Sonntag, 17. Juli 2011

UJPEST - PAPA der Bericht

Samstag, Sonnenschein und Fussball. Vier motivierte Wiener trafen sich beim Laaerbergbad um gemeinsam in die ungarische Hauptstadt zu fahren, weil dort der UJPEST FC gegen den Aufsteiger Lombard Papa sein erstes Spiel bestritt. Voll guter Laune begann man die Fahrt über die Autobahn, vorbei ein vielen, vielen Slowaken und fahrunfähigen Rumänen, einem Pferdefuhrwerk und Hendltransportern verplauderte man die Zeit bis zum Erreichen des Turul Adlers, bei dessen Anblick ein wenig Geschichte gepaukt wurde. Danach war man bald in Budapest, wo man schnell die Erszebet Hid erreichte um am Donaukai entlang nach Ujpest zu gelangen. Zweieinhalb Stunden vor Spielbeginn war natürlich am Stadion noch kein Mensch zu sehen, geschweige denn eine offene Kassa. Also spazierte man umher, erleichterte sich hinter Büschen, machte lustige Fotos mit Fahnen und betrachtete die Kulisse des Ferenc Szusza Stadions im Sonnenlicht. Endlich war eine Kassa offen und nachdem die nette ältere Dame ihren chinesischen Computer angeworfen hatte gabs auch Karten. Für 900 Forint - einer unserer Jungs hatte das Geld nur in Münzen - waren wir Besitzer eines gültigen Eintrittsdokuments für das heutige Spiel. Danach gings - richtig zum McDonalds, wo es lustige blaue Gläser zum Menü  gab. Nach einem ausgiebigen Essen ging es wieder zurück zum Stadion, wo der Eingang überwunden wurde (der chinesische Drucker funktionierte nicht so wie er sollte, daher konnte ich nur mit Schwierigkeiten hinein) und dann sofort zum UVB Stand - Hallo Moni. Pickerl, Schals, T-Shirts und DVDs wurden gegen Geld getauscht, ein wenig geplaudert, auch der in einem österreichischen Forum bekannte Ungar war plötzlich da, verschwand allerdings bald wieder. Der Spielbeginn war supporttechnisch unerwartet zäh, lag wohl auch daran, dass Feti nicht mehr Vorsänger war und dieses Amt jetzt von Burger sowie einem Jungen von Solo Ultras übernommen wurde, die zwar nicht schlecht waren, deren Repertoire allerdings gewöhnungsbedürftig war. Das Spiel war zum vergessen, die Auswärtsfans ebenfalls die eine Art von Dorffestfolklore veranstalteten und überhaupt waren die Leute heute ziemlich nervös. Lag wahrscheinlich daran, dass sie ab der 60. Minute gegen das neue "Anti Hooligan Gesetz" protestieren wollten, das besagte, dass jeder der einen Gegenstand aufs Spielfeld warf mit bis zu zwei Jahren Gefängnis bestraft werden soll. Eigentlich ein Wahnsinn angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen und politischen Situation Ungarns. Zur Pause stand es 0-0 und nach der Pause begann man die letzten 5 Minuten vor der Blocksperre sein Repertoire wirklich auszuschöpfen, da merkte man schon, dass UTE die wohl beste Fanszene Ungarns haben konnte, wenn sie wirklich wollten. Pünktlich zu Minute 60 wurde der Sektor ohne grosses Aufsehen geräumt leider ging Teil zwei des Planes, auf die Haupttribüne zu gelangen nicht auf, da die Tore verschlossen wurden und so erlebte die Fanszene den Treffer des Aufsteigers aus Papa in der 77. Minute auf den Stufen zum Sektor. Das wars dann auch. Wir gingen noch in den Fanshop, brachten Csepi nach Hause in die Rosza Utca und begaben uns zum Tesco, wo ein junger Fan unbedingt drei Flaschen Soproni in einem nur für Gebäck vorgesehenem Sackerl immerhin bis zur Kassa brachte, um den Tesco dort stilecht zu taufen. Grosses Gelächter, dann kamen zwei Bedienerinnen daher, eine mit Schaufel und Besen und eine mit einer "Eismaschine" - wahrscheinlich von der UTE Eishalle gleich nebenan. Das wars dann aber auch mit den lustigen Einlagen, die Rückfahrt wurde verplaudert und gegen 1.30 Uhr hatte uns die österreichische Hauptstadt wieder.