Sonntag, 27. Dezember 2015

Zeitzeugen Hitlers: Christa Schroeder

Christa Schroeder (* 19. März 1908 in Hannoversch Münden als Emilie Christine Schroeder; † 28. Juni 1984 in München) war von 1933 bis 1945 neben Gerda Christian, Traudl Junge und Johanna Wolf eine der vier Sekretärinnen Adolf Hitlers.
 
Schroeder war von 1930 bis 1933 als Sekretärin bei der Reichsleitung der NSDAP in München tätig. Sie war von 1933 bis 1945 Privatsekretärin Hitlers und bildete zusammen mit Johanna Wolf, Traudl Junge und Gerda Christian das Quartett der sogenannten Führersekretärinnen. Zunächst arbeitete sie bis 1939 in der Persönlichen Adjutantur des Führers. Anschließend begleitete sie bis April 1945 den Diktator auf seinen Dienstreisen. Während dieser Zeit lernte Schroeder viele enge Kontaktpersonen Hitlers und viele hochrangige Militärs und Politiker des Dritten Reiches kennen. Ihre Erlebnisse hielt sie regelmäßig in Briefen, Tagebüchern und stenografischen Aufzeichnungen fest.
Schroeder war Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnr. 263.009) und seit 30. Januar 1938 Trägerin des Goldenen Parteiabzeichens.
1938 verlobte sich Schroeder mit dem jugoslawischen Diplomaten Lav Alkonic aus Belgrad. Drei Jahre später wurde die Verlobung wieder gelöst, da Hitler die Beziehung entdeckte und nicht tolerierte.
Am 22. April 1945 wurden Schroeder, Wolf und andere engere Mitarbeiter Hitlers, die sich bis dahin im Bunker unter der Reichskanzlei aufgehalten hatten, per Flugzeug aus Berlin herausgeflogen und auf den Berghof gebracht. Dort erlebte Schroeder den Bombenangriff auf Hitlers Bergdomizil am 25. April, bei dem dieses fast vollkommen zerstört wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schroeder verhaftet und bis Mai 1948 interniert. Aus Vernehmungsprotokollen und Interviews nach ihrer Freilassung fertigte Albert Zoller ein Werk Hitler privat: Erlebnisbericht seiner Geheimsekretärin, das 1949 erschien. Sie lebte zuletzt zurückgezogen in München. Nach ihrem Tod wurde das Buch Er war mein Chef – Aus dem Nachlass der Sekretärin von Adolf Hitler veröffentlicht, das auf ihren stenografischen Niederschriften basiert.