Samstag, 7. Februar 2015

Zum Nachdenken

Auf FB gefunden:

Hallo, bin neu hier.
Als Einstand gebe ich euch hier einen Text von mir, der zwar auf Deutschland geschrieben ist, den man aber garantiert ohne Probleme auf Österreich ummünzen kann. Tobt euch daran aus.
Die Welt zu Gast bei Freunden... und 0,035% anderen.
Seit mittlerweile 3 Monaten gehen deutschlandweit Menschen auf die Straße um gegen alles mögliche zu demonstrieren. Offiziell heißt es Abendspaziergang, aber selbst nennen Sie es Marsch. Und nichts anderes ist es. Sie folgen Nazis, skandieren deren Sprüche, folgen deren Beispielen, wollen selbst aber keine sein.
Nennen die Medien Lügenpresse, da wo es ihnen passt, verlinken eben jene aber immer wieder gern, weil es in ihr Weltbild passt.
Haben Angst vor der Islamisierung des Abendlandes, verschweigen aber gern, dass der Begriff "Abendland" aus dem Islam stammt.
Predigen christliche Werte, halten sich aber in keiner Weise daran. Und wundern sich dann, dass die Kirchen sich von denen distanzieren.
Haben Angst vor zu vielen Flüchtlingen, die nach Deutschland kommen, vergessen (oder besser verschweigen) aber, dass vor 20 Jahren 3 mal so viele in diesem Land Schutz vor Verfolgung und Tod gesucht haben. Es ging auch. Will man aber nicht hören.
Diese Leute haben Angst. Angst vor dem Fremden, vor dem anderen. Diese Angst wollen sie sich aber nicht nehmen lassen. Lieber verstärken sie diese. Angst wird irgendwann zu Hass und Hass macht hässlich und einsam.
Jeden Montag gehen in ganz Deutschland 30000 Menschen auf die Straße. Diese Menschen beanspruchen für sich das Volk zu sein. Dieses Volk sind etwa 0,035% (aufgerundet) der gesamten Bevölkerung dieses Landes.
Ich bin kein Freund irgendeiner Religion, erkenne aber deren Leistung an.
Ohne das Christentum hätten wir heute zB keine Form von Bildungssystem, Straßen oder Toiletten.
Ohne den Islam hätten wir keine Philosophie, Wissenschaft oder ganz einfach, Zahlen.
Ohne das Judentum hätten wir gar nichts von alledem, weil sich alles aufeinander aufbaut.
Bei der WM 2006 hieß es:
Die Welt zu Gast bei Freunden.
Dieser Spruch trifft, finde ich, heute nicht mehr zu. In einer Zeit, in der wieder Asylbewerberunterkünfte brennen (Ende letzten Jahres in Nordbayern) , Menschen ermordet werden, weil sie "anders" sind (Anfang der Woche in Dresden) , Menschen in gut und schlecht eingeteilt werden (PEGIDA und deren System der guten und schlechten Flüchtlinge), etc. Heute muss der Satz heißen:
Die Welt zu Gast bei Freunden... und 0,035% anderen.
Nachtrag:
Deutschland war nie ein homogenes Land. Es war immer geprägt von Wanderung. Von West nach Ost, Süd nach Nord und anders herum. Deutschland war immer ein Transitland. Viele Menschen, die an alles mögliche glaubten und alles mögliche dabei hatten, kamen hier durch und manchmal blieb eben etwas hier. Alles, was wir heute als DIE deutsche Kultur bezeichnen, kam irgendwann einmal nach Deutschland (damit meine ich auch die Fürstentümer, die es vorher gab).
Wer mir schlüssig erklären kann, was die deutsche Kultur so einzigartig macht, den lade ich zum essen ein!