Das Maschinengewehr Schwarzlose war das Standardmaschinengewehr der Infanterie
in der k.u.k. Armee Österreich-Ungarns vor und im Ersten
Weltkrieg sowie des Bundesheeres bis 1938. Die offizielle militärische
Bezeichnung lautete: Maschinengewehr 07/12. Konstrukteur war Andreas Wilhelm Schwarzlose aus
Deutschland. Es handelt sich hierbei um eines der wenigen bewährten Maschinengewehre
mit feststehendem Lauf und verzögertem Masseverschluss. Die Energie,
die Rückstoßlader für den Nachladevorgang
benötigen, beziehen sie direkt aus der Rückstoßenergie des Schusses. Beim
Schwarzlose-Maschinengewehr wird der Rücklauf des Verschlusses durch ein nahezu
geschlossenes Kniegelenk verzögert; dieses ist vorne am Gehäuse und hinten am
Verschlusskopf angelenkt. Ein hinten am Kniegelenk angebrachter Hebel überträgt
die Bewegung beschleunigt auf die hintere von der Schließfeder belastete
Komponente des Verschlusses, welche zugleich den Zündstift trägt. Dies trägt
einerseits zur Verzögerung bei, andererseits kann so auf eine separate Feder
für die Zündung verzichtet werden. Um eine einwandfreie Funktion der Waffe zu
gewährleisten und Gasaustritte nach hinten auf ein Minimum zu beschränken, muss
der Gasdruck im System rasch abfallen, was durch einen relativ kurzen Lauf
erreicht wurde. Zur Dämpfung des starken Mündungsfeuers hat die Waffe einen
auffallend großen Trichter am Laufende. Um Hülsenreißer zu vermeiden, war es
bei den frühen Modellen notwendig, die Patronen zu ölen, dazu diente ein
Ölbehälter mit Pumpe. Später konnte bei neueren Modellen mit einem stärkeren
Auszieher und einem etwas veränderten Verschluss auf diese Vorrichtung
verzichtet werden. Die Patronen werden von rechts durch einen Gurt zugeführt
und die Waffe schießt nur Dauerfeuer. Wie das Maxim-MG hat das Schwarzlose Wasserkühlung,
durch den nicht beweglichen Lauf fallen die Dichtungsprobleme des Maxims weg.
In seiner ursprünglichen Version wurde ein Kupfermantel-Weichbleigeschoss im
Kaliber 8 × 50 mm R Mannlicher, militär.
Bezeichnung M93, mit abgerundeter Spitze verschossen. Für den Export (bis 1914)
wurde das MG auch im Kal. 6,5 mm geliefert, ab 1931 wurde das MG beim 1.
Bundesheer (bis 1938) auch auf die neue Gewehrmunition 8 × 56 mm R
umgerüstet. Mit nur zehn funktionellen Teilen war das Schwarzlose-MG sehr
zuverlässig und wurde als Beutegut von den russischen und italienischen Truppen
noch weiter benutzt. Die Waffe wurde noch im Zweiten
Weltkrieg von verschiedenen Armeen verwendet.
Das Madsen M 1903
war ein leichtes Maschinengewehr, dessen Funktionsprinzip 1899 vom Direktor der
Königlichen Militärwaffenfabrik in Kopenhagen, Julius A. Rasmussen, patentiert
wurde. Die Firma Dansk Rekylriffel Syndikat fabrizierte eine von Theodor
Schoubue verbesserte Variante, die 1903 von Herman Oluf Madsen, dänischer
Kriegsminister und Hauptmann der Artillerie, in der dänischen Armee eingeführt
wurde. Die Waffe gilt als eines der ersten leichten Maschinengewehre, das in
großen Stückzahlen gefertigt wurde. Der Mechanismus war einzigartig. Im Grunde
basierte er auf einer automatischen Variante des Verschlusses des
Martini-Henry-Gewehrs.
Die Waffe ist ein
zuschießender Rückstoßlader mit langem Rohrrücklauf. Im Waffengehäuse befindet
sich ein aus dem Lauf, dem Verschlussgehäuse und dem Verschluss bestehendes
Martini-System, das durch den Rückstoß zurückläuft und durch die Vorholfeder
wieder nach vorn gebracht wird. Der Verschluss kann nach oben und unten
schwenken. Er wird beim Rücklauf durch eine am Waffengehäuse angebrachte Kulisse
nach oben geschwenkt. Dabei tritt der Auswerfer in Funktion und wirft die
Patronenhülse nach unten aus.
Im Vorlauf des Systems wird der Verschluss nach unten geschwenkt und ein Zubringerhebel schiebt die nächste Patrone aus dem Magazin ins Patronenlager. In der letzten Phase des Vorlaufes schwenkt der Verschluss in die Mittelstellung hinter dem Patronenlager und ein innenliegender Hahn löst den Schuss über einen Zündstift aus.
Im Vorlauf des Systems wird der Verschluss nach unten geschwenkt und ein Zubringerhebel schiebt die nächste Patrone aus dem Magazin ins Patronenlager. In der letzten Phase des Vorlaufes schwenkt der Verschluss in die Mittelstellung hinter dem Patronenlager und ein innenliegender Hahn löst den Schuss über einen Zündstift aus.
Die kaiserlich russische
Armee kaufte 1250 Exemplare des Madsen-LMGs, die während des
Russisch-Japanischen Krieges zum Einsatz kamen. 1914 wurde das Madsen von
Infanteriekompanien, Gebirgsjägereinheiten und später auch von Sturmtruppen der
deutschen Armee vornehmlich in der Defensive eingesetzt. Dabei benutzte das
deutsche Heer das Kaliber 8 mm Mauser, da die Patrone besser verfügbar war als
die ursprüngliche Munition (6,5 × 55 mm Mauser). Die Herstellung des Madsens
war zwar aufwändig, es war jedoch auch für seine Zuverlässigkeit bekannt.
Während des Ersten Weltkrieges und noch danach wurde es an 34 Staaten in zwölf
verschiedenen Kalibern verkauft.
Ein speziell für den Gebirgeskrieg entworfenes Maschinengewehr war das Hellriegel
M 1915, ein wassergekühltes leichtes Maschinengewehr, welches mit einem
Trommelmagazin ausgerüstet war. Das Trommelmagazin konnte bis zu 120 Schuss
aufnehmen und musste nach dem Gebrauch von Hand nachgeladen werden. Die Waffe
selbst war 9,6 Kilogramm schwer und eignete sich damit auch zum Angriff. Der
Name der Waffe hat sich offenbar nach dem Erfinder dieser, eines Standschützen
namens Hellriegel (lt. Fotoarchiv des Kriegspressequartieres) abgeleitet.
Näheres gibt es in der Literatur leider nicht dazu. http://www.bildarchivaustria.at/Pages/ImageDetail.aspx?p_iBildID=15626862
Diesem würde allerdings die Verwendung der Waffe (hier auf dem Bild) durch
einen Offizier widersprechen. Auch dürfte es mehrere dieser Waffen gegeben
haben, die in Verwendung der K.u.K. Armee in den Dolomiten gestanden haben.