Johanna Wolf (* 1. Juni 1900 in München; † 5. Juni 1985 ebenda) war von
1933 bis 1945 neben Gerda Christian, Traudl
Junge und Christa Schroeder eine der vier Sekretärinnen
Adolf
Hitlers. Johanna Wolf arbeitete nach Volks- und Berufsschulausbildung als
Bürokraft in München. Unter anderem war sie von 1922 bis 1928 für den
Landtagsabgeordneten Alexander Glaser tätig. Da Glaser sie ab Mai 1928
aus finanziellen Gründen nicht mehr beschäftigen konnte, war sie zunächst
arbeitslos und wechselte dann als Sekretärin für den Gau Niederbayern-Oberpfalz zu
Gregor
Strasser. Ab 1. November 1929 – zum gleichen Zeitpunkt war sie auch in die NSDAP eingetreten –
arbeitete sie für Rudolf Heß und ab 1930 auch für Wilhelm Brückner. Nach Hitlers Machtübernahme
ging sie nach Berlin, wo sie zunächst in der Kanzlei, später dann auch in der
persönlichen Adjutantur Hitlers tätig war. Während des Krieges war sie häufig
in den verschiedenen Führerhauptquartieren eingesetzt, fiel jedoch
wegen Krankheit des Öfteren aus.
In der Nacht vom 21. auf den 22. April 1945 verließ sie –
nach Verabschiedung durch Hitler – mit Christa Schroeder und anderen den Führerbunker
in Berlin, reiste via Tempelhof zunächst nach Salzburg und
von dort aus auf den Obersalzberg, wo sie bis zum 27. April blieb. Da der Berghof in den letzten Kriegstagen von den
Alliierten bombardiert wurde, begab sie sich zu ihrer Mutter nach Bad Tölz.
Dort wurde sie am 23. Mai vom CIC aufgespürt, verhaftet und in das
Lager Augsburg
gebracht, wo sie Christa Schroeder wiedersah.
Nach ihrer Entlassung am 14. Januar 1948 lebte sie zunächst in Kaufbeuren
und später bis zu ihrem Tod in München.