Wilhelm Mohnke (* 15. März
1911 in Lübeck;
† 6. August
2001 in Damp) war ein deutscher SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS.
Wilhelm Mohnke wurde am 15. März 1911 in Lübeck
geboren. Sein Vater, der ebenfalls Wilhelm Mohnke hieß, war Schreiner. Wilhelm
Mohnke trat im September 1931 der NSDAP und im November des
gleichen Jahres der SS bei. Nachdem er mehrere Positionen bei der SS durchlaufen
hatte, wurde er im März 1933
zur SS-Stabswache Berlin
versetzt. Im September 1939 nahm er als Chef der 5. Kompanie der Leibstandarte SS Adolf Hitler (LSSAH) am Angriff auf Polen
teil. Am 29. September 1939 erhielt er das Eiserne Kreuz 2.
Klasse und bereits wenige Wochen später, am 8. November 1939, das
Eiserne Kreuz 1. Klasse. Im Anschluss an den Angriff auf Polen kämpfte er mit
seiner Kompanie an der Westfront, wo er am 28. Mai 1940, nach der
Verwundung des bisherigen Kommandeurs Ernst Schützek, das Kommando über das II.
Bataillon
der LSSAH übernehmen musste. Als Kommandeur des II. Bataillons der
Leibstandarte SS Adolf Hitler war Mohnke möglicherweise am 28. Mai 1940 für das
Massaker von Wormhout verantwortlich, bei dem
97 britische Kriegsgefangene bei Wormhout
in Frankreich
ermordet wurden. Da der verwundete Kommandeur Schützek weiter im
Bataillonsbereich verblieb, ist die Verantwortlichkeit jedoch nicht bewiesen.
Die Befehlsbefugnis konnte bisher zeitlich für den 28. Mai 1940 nicht
zweifelsfrei festgestellt werden und wird sich möglicherweise niemals klären
lassen.
1941 kämpfte Mohnke als Kommandeur des II. Bataillon
der LSSAH im Balkankrieg. Hier wurde er am 6. April 1941
durch einen Luftangriff das dritte Mal verwundet; als Folge der Verwundung
behielt er ein verkürztes Bein und litt unter Dauerschmerzen, so dass er
morphinsüchtig wurde. Im Februar 1942 stellte er eigenmächtig die erste
Panzereinheit der SS auf; später wurde Wilhelm Mohnke von Josef Dietrich
mit der Ausrüstung einer Panzerabteilung innerhalb der LSSAH beauftragt. Im
Sommer 1943 wurde Mohnke erster Kommandeur des 2. SS-Panzergrenadier-Regiments
„Hitlerjugend“ (später SS-Panzer-Grenadier-Regiment 26) der neugebildeten SS-Panzergrenadier-Division
"Hitlerjugend" (später 12. SS-Panzer-Division). Im Juni
1944 kämpfte sein Regiment bei der Landung der Alliierten in der Normandie. Für
seinen Einsatz erhielt Wilhelm Mohnke am 11. Juli 1944 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. In
dieser Zeit erschossen Einheiten seines Regiments unter dem Eindruck
zahlreicher widerrechtlicher Gefangenenerschießungen seitens des Gegners auch
mehrere Dutzend kanadische Kriegsgefangene. Am 30. August 1944 übernahm er
schließlich, da der Divisionskommandeur Theodor Wisch
verwundet wurde, das Kommando über die 1. SS-Panzer-Division „Leibstandarte SS
Adolf Hitler“, nachdem Franz Steineck (Kommandeur des
Panzer-Artillerie-Regiments der Leibstandarte) die Truppe vertretungsweise
geführt hatte. Im Dezember 1944 verübten während der Ardennenoffensive
Soldaten der Leibstandarte SS „Adolf Hitler“, genauer der Kampfgruppe Peiper,
das Malmedy-Massaker. Da der genaue Ablauf des
Massakers und die Befehlskette nicht präzise geklärt werden konnten, blieb
offen, inwiefern Mohnke beteiligt war. Der Malmedy-Prozess
1946 fand jedoch ohne ihn statt, weil er sich in sowjetischer
Kriegsgefangenschaft befand.
Nach dem Ende der Ardennenoffensive wurde Mohnke am 30. Januar 1945 zum SS-Brigadeführer ernannt. Nach einer
Kopfverletzung, die er sich am 6. Februar 1945 bei einem Fliegerangriff
zugezogen hatte, musste er das Kommando über die LSSAH an Otto Kumm
übergeben. Nach einer kurzen Genesungspause wurde Mohnke Mitte April 1945 in
die Reichskanzlei
nach Berlin abkommandiert. In Berlin wurde er in der Nacht vom 22. zum 23.
April 1945 von Adolf Hitler zum Befehlshaber über die Verteidigungskräfte des
Regierungsviertels (Verteidigungsbereich
Zitadelle) ernannt. Die nach ihm benannte Kampfgruppe Mohnke
bestand aus neun Bataillonen. Mohnke war in seiner Position als Befehlshaber
über den Verteidigungsbereich Zitadelle direkt Adolf Hitler unterstellt.
Am 1. Mai 1945 versuchte Mohnke mit einigen Personen, vom Bunker der Neuen
Reichskanzlei ausgehend, einen Ausbruchsversuch aus dem eingekesselten
Regierungsviertel. Einen Tag später wurde Mohnke von sowjetischen Truppen
gefangengenommen. Bis zum 10. Oktober 1955 verblieb Wilhelm Mohnke in
sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Freilassung
zog er nach Hamburg
und arbeitete dort als Autoverkäufer. Im Jahr 1981 hatte Mohnke Kontakt mit dem
Stern-Reporter Gerd Heidemann. Heidemann zeigte ihm die
vermeintlichen Hitler-Tagebücher und las ihm Passagen daraus
vor. Mohnke wies auf sachliche Fehler in den Tagebüchern hin, auf die Heidemann
jedoch nicht einging. Wilhelm Mohnke verstarb am 6. August 2001 in Damp bei
Eckernförde.