Das Gewehr Mannlicher Modell 1895 ist ein
Repetiergewehr mit Geradezugverschluss. Es diente als Ordonnanzgewehr
in der Armee Österreich-Ungarns vor und im Ersten
Weltkrieg. Mit dem Vertrag von Saint-Germain durfte von Österreich
nur noch die kurze Version, der Karabiner Modell 1895 eingesetzt werden. Das
Gewehr wurde in Österreich von der Firma Steyr
Mannlicher und in Ungarn von der Gewehrfabrik Budapest etwa 3
Millionen Mal hergestellt. Bis in die 1970er-Jahre hinein fand die Waffe noch
Verwendung bei Kämpfen (zuletzt in Afrika). Ursprünglich wurde der M95 als
langes Infanteriegewehr für die österreichisch-ungarische Armee
entwickelt. Im Ersten Weltkrieg erkannte die Armeeführung den großen
Nachteil dieser „langen“ Gewehre in den Schützengräben.
Es wurden vermehrt lange Gewehre zu kurzen Stutzenversionen umgebaut und
eingesetzt. Ab 1916 produzierte die Gewehrfabrik Budapest nur noch die kurze
M95-Version im Einheitskaliber 8 × 50 R (M93). Nach dem Ersten
Weltkrieg wurden im Rahmen der Neugliederung der Volkswehr
der Ersten Österreichischen Republik, die auf
Grund des Vertrages von Saint Germain auf nur 30.000
Mann begrenzt war, die Waffen um 1930 modernisiert. Der Großteil dieser
„langen“ Gewehre wurde zu handlichen und schnell einsetzbaren Karabinern
umgebaut. Zeitgleich stellte man fest, dass die veraltete M93–Munition für das
gekürzte Gewehr nicht mehr geeignet war, somit wurde auch die Munition
modernisiert.
Im Allgemeinen sind folgende Versionen bekannt:
- Gewehr M95 Kaliber 8 × 50 mm R
- Karabiner M95a (Stutzen) Kaliber 8 × 50 mm R
- Gewehr und Karabiner M95/30 Kaliber 8 × 56 mm R (8 × 56 mm R M30 S)
- Karabiner M95/24 Kaliber 8 × 57 mm IS
Wie sein Vorgänger, das Modell
M1890 hat das Mannlicher Modell M1895-Gewehr einen
Geradezugverschluss. Im Unterschied zu seinem Vorgänger mit
Stützklappenverschluss handelt es sich jedoch um einen
Geradezug-Zylinderverschluss, bei dem die Verriegelungselemente vorn auf der
drehbaren Innenhülse des Verschlusses angebracht sind, was die Verwendung
stärkerer Munition erlaubte. Mit diesem Geradezugsystem war wie bei den
damaligen schweizerischen Schmidt-Rubin-Gewehren eine schnellere
Schussfolge möglich als mit Gewehren mit dem Zylinderverschluss System Mauser.
Die ausschließlich geradlinige Repetierbewegung, ohne zusätzliche
Schwenkbewegung erlaubte Kadenzen bis zu 35 Schuss pro Minute. Auf Grund der
schnellen Nachladebewegung des Kammerstängels (zurück und vor), wurde der M95
(Gewehr/Karabiner) von den Soldaten in der k.u.k. Armee, „Ruck-zuck-Gewehr“
genannt. Die Patronenzufuhr erfolgt mit Hilfe von Laderahmen zu je fünf Schuss,
diese werden bei geöffnetem Verschluss von oben in den Magazinkasten
eingeschoben. Leergeschossen fällt der Laderahmen durch eine unten am Magazin
angebrachte Öffnung zu Boden. Diese Öffnung führt dazu, dass das Gewehr
schmutzempfindlich ist, zudem ist die Waffe ohne Laderahmen nur als Einzellader
zu gebrauchen. In den 1930er-Jahren wurden die noch im Dienst stehenden
Gewehre/Karabiner von dem alten Kaliber 8 × 50 R von 1893
schrittweise auf die neue Patrone 8 × 56 R umgerüstet. Dazu
wurde das Patronenlager auf die Maße der Patrone 8 × 56 R
aufgerieben. Der Zugdurchmesser der Läufe beträgt für beide Patronen
8,40 mm. Da es sich bei dem neuen leichteren Geschoss um ein ogivales
Geschoss mit Torpedoheck handelt, konnte es im Heckbereich nicht mehr gestaucht
werden wie das alte Rundkopfgeschoss und wurde dadurch nicht mehr ausreichend
in den Zügen geführt. Deshalb wurde der Geschossdurchmesser von 8,2 mm auf
8,40 mm vergrößert. Das Geschossgewicht wurde von 15,8 g auf
13,4 g gesenkt. Die Patronenlänge von 76 mm blieb gleich.
