Sonntag, 1. Januar 2017

Waffen der K.u.K. Armee 4

Als der ursprünglich als kurzer Angriffskrieg geplante Feldzug sich zu einem mörderischen Stellungskrieg auswuchs und letztendlich in einem Weltkrieg endete, musst man auch die Waffen an die neuen Gegebenheiten anpassen. War man früher noch der Meinung, der offene Infanteriestoss mit der blanken Waffe, dem bis zu 70 cm langen Bajonett, wäre die geeignetste Form, so musste man schon nach wenigen Monaten erkennen, dass vor allem die bisher langen Gewehre mit ihren ebenfalls überdimensionierten Stichwaffen im Grabenkampf nichts brachten, im Gegenteil. Bis der Soldat sein Gewehr gegen einen Gegner gerichtet hatte, wurde er schon von einem anderen getötet. Also mussten die Soldaten einfallsreich sein. Von den höheren Kommandostäben, die noch in Dimensionen der Schlacht von Solferino dachten im Stich gelassen, bastelte sich der einfache Frontsoldat eigene Grabenwaffen. Neben kurzen Dolchen waren das geschliffene Feldspaten, mittelalterlich anmutende Morgensterne oder andere Hieb- und Stichwaffen, die man eigentlich eher aus dem Mittelalter kannte. Auch Schlagringe kamen zum Einsatz, vielfach in Eigenregie erstellt. Damit lieferten sich die Soldaten der kriegführenden Nationen oftmals einen erbitterten Kampf um jeden Meter.