slovan HAC, der ehemalige Bezirksrivale ? Auch zu weit weg, da können wir ja gleich Stadlau nehmen. Donaufeld ? Same Shit. Austria XIII ? Dieser Verein ist ja vorwitzigerweise in die Stadtliga aufgestiegen und hat einen kleinen Anhang, ausserdem ist er mit einem Namen gesegnet, der eigentlich nur zum mittlerweile auch schon fast 40 Jahre ansässigen Bundeslegisten zusteht. Für diese Frechheit alleine müsste man ihn schon hassen. Leider ist es ein sehr sympathischer Verein mit netten Leuten und einer Kantine die „Pferd in Semmel“ verkauft, was glaube ich auf den Wiener Plätzen ziemlich einzigartig ist. Also wieder nichts. Gehen wir zum zweiten Aufsteiger, dem NAC. Von Haus aus in einem unsympathischen Bonzenbezirk daheim wäre er doch ein geeigneter Gegner, vor allem auch deswegen weil irgendein Witzbold irgendwann im besten deutschen Ultraforum etwas von Nussdorfer Hooligans geschrieben hat. Leider sind die auch nicht zu finden und Leute zu verprügeln nur weil sie eine Lederhose anhaben ist auch nicht so der Bringer. Also weiter in diesem Bezirk: Fortuna 05. Da gabs mal was mit den Fortunaten in Schwechat, als sie damals in der RLO frech die anwesenden Fans der Austria Amateure provozierten. Leider gibt’s die auch nicht mehr und da der Platz generell ziemlich uninteressant ist, eigentlich nur ein besseres Containerdorf mit Teppich kann er auch nicht herhalten. Dann bleiben noch die Gscherten. Gerasdorf/Stammersdorf, ein Verein wo ich nichteinmal als Toter spielen will. Wer will denn schon in ein von Kellern wimmelndes Kuhdorf wo nebenan der Leberkäse frei herumlaufen darf und dahinter gleich die Feuerwehr jede Pyrotechnikaktion im Keim ersticken kann ? Genau. Also haben wir unseren Hassgegner. Leider auch nur zweimal im Jahr und somit für die Fische. Wieder zurück nach Wien. Gehen wir zum Ruderclub Süssenbrunn aka SV Donau. Durch die Fusion wieder in der Stadtliga haben sie schon mehrmals aufgezeigt, dass die Zivilisationsversuche der westlichen Welt an ihnen vorbeigegangen sind. Leider sind diese Leute zu dumm für eine gepflegte Feindschaft, mit ihnen kann man nur eines machen: Die Donau hinab über die Pforte schicken. Dann wäre da noch der Doppelplatz Post SV/Gersthofer SV. Beide Vereine ja mit einer Rentnergang gesegnet, die immer nur dann am Platz erscheint wenn ihnen im Altersheim der Mittagspudding geklaut wurde. Als Feinde eher nicht zu gebrauchen weil eine zu grosse Fluktuation herrscht. Obwohl – die Post mit ihrem Na.iobmann (man erinnere sich nur an seine Entgleisung gegen ICF) wäre da schon eine Adresse, leider haben sie berufsbedingt eine so lange Leitung dass etwaige Provokationen erst nach seeehr langer Zeit bei ihnen eintreffen würden. Ihr seht also dass es gar nicht so leicht ist, einen Hassgegner zu finden. Wir machen es deshalb so dass wir keinen so richtig mögen – Stadau mal ausgenommen – und uns Woche für Woche gegen irgendwelche Löffelvereine motivieren indem wir ihnen immer irgendeine Gemeinheit nachsagen. Und ansonsten ist ja wohl eh klar: Rapid mag sowieso keiner.