Das deutsche Gewehr M 1888 wurde als
Gegenstück zum französischen Lebel Gewehr konzipiert. Der Verschluss stammte
von Paul Mauser, die Gestaltung des Magazins von Ferdinand Mannlicher und der
Laufmantel wurde nach den Plänen von Armand Mieg ausgeführt. Der Rest des
Gewehres M 88 wurde von der Gewehrkommission festgelegt. Eingeführt wurde die
Waffe am 20. November 1888. Bis 1897 wurden an die 1.650.000 Stück erzeugt.
Innerhalb dieser Zeitspanne erfuhr die Waffe verschiedene Modifikationen. Mit der
Einführung des Mauser Gewehres M 98 wurden die nicht mehr benötigten Gewehre 88
dem Landsturm zugeteilt, eingelagert und ab 1907 zum Teil ausgemustert und
verkauft. Durch die hohen Materialverluste der Kriegsjahre 1914/15 musste
wieder auf das Gewehr M 88 zurückgegriffen werden. Den Gewehrmangel der k.u.k.
Armee zeigt folgendes Telegramm des Kriegsministeriums an den österr.-ung.
Militärattache in Berlin vom August 1914: Telegramm Nr.640 zu Abt.7 Nr. 8383
res. Wie viele Mausergewehre samt Bajonett, allen Rüstungssorten und scharfen
Patronen hiezu, könnten vom kgl. preußischem Kriegsministerium für und
überlassen werden. Erwünscht mindestens achtzigtausen Gewehre und
zweiunddreißig Millionen Patronen. Drahtantwort.Kriegsministerium. Da das
preußische Kriegsministerium dieser Forderung nicht nachkommen konnte,
reduzierte Österreich - Ungarn die Forderung auf 60.000 Mauser und erbeutete
russische Gewehre samt Munition.
Schließlich lieferte der Bündnispartner 72.000 Gewehre M 88. Offizielle Bezeichnung "8mm M 13 Repetiergewehr". Einzig der untere Riemenbügel wurde auf die Tragart des M 95 geändert. Verwendung fand das M 13 hauptsächlich bei Landsturmbataillonen, bei der Marine und bei den Tiroler und Vorarlberger Standschützen. Die Ersatzteilbeschaffung übernahm die OEWG Waffenbeschreibung. Das M 13 ist ein fünfschüssiger Mehrlader mit einem Drehkolbenverschluss. Eingerichtet für ein festes Mittelschaftmagazin zur Aufnahme einer Mannlicher-Paketladung der Mauserpatrone M 88 (8x57J-ogival). Als Normalbajonett lieferte Deutschland den Hirschfänger M 71 mit. Während des Krieges gab man dem Gewehr M 88 noch das Pionierfaschinenmesser M 71, Ersatzbajonette und Werndlbajonette mit einem geänderten Griffstück bei. Die Gewehre hatten nur deutsche Abnahmestempel. So ist der Hülsenkopf mit der Aufschrift des Herstellers und dem Jahr der Fertigung versehen. Die linke Hülsenseite weist die Aufschrift "Gew.88" auf.
Schließlich lieferte der Bündnispartner 72.000 Gewehre M 88. Offizielle Bezeichnung "8mm M 13 Repetiergewehr". Einzig der untere Riemenbügel wurde auf die Tragart des M 95 geändert. Verwendung fand das M 13 hauptsächlich bei Landsturmbataillonen, bei der Marine und bei den Tiroler und Vorarlberger Standschützen. Die Ersatzteilbeschaffung übernahm die OEWG Waffenbeschreibung. Das M 13 ist ein fünfschüssiger Mehrlader mit einem Drehkolbenverschluss. Eingerichtet für ein festes Mittelschaftmagazin zur Aufnahme einer Mannlicher-Paketladung der Mauserpatrone M 88 (8x57J-ogival). Als Normalbajonett lieferte Deutschland den Hirschfänger M 71 mit. Während des Krieges gab man dem Gewehr M 88 noch das Pionierfaschinenmesser M 71, Ersatzbajonette und Werndlbajonette mit einem geänderten Griffstück bei. Die Gewehre hatten nur deutsche Abnahmestempel. So ist der Hülsenkopf mit der Aufschrift des Herstellers und dem Jahr der Fertigung versehen. Die linke Hülsenseite weist die Aufschrift "Gew.88" auf.