Freitag, 28. September 2012

Der 750. Eintrag in diesem Jahr


27.09.2012
Bengalen gezündet

Rapid-Fans spielen mit dem Feuer

Die Pyrotechnik der Rapidfans bringt den Verein ins SchwitzenDie Pyrotechnik der Rapidfans bringt den Verein ins Schwitzen (© GEPA )
Geisterspiel, hohe Geldstrafen, gebrandmarkt durch die UEFA – mit dem Zünden von Bengalen und Leuchtraketen haben einige Rapid-Fans ihren Verein in den letzten Wochen sportlich und wirtschaftlich arg geschädigt. Doch lernfähig sind sie nicht:

Beim 4:1-Cuperfolg in Allerheiligen wurden im Rapid-Sektor wieder bengalische Feuer entzündet. Zum Entsetzen der Hütteldorfer Chefetage. Zur Erinnerung: Passiert so ein Vorfall in einer der nächsten Europa-League-Partien, wird der Verein für einen internationalen Bewerb gesperrt!

Peter Klinglmüller, Sprecher von Rapid, stellt klar: "Bengalische Feuer sind in Österreichs Stadien per Gesetz verboten, daran halten wir uns selbstverständlich. Vielleicht wissen einige nicht, dass Bengalen nicht nur im Europacup verboten sind." Angst vor Konsequenzen brauchen die Fans nicht zu haben – es gab keine Video-Überwachung.
 
 
26.09.2012
Polster nach Cup-Sensation

"Jetzt wünsche ich mir die Austria oder Rapid"

Toni PolsterSchon vor der Verlängerung gratulierte Polster seinem Team (© GEPA pictures)
Österreichs Fußball-Rekordtorschütze Toni Polster darf sich über den bisher größten Erfolg seiner noch jungen Trainer-Karriere freuen. Mit dem Stadtligisten SC Wiener Viktoria warf der 48-Jährige am Dienstag den zwei Klassen höher angesiedelten Kapfenberger SV aus dem Cup. Im Achtelfinale möchte sich Polster mit den ganz Großen messen.

"Jetzt wünsche ich mir die Austria oder Rapid. Denn das würde uns viel Geld für unsere Nachwuchsarbeit und Integrationsprojekte bringen", meinte der Ex-Austria-Goalgetter nach dem 4:1-Sieg im Elferschießen. "Die Mannschaft ist fit und intakt. Wir haben eine gute Energie in der Truppe", sagte Polster über die Vorzüge seiner im Schnitt 23,5 Jahre alten Kicker.

Tormann Murat Safin wurde im Elferschießen zum Helden. Davor hatten er und seine Kollegen dem KSV einen Schlagabtausch geliefert, der nach 90 Minuten 2:2 und nach 120 Minuten 3:3 stand. "Wir wollten uns gut verkaufen und nicht in Ehrfurcht ergeben. Wir haben Mut und Risiko genommen und sind dafür belohnt worden", erklärte Polster, der seinen Schützlingen schon vor der Verlängerung gratulierte: "Ich habe ihnen gesagt, dass sie schon jetzt stolz sein dürfen."

Feiern blieben im Rahmen
Besonders gefreut hat den langjährigen Spanien- und Deutschland-Legionär, dass sein Team auch in der Verlängerung gegen die Kapfenberg-Profis körperlich auf Augenhöhe war. "Das zeigt, dass wir in der Vorbereitung sehr viel richtig gemacht haben." Die Feierlichkeiten nach dem Schlusspfiff in der Oswaldgasse in Wien-Meidling waren laut Polster, der seit Juni 2011 Viktorianer ist, halb so wild. "Die Spieler müssen ja arbeiten gehen. Und wir wollen die Kirche im Dorf lassen."

+++ Admira und Neustadt out, Austria mit Glück weiter +++

Bei der Viktoria wird viermal pro Woche trainiert, am Wochenende geht es um Punkte in der Stadtliga. Dort spielt man als Aufsteiger gleich an der Spitze mit, nach sechs Runden sind die Polster-Schützlinge Dritter. "Der Aufstieg in die Regionalliga ist keine Vorgabe. Dort könnte es aber noch klappen, dann würden wir jedoch punkto Infrastruktur an unsere Grenzen stoßen", glaubt Polster.

Traum von neuem Stadion
Luftschlösser werden von Polster sowie Club-Präsident und "Alkbottle"-Sänger Roman Gregory keine gebaut. "Wenn ich einmal nicht mehr da bin, darf die Viktoria nicht abstürzen. Deshalb blasen wir nichts Kurzfristiges auf, sondern wollen etwas aufbauen." Nicht zuletzt dank des "Polster-Booms" hat die Viktoria aktuell 350 Nachwuchskicker im Club. Das größte Problem ist die Sportplatzproblematik. Der Traum der Viktoria ist laut Polster die Revitalisierung des alten Wacker-Wien-Platzes in der Rosasgasse.

Ob die Realisierung dieses Traums in die Ära Polster fällt, bleibt abzuwarten. Polsters Arbeitsverhältnis mit der Viktoria ist per Handschlag geregelt. Bei einem interessanten Angebot aus einer oberen Liga würde der Club seinem prominenten Frontmann keine Steine in den Weg legen. "Irgendwann möchte ich einmal in der Bundesliga Trainer sein", meinte Polster über seine Trainer-Ziele, denen er am Dienstag wieder einen Schritt nähergekommen ist.

APA/red
 

Keine Strafe für Rapid-Chaoten

300 Verfahren eingestellt - "Hass-Grieche" wurde verschont.


Keine Strafe für Rapid-Chaoten
© GEPA
Es waren Szenen wie in einem Bürgerkrieg, die sich am 22. Mai 2011 in Wien-Hütteldorf abgespielt hatten – 300 zum Teil vermummte Rapid-Chaoten stürmten den Rasen des Hanappi-Fußballstadions und rannten direkt auf den gegnerischen Austria-Wien-Fansektor zu. Die Randalierer feuerten Böller und Leuchtraketen ab. Ihr Ziel: Spielabbruch. Die Spieler beider Mannschaften sprinteten in die Katakomben. Erst nach einigen Minuten schritt die Polizei ein, bildete eine Verteidigungs-Kette, drängte die Rapid-Hooligans wieder zurück.
TränengasDie Lage war ernst: Die Cops mussten Tränengas gegen die aufgebrachten Hooligans einsetzen, es kam zu Festnahmen und in weiterer Folge zu Ermittlungsverfahren gegen 300 Platzstürmer.
"Nur herumgehüpft!"
Überraschung am Donnerstag! „Alle Verfahren wegen Landfriedensbruchs wurden eingestellt“, freute sich Top-Anwalt Werner Tomanek. Der Wiener Jurist mit grün-weißem Rapid-Blut hat alle Verdächtigen in der Causa vertreten.
„Die Jungs waren auf dem Platz, sind herumgehüpft, mehr war doch nicht“, betont der Advokat: „Einer, der eine Rakete in den Austria-Sektor feuerte, wurde abgesondert verhandelt.“ Übrigens: Auch der Hass-Grieche kommt ungeschoren davon. Das ist jener griechische Ober-Ultra mit kahl geschorenem Kopf und Tattoos am ganzen Körper. Er ist ganz dick befreundet mit den fanatischsten Rapid-Fans aus dem West-Block. Deswegen durfte er beim Platzsturm wohl in die erste Reihe.