Obersalzberg: Wegeasphalt krebserregend
Die Frage, wie es mit dem Weg weitergehen soll, führte zuletzt zu intensiven Debatten. Der ehemalige Weg der Nationalsozialisten gehört heute den Bayerischen Staatsforsten. Diese hätten ihn am liebsten für die Forstwirtschaft um- und ausgebaut. Das wiederum rief vor Jahren eine Bürgerinitiative auf den Plan - vor allem wegen der historischen Bedeutung der aufwändig angelegten Kehlsteinwege.
Dokumentation Obersalzberg
Die insgesamt 17 Kilometer langen Wege am Obersalzberg sind zweieinhalb Meter breit, geteert und für Fahrzeuge bis zwei Tonnen ausgelegt. Auf Basis zweier Gutachten und der Vermittlung des Landratsamtes zeichnet sich jetzt ein Kompromiss ab. Dieser sieht vor, dass der bedenkliche Teerbelag entfernt wird. Der von den Nazis aufgebrachte Asphalt enthält polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, die als krebserregend gelten.
„Keine Gefahr für Wanderer und Trinkwasser“
Eine Gefahr für Wanderer oder das Trinkwasser besteht laut Gutachten nicht. Die bayerischen Staatsforste als Eigentümer wollen auch viele der historisch wertvollen Stützmauern erhalten - welche genau, das wird nun in einer Detailplanung festgelegt. Etwa acht Kilometer der Kehlsteinwege sollen auch aus der forstwirtschaftlichen Nutzung herausgenommen werden. Im Frühjahr 2017 soll die Detailplanung abgeschlossen sein.