Samstag, 16. Januar 2016

Opfer sozialer Kälte ?

Zwei verweste Leichen entdeckt

Die Leichen einer Frau und eines Mannes sind am Samstag in einer Wohnung in Wien-Landstraße entdeckt worden. Wegen der starken Verwesung der Leichen gibt es noch keine Hinweise auf die Identitäten und die Todesumstände.
Die beiden Leichen befanden sich in einer kleinen Mezzaninwohnung. Die Ermittler wurden von einer Bekannten des toten Mannes verständigt, die sich Sorgen gemacht hatte, weil sie ihn nicht kontaktieren konnte. Als die Polizisten zu der Wohnung kamen, schlug ihnen schon im Stiegenhaus Verwesungsgeruch entgegen. Die Wohnung wurde gegen 10.10 Uhr von der Feuerwehr geöffnet. Die Einsatzkräfte fanden dann die beiden Leichen.

Unklarheit über Identität

Die Identität der Toten stand vorerst weiter nicht fest, so Thomas Keiblinger, Sprecher der Landespolizeidirektion Wien, am Samstagnachmittag. Der Verwesungszustand war derart fortgeschritten, dass auch ungefähre Altersangaben und die Festlegung, ob es sich bei dem Mann um den Mieter handelt, nicht möglich waren. Keiblinger ging jedenfalls davon aus, dass die beiden „zumindest seit einigen Tagen, wenn nicht Wochen“ in der Wohnung lagen.
Die weibliche Leiche befand sich auf dem Fußboden des Wohnzimmers, während der Mann sich an einem Türstock erhängt haben dürfte. Offen ist, ob es sich überhaupt um ein Gewaltverbrechen handelt. Die Polizei konnte nicht ausschließen, dass die Frau womöglich eines natürlichen Todes gestorben war und sich der Mann aus Verzweiflung darüber das Leben genommen hatte.
Neben erweitertem Suizid kam allerdings auch ein Gewaltdelikt mit anschließendem Suizid in Betracht. Zur Klärung der näheren Umstände wurde eine gerichtliche Obduktion angeordnet. Die Spurensicherung der Tatortgruppe dauerte bis weit in den Nachmittag hinein an.