Nach einer anstrengenden Nacht ging es fast zu früh
von meinem derzeitigen Domizil in die Hauptstadt wo der FAVAC im tschechischen
Teil spielen sollte. Vier FEDAYN wollten
sich das Derby angucken, wozu sie sich so nach und nach in Wien zusammenfanden.
Zuvor wurden noch die neuen Schals geholt und ab ging die Post via Schnellbahn
und Untergrundbahnlinie 2, die eigentlich oberirdisch fuhr nach Stadlau. Am
Riesenrad sowie dem Praterstadion vorbei gings über die Demarkationslinie,
sprich Donau und schon war man am Bahnhof Stadlau, wo das erste, was man sah
der örtliche Rübenexpress war. Toll. Eine Station weiter sahen wir schon beim
Anfahren den Platz (eigentlich für Stadtligaverhältnisse ein Stadion) und
marschierten fröhlich pfeifend in die Kantine, wo man beim Bestellen von
Fressalien eine Nummer bekam - auch eine nette Idee - ehe der
"Auswärtssektor" bezogen und das Spiel geguckt wurde. Unsere Freunde von
den ULTRAS STADLAU waren leider nicht
anwesend, da dürfte es immer noch dicke Luft geben daher leider kein
freundschaftliches Gesangsduell. Schade ! Zu Spielbeginn ratterten hinter dem
Platz einige alte Dieselloks herum, was einem mitgereisten Fan in Entzücken
versetzte und dann waren wir auch schon in der Pflicht. Es musste gesungen
werden und die Mannschaft war die ersten zehn Minuten giftig, hatte einige gute
Chancen und fing sich aus einer Unachtsamkeit das 1-0 ein. Die roten Teufel
waren zunächst geschockt, erholten sich dann aber wieder, ein Lattenköpfler der
von der Linie gekratzt wurde war das Aufwachsignal und konnten gegen Ende der
ersten Halbzeit mehrere Chancen erarbeiten, die aber alle vergeben wurden. In
der Pause gab es nette Plauderein und allerhand Unsinn, ehe es wieder weiterging.
Und da ging es so weiter wie in der ersten Halbzeit: FAVAC schlief und Stadlau
netzte zum 2-0 ein. Das war sogar dem Fussballgott zu viel und er begann zu
weinen. Nach "einiger Zeit gab es dann einen technischen Standortwechsel
(man brauchte Bier) also ging man gemütlich auf die andere Seite hin, wo sich
der Rest der Meute versammelt hatte. Hunger meldete sich und man orderte eine
"Eitrige", was der Kantineur nicht so recht verstand also brüllte man
kurz nach hinten - aha er ist also doch nicht taub - und bekam in gleicher
Lautstärke dann die Klarmeldung. "Ja mit Senf bitte. Kein Ketchup bin ja
kein Piefke. " - Die Eitrige schmeckte und während man so seine Zähne ins
Fleisch schlug erzielte der FAVAC durch Gabor Bieder den Anschlusstreffer. Super,
weiter gehts, Ausgleich ! Der wurde auch tatsächlich erzielt, leider hatte
Schiri Krivanek etwas dagegen und entschied auf Abseits. War leider falsch denn
der Torschütze war nicht im Abseits. Tja. Der FAVAC drängte mit der Wut im
Bauch auf den Ausgleich und fing sich dann durch einen Konter quasi mit dem
Schlusspfiff das 1-3 ein. Blöd. Aber gut gekämpft. Wir marschierten dann zum
Bahnhof um mit einem kleinen Tschutschuzug Marke Bimmelbähnchen über die Donau
zu fahren. Unterwegs wurde noch der Vorschlag gemacht bei einer Tankstelle in
der Lobau ein Bier zu trinken - Top Vorschlag, danke der Herr (man tat es dann
doch nicht) und trennte sich in Simmering. Meinereiner fuhr dann zum
Südbahnhof, wo der REX nach Breitenbrunn wartete, kaufte sich etwas zum
trinken, schlenderte zum Belvedere und zurück und verbrachte eine gemütliche
Schaukelfahrt nach Szeleskut. Dort erlebte man noch die letzten 15 Minuten der
Partie SC Breitenbrunn - FC Apetlon, lernte dass im Burgenland der eigene Mann
im Fünfer den Goalie umräumen muss um einen Freistoss zugesprochen zu bekommen
- interessante Variante - ärgerte sich über gezählte 22 vergebene Chancen und
ein unnötiges 0-1 gegen Blossfüssige. Danach gings nach Hause. Mir hats
gereicht für diesen Tag.