Rayon Tirol
Der Rayon Tirol unterstand dem
Landesverteidigungskommando Tirol und setzte sich zusammen aus:
- I. Subrayon
Grenzabschnitt 1 - Ortler mit den Sperren Straßensperre Gomagoi und Straßensperre Nauders
- II. Subrayon
Grenzabschnitt 2 - Tonale mit den Tonalepasssperren
- III. Subrayon
Grenzabschnitt 3 - Judikarien mit der Festung
Riva
Grenzabschnitt 4 - Etschtalsperre mit der Festung
Trient
Grenzabschnitt 5 - Folgaria/Lavarone mit den Festungswerken auf den Sieben Gemeinden
Grenzabschnitt 6 - Suganertal (Valsugana)
mit den Außenwerken von Trient am Lago di Caldonazzo
- IV. Subrayon
Grenzabschnitt 7 - Kreuzspitz bis Lusiapass (Fleimstal)
Grenzabschnitt 8 - Lusiapass bis Monte Mesola mit den Werken Moena,
Dosaccio und Albuso
- V. Subrayon
Grenzabschnitt 9 - Monte Mesola bis Gottrestal (Pustertal)
Grenzabschnitt 10 - Gottrestal bis Kärntner Grenze
mit den Werke Haideck und Mitterberg
Rayon Kärnten
Im Rayon Kärnten hießen die Subrayons Abschnitte.
Er unterstand 1915 dem Kommando des Generals der Kavallerie Franz Rohr von Denta
- I. Abschnitt
Kreuzberg
- Plöckenpass
- Straningerspitze
- II. Abschnitt
Straningerspitze - Naßfeld - Schinour
- III. Abschnitt
Schinour - Predil - Rombon
- IV. Abschnitt
Rombon – Krn
Die Strecke von Krn bis zum Mittelmeer
galt nicht als befestigt und wurde daher nicht in dieses Schema einbezogen.
Sperre Stilfserjoch
Der Sperrgürtel
beginnt im Westen mit der Straßensperre Gomagoi (erbaut 1860–62)
zum Schutz der Straße vom Stilfserjoch in das Vinschgau
und zum Reschenpass.
(Subrayon I.)
In zweiter Linie
liegt hier die Straßensperre Nauders (1838–40) – obwohl
bereits hinter dem Reschen und somit schon in Nordtirol, sperrt das wegen
seiner geografischen Lage nahezu unangreifbare Werk Nauders das Inntal nach
Norden und die Straße nach Landeck
und Vorarlberg.
Sperre Tonale
Im Süden der Ortlergruppe
liegen östlich des Tonalepasses die Werke Strino
(1860–62), Tonale (1907–10), Presanella
(1910–12) Pejo
(1908–10) und das Zwischenwerk Mero (1905–10/12) im
Subrayon II. Aufgabe der Werke war die Sperre der Tonalepassstraße und der
damit verbundene Schutz des Sulztals (Val di
Sole) und des Etschtals. Bei einem Durchbruch wäre hier die Festung
Trient im Rücken zu fassen gewesen.
Sperre Lardaro
In Judikarien,
südlich der Adamello-Presanella-Gruppe lag die Sperre
Lardaro im Subrayon III mit den Werken Larino (1860–61), Danzolino
(1860–62), Corno
(1890–94) und Revegler (1860–62) direkt bei der Ortschaft Lardaro -
südlich davon, bei der Ortschaft Pieve di Bono mit dem modernen Werk
Carriola (1911–15). Die Sperre Lardaro sicherte das Valli Giudicarie
(Judikarien) nach Norden sowie die Einmündung des Val Daone nach Osten. Damit
wurde der Rücken der Festung Riva, als auch die Flanke von Trient gedeckt.
Festung Riva
Im Subrayon III
gelegen, dienten die Werke der Festung
Riva der Sicherung der Wege durch das Ampolatal und das Ledrotal (Valle di
Ledro) nach Trient und in das Etschtal. Riva verfügte über die folgenden Bauwerke:
- Batterie
San Nicolo
(1860–62)
- Mittelbatterie Monte Brione (1898–1900)
- Nordbatterie Monte Brione (1860–62, 1911–15)
- Straßensperre
Nago
(1860–62)
- Sperre
Ponale (1897)
- Batterie
Bellavista
(1909)
- Werk Garda (1905–09)
- Defensionsmauer
Vorgeschobene
Werke:
- Werk
Tombio (1907–10)
- Stützpunkt Rocchetta
- Stützpunkt Pannone
Festung Trient
Die Festung
Trient lag im Subrayon III.
Nach Verlust der
lombardischen und venetischen Festungen Mantua, Legnano, Verona und Peschiera - dem sog. Festungsviereck - im 19.
Jahrhundert, gab es keinen Schutz mehr gegen einen Durchbruch durch das
Etschtal in den Norden. Aus diesem Grunde musste Trient ausgebaut werden. Man
errichtete eine Gürtelfestung - die Lage der Werke ermöglichte eine
Rundumverteidigung - die gleichzeitig als befestigtes Lager mit einer Besatzung
von bis zu 20.000 Mann aller Waffengattungen dienen sollte.
Aus geografischer
Sicht lag die Hauptbedrohung im Süden durch das Etschtal und im Südosten durch
das Suganertal. Diese beiden Abschnitte waren stärker gesichert.
Die wichtigsten
Werke
- Straßensperre Buco di Vela (1860–62)
- Batterie Doss di Sponde (1860–62)
- Werk
Mattarello
(1897–1900)
- Candrai (1879–82)
- Mandolin
- Casara (1880–81)
- Martignano (1878–80)
- System Civezzano (1870–73)
- Celva (1915)
- Cimirlo (1881–82)
- Roncogno (1880–82)
- San Rocco (1880–84, 1902)
- Brussa ferro (1881–82)
- Doss Fornas (1882–83)
Außenwerke bei Caldonazzo
und Levico
im Val
Sugana
- Werk Tenna (1884)
- Werk Colle delle benne (1884)
- Busa Grande (als kavernierte
Feldbefestigung, 1915)
Dazu kommen noch
Dutzende kleinere Zwischenwerke, gepanzerte MG-Stände und betonierte Infanterie-Stützpunkte.
Sperre Nonstal
Sie bestand aus der
großen Straßensperre Rocchetta (1860–64) und
sicherte nördlich von Mezzolombardo (Welschmetz) im Nonstal -
gelegentlich auch Nontal genannt - (Val di Non) gegen das Val di
Sole (falls hier ein Durchbruch über den Tonalepass gelungen wäre). Sie lag
ebenfalls im Subrayon III.
Etsch-Arsa-Sperre
Sie bestand nur aus
dem unfertigen Werk Valmorbia (1912–1915, auf italienischen Karten
auch als „ex Forte Pozzacchio“ bezeichnet) im Arsatal (Vallarsa), das aber in
nicht unerheblichem Maße in die Kampfhandlungen verwickelt war. Weitere
Projekte (Werke Mattassone / Coni Zugna / Pasubio /
Cornale und Vignola) kamen über die Planungsphase nicht hinaus.
Subrayon III.