Milunka
Savić (serbisch-kyrillisch Милунка Савић, * zwischen 1888 und 1890 in Koprivnica bei Novi Pazar,
Königreich Serbien; † 5. Oktober
1973 in Belgrad,
SFRJ) war eine serbische Soldatin,
die im Zweiten Balkankrieg und im Ersten Weltkrieg
gekämpft hatte. Sie gilt als eine der am höchsten dekorierten Frauen der Militärgeschichte und
wird in Serbien als Kriegsheldin angesehen. Milunka Savić wuchs in der Siedlung
Koprivnica auf. Als ihr Bruder im Jahr 1913 zum Kampf in den Zweiten Balkankrieg einberufen
wurde, zog sie an seiner Stelle in den Krieg und verkleidete sich dafür als
Mann. Sie diente dabei im 2. Infanterieregiment der ersten serbischen Armee,
das auch als „Eisenregiment“ bekannt war. Unter anderem kämpfte sie bei der Schlacht von Bregalnica,
die von ende Juni bis anfang Juli 1913 stattfand. Dafür erhielt sie eine
Medaille und wurde zum Korporal befördert. Aufgrund ihrer während der Schlacht erlittenen
Verletzungen wurde sie in einem Krankenhaus behandelt. Dabei wurde ihr wahres
Geschlecht enthüllt. Im Ersten Weltkrieg kämpfte sie bei der Schlacht an der Kolubara. Dafür wurde sie mit
dem Orden des Karađorđe-Sterns zweiter Klasse
ausgezeichnet. 1916 kämpfte sie bei der von Oktober bis November
stattgefundenen Schlacht am Cerna Bogen. Später zog sie mit der serbischen Armee über die albanischen Alpen.
Nachdem französische Schiffe die serbische Armee
nach Korfu
evakuiert hatten, trat Savić der serbischen Brigade der Französischen Armee bei. Da sie in den
Schlachten erneut verwundet wurde, wurde sie zur Behandlung nach Bizerta
in Tunesien
geschickt. Danach war sie bei der Salonikifront
stationiert und wurde zur Unteroffizierin befördert. Savić erhielt insgesamt sechs Kriegsauszeichnungen: Den Orden des Karađorđe-Sterns, den Orden der Ehrenlegion,
den Russischen Orden des Heiligen Georg,
den Orden vom Heiligen Michael und Georg,
das Croix de guerre und die Miloš Obilić-Medaille. Savić war die einzige weibliche
Soldatin, die im Ersten Weltkrieg das Croix de guerre erhalten hat. 1919 wurde
ihr angeboten, nach Frankreich umzuziehen, wo sie berechtigt gewesen wäre,
Soldatenrente zu erhalten. Stattdessen lehnte sie
dieses Angebot ab und zog 1923 in den Belgrader
Bezirk Voždovac,
wo sie als Postangestellte
arbeitete. Im selben Jahr lernte sie ihren späteren Ehemann Veljko Gligorijević
in Mostar
kennen, von dem sie sich kurz nach der Geburt ihrer Tochter Milena ein Jahr
später scheiden ließ. Ab 1927 arbeitete Savić als Reinigungskraft
in einer Belgrader Hypothekenbank. 1945 erhielt sie eine staatliche Rente.
Nachdem 1972 bekannt wurde, dass Savić in Armut lebt, wurde ihr auf
öffentlichen Druck hin von der Belgrader Stadtverordnetenversammlung eine
kleine Wohnung spendiert. Sie starb am 5. Oktober 1973 an einem Schlaganfall
und wurde in ihrem Familiengrab im Friedhof Novo Groblje in Zvezdara
beerdigt.