Donnerstag, 8. September 2011

Female Ultras

Ein altes Vorurteil in den Kurven ist ja immer, dass Frauen dort nichts zu suchen haben ausser sie sorgen quasi für die feuchten Männerträume in der Pause, wo man von sexueller Befriedigung träumt beziehungsweise die Damen, die vielleicht nicht so ins Beuteschema fallen zur Kellnerin degradiert. Die allgemeine Meinung ist ja, dass Frauen nichts von Fussball verstehen und nur deswegen in die Kurve gehen, weil es dort ein grosses Angebot an Männern gibt, die man abschleppen beziehungsweise - auch Frau sucht ja die sexuelle Befriedigung - mal kurz eben vernaschen könnte. So werden von beiden Seiten die Vorurteile weiter hochgehalten bzw. kultiviert. Hier die geilen Jugendlichen, dort die aufgestylten Tussen, beide auf der Jagd nach dem geeigneten Geschlechtspartner. Im Klartext gesagt: sie stören den Rest der Tribünenbesucher bei der Ausübung ihrer Leidenschaft. 

Es gibt allerdings noch andere Geschlechtsgenossinnen, nämlich jene, die sich der Ultrakultur genauso verschrieben haben wie die männlichen Fussballfanatiker. Für sie ist die oben beschriebene Situation natürlich ein Wahnsinn, weil sie nicht auf Muschi und Titten reduziert werden wollen sondern auf ihre Leidenschaft: den Fussball. Schon seit über 20 Jahren gibt es weibliche Ultragruppen, zuerst natürlich im Mutterland der Ultramanie, Italien später allerdings auch fast überall sonst in Europa und Südamerika. Ihre MitgliederInnen (blödes Wort aber "mitGlied" ist in diesem Kontext nicht nur sexistisch sondern auch unangebracht) lieben ihren Verein und ihre Gruppe zumindest genauso wie die männlichen Kollegen, müssen sich aber immer wieder mit den Vorurteilen des männerdominierten Sports auseinandersetzen. Ich habe versucht, einige Gruppen aufzustöbern, die Bilder sind nur ein kleines Mosaiksteinchen, sollen aber zeigen, dass nicht nur notgeile Tussis auf Männerfang auf den Tribünen stehen:


























































Eines sollte man bitte nie vergessen: Jeder hat das Recht, für seine Leidenschaft respektiert zu werden - egal welches Geschlecht er/sie hat.