Mehr Zuseherinteraktion: Opernballgäste können während TV-Übertragung rausgewählt werden
Hundertausende werden heute Abend wieder vor dem Fernseher sitzen, wenn es heißt: „Alles Walzer!“ Doch dieses Jahr sorgt die TV-Übertragung des Opernballs mit einer Neuerung für zusätzliche Unterhaltung: erstmals können Zuseher die prominenten Besucher des Opernballs per Televoting nach Hause schicken.
„Alle dreißig Minuten wird es eine SMS-Abstimmung geben, bei der ein Opernball-Gast rausgewählt wird“, erklärt Ball-Organisatorin Desirée Treichl-Stürgkh vor Journalisten. Sie erhofft sich durch die Einbindung der Zuseher mehr Interesse für die traditionsreiche Veranstaltung.
Damit nicht gleich diejenigen Gäste mit dem höchsten Unterhaltungspotential nach Hause müssen, erhalten unter anderem Michael Häupl, Alfons Haider und Marika Lichter je eine Wildcard. Richard Lugner erhält einhundert.
Sobald ein Gast rausgewählt wurde, werden sich die speziell engagierten Security-Mitarbeiter Ramsan (24) und Dragan (27) um die reibungslose Entfernung des Betroffenen kümmern. Dabei hat De-Eskalation höchste Priorität: „Ramsan und Dragan verabscheuen Gewalt. Doch auch sie wissen, dass sie manchmal notwendig ist“, betont Treichl-Stürgkh im Hinblick auf eventuell widerspenstige Gäste.
Überhaupt will Treichl-Stürgkh das Image des Opernballs endlich aufpolieren. Dass die Veranstaltung im Vorjahr vor allem aufgrund obskurer Gäste, rassistischer Ausfälle und sogar einer Prügelei Schlagzeilen machte, ist daher ganz in ihrem Sinn: „Um wieder jüngere Menschen anzusprechen, müssen wir den Ruf als Traditionsveranstaltung loswerden und uns in Richtung Praterdome weiterentwickeln.“
Stunden vor dem Ball laufen die letzten Vorbereitungen auf Hochtouren. In der Loge von Richard Lugner wird noch ein Schleudersitz installiert, sollte sein Stargast wie jedes Jahr feststellen, dass kein Geld der Welt eine weitere Minute mit ihrem Gastgeber wert ist. Nicht mehr lange, dann bricht in der Staatsoper die bezauberndste Nacht des Jahres an.
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