Das Freikorps Hacketau wurde am 19. März 1919 in Recklinghausen
auf Initiative von Walther Stennes von Männern des Infanterieregiments
Nr. 16 (3. westfälisches) gegründet. Es umfasste etwa fünfhundert
Mann. Sein Schlachtruf war „Hacke Tau – Et geit for't Vaterland“ und geht
auf die Schlacht bei Großbeeren 1813 während der Befreiungskriege
zurück.
Im Dezember 1918 wurde Walther Stennes als
Oberleutnant aus dem Heer verabschiedet. Auf Anregung von Ewald von Kleist stellte er die
„Freiwillige Kompanie Stennes“, ein Freikorps,
das sich aus vielen ehemaligen Soldaten des Infanterieregiments
Nr. 16 (3. westfälisches) zusammensetzte, auf. Es wurde heimlich auf
Schloss Varlar
bei Coesfeld
ausgebildet.
Daraus entstand das etwa fünfhundert Mann
umfassende Freikorps Hacketau. Mit diesem ging Stennes gegen Erhebungen
und Streiks von Arbeitern in Coesfeld, Dülmen,
Bocholt,
Münster und Düsseldorf
vor. In Hamm
konnte er einen Arbeiterstreik sogar gänzlich unterdrücken. Während der
Bürgerkriegskämpfe um das Ruhrgebiet im März 1919 wurde Stennes vom
kommandierenden General von Watter als Militärbefehlshaber in
Hamm Stadt und Land eingesetzt. Sein Freikorps besetzte rund um Hamm die Zechen
Radbod,
de Wendel, Sachsen
und Westfalen. Die bestreikte Zeche Radbod wurde
von der Truppe notdürftig in Betrieb gehalten und so auch die Gasversorgung der
Stadt Münster gesichert.
Das Freikorps
ging im Juli 1919 gegen weitere Erhebungen und Streiks in Westfalen und
Rheinland vor. Im März 1920 wurde es unter Freiherr von Falkenstein im Bergischen Land
durch die Rote Ruhrarmee vertrieben.
Das Freikorps bildete 1920 den Kader des
Westfälischen Reichswehr-Schützen-Regiments XIV.
Zu den Mitgliedern des Freikorps zählte Walter Model.