Donnerstag, 27. September 2012

Arthur und Paula von Rosthorn

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Arthur Edler von Rosthorn (* 14. April 1862 in Wien; † 17. Dezember 1945 in Oed, Niederösterreich) war ein österreichischer Sinologe und Diplomat.  Arthur von Rosthorn, ein Mitglied der Industriellenfamilie Rosthorn, studierte von 1880 bis 1883 Germanistik und vergleichende Sprachwissenschaft an der Universität Wien. 1883 studierte er Chinesisch an der Universität Oxford, anschließend war er in verschiedenen Städten für die chinesische Seezollverwaltung tätig. Ab 1886 war er im diplomatischen Dienst Österreich-Ungarns. 1895 wurde er in Leipzig zum Dr. phil. promoviert. Im selben Jahr leitete er als Geschäftsträger die Gesandtschaft in Peking. Von 1906 bis 1911 war er Gesandter in Persien, von 1911 bis 1917 Gesandter in China. 1919 wurde er korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien, 1922 Honorarprofessor für Sinologie an der Universität Wien. Im Jahr 1961 wurde in Wien Donaustadt (22. Bezirk) die Rosthorngasse nach ihm benannt.
 
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Paula von Rosthorn, geborene Pichler (* 2. Dezember 1873, † 11. November 1967) machte sich durch ihren persönlichen Einsatz während des chinesischen Boxeraufstandes 1900 und ihre späteren Veröffentlichungen über Ablauf und Hintergründe der Unruhen einen Namen.  Paula Pichler stammte aus der österreichischen Industriellenfamilie Rosthorn und war eine Urenkelin des Matthäus von Rosthorn des Jüngeren. Sie heiratete den Sinologen und Diplomaten Arthur von Rosthorn (* 1862; † 1945), der selbst ein Enkel des John von Rosthorn (eines Bruders des oben genannten Matthäus) war. Paula von Rosthorn stand als Diplomatengattin ihrem Mann zur Seite, der von 1895 bis 1906 als Geschäftsträger und von 1911 bis 1917 als Gesandter die österreichische Botschaft in Peking leitete. Sie pflegte während der Verteidigung des Gesandtschaftsviertels die Verwundeten, half beim Barrikadenbau und übernahm Postendienste an der Kampflinie. Für ihren unermüdlichen und beispiellosen Einsatz ernannte man sie zum Ritter der französischen Ehrenlegion und Kaiser Franz Joseph I. verlieh ihr 1903 als Anerkennung ihrer Verdienste ehrenhalber die Kriegsmedaille 1873.