Dienstag, 17. Februar 2015

Karneval in Köln














Konsequenzen nach dem Derby

FC-FahneZoom-Ansicht

Der 1. FC Köln zieht aus den Vorfällen rund um das Spiel in Mönchengladbach Konsequenzen und trennt sich vom Fanclub Boyz. Ermittelte Täter werden sanktioniert und in Regress genommen.


Der 1. FC Köln entzieht den so genannten Boyz mit sofortiger Wirkung den Status eines Fanclubs und schließt die Gruppe aus der AG Fankultur aus. Für alle dem FC bekannten Mitglieder der etwa 40 Personen umfassenden Gruppe prüft der FC zudem in seinen dafür zuständigen Gremien noch in dieser Woche, also vor dem Heimspiel gegen Hannover 96 am Samstag, ein lokales, unbefristetes Stadionverbot, sämtliche Dauerkarten von Boyz-Mitgliedern für Heim- und Auswärtsspiele zu kündigen und alle FC-Mitglieder, die den Boyz angehören, aus dem 1. Fußball-Club Köln 01/07 e.V. auszuschließen.

Boyz verhalten sich vorsätzlich vereinsschädigend

Der FC begründet diese drastischen Maßnahmen mit dem wiederholten vorsätzlich vereinsschädigenden Verhalten aus den Reihen der Boyz. Führende Mitglieder der Gruppierung waren beim Derby in Mönchengladbach sowohl am massiven, erkennbar verabredeten Einsatz von illegaler Pyrotechnik als auch am Platzsturm nach Spielende beteiligt.

Darüber hinaus wird der 1. FC Köln Verursacher der Vorfälle, die ermittelt werden können, ebenfalls mit Stadionverboten und allen weiteren Sanktionen belegen, die dem FC als Fußball-Club möglich sind. Wie in der Vergangenheit bereits mehrfach geschehen, gehört dazu explizit auch, die Täter für etwaige Verbandsstrafen des DFB und andere durch die Vorfälle verursachten Folgekosten in Regress zu nehmen. Diese Maßnahmen gelten für jeden ermittelten Täter, unabhängig von der Zugehörigkeit oder Nicht-Zugehörigkeit zu einer Gruppe der organisierten Fanszene.

Der 1. FC Köln steht für eine bunte, lebendige Fankultur und nimmt seine Fans vor unberechtigten Vorwürfen und pauschalen Verdächtigungen jederzeit in Schutz. Der Club hat in den vergangenen Jahren in Zusammenarbeit mit Fans, Polizei und Politik eine spürbare Deeskalation erreicht, zu der die Arbeit in der AG Fankultur wesentlich beiträgt. Diese Zusammenarbeit der Netzwerkpartner ist alternativlos und wir werden sie fortsetzen.

Kein Platz für Straftäter

Doch für diejenigen, die diese Arbeit durch kriminelle Handlungen gefährden, gab und gibt es beim FC keinen Platz. Fans und ihre Gruppen tragen eine Verantwortung für den Club. Wer dieser Verantwortung nicht gerecht werden will oder kann, ist nicht erwünscht. Mit Straftätern sitzen wir nicht an einem Tisch. Nach dieser klaren Maxime hat der 1. FC Köln stets Grenzen des Dialogs und der Toleranz in der Fanarbeit gezogen.

Der 1. FC Köln handelt im Sinne der überwältigenden Mehrheit seiner Mitglieder und Fans. Daran besteht anhand der eindeutigen Reaktionen auf die erschütternden Vorfälle im Derby sowie aus zahlreichen Gesprächen mit Mitgliedern und Fans keinerlei Zweifel. Auch Gruppen und Mitglieder der aktiven Fanszene werden sich die Frage stellen müssen, ob ihre Solidarität und ihr Verantwortungsgefühl wirklich dem 1. FC Köln und dessen Team gelten. Abseits der Werte des Vereins stellt sich jeder, der sich stattdessen aus reinem Selbstzweck einer Fankultur verpflichtet fühlt, in der einzelne Gruppierungen und Personen wichtiger sind als der gesamte Club, in der aus diesem Selbstverständnis heraus Straftaten begangen werden und in der Hass auf andere Vereine und deren Anhänger bedeutsamer sind als die Liebe zum eigenen Verein. Wer so handelt und daraus nicht von sich aus die Konsequenzen zieht, den werden wir, wo immer das möglich ist, aus dem Umfeld des 1. FC Köln herausdrängen.

Nach Krawallen: FC greift durch

Fußball-Bundesligist 1. FC Köln geht bei der Aufarbeitung der Krawalle nach dem Derby bei Borussia Mönchengladbach ungewöhnliche Wege. "Der FC wertet derzeit Fotos aus Mönchengladbach aus, um die Verantwortlichen für die Vorfälle ermitteln zu können - und dokumentiert ganz bewusst die Bilder", schrieb der Verein auf seiner Homepage und zeigte dort Fotos vom Platzsturm, damit die Täter identifiziert werden.

(sid) - "Der 1. FC Köln wird Personen, die gegen Stadionordnungen, die Regeln des Fairplay oder gar Gesetze vorsätzlich massiv verstoßen, nicht verteidigen", hieß es zur Begründung: "Und wir fordern alle Fans auf, den 1. FC Köln in dieser Haltung zu unterstützen. Wer wegsieht und solche Leute deckt, lebt eine falsche Solidarität und schadet dem Klub. Deshalb veröffentlichen wir diese Bilder."

Manager Jörg Schmadtke erklärte im Express: "Es waren nicht nur eine Handvoll, es waren fast 100 Leute in Maleranzügen. Und wer diesen weißen Anzug anhat und anlässt, der ist für mich Mittäter. Punkt."

Köln droht Geisterspiel

DFB-Vizepräsident Rainer Koch sieht den Klub auch in der Pflicht. Das Verhalten der Fans sei "völlig inakzeptabel", sagte er dem kicker: "Der FC ist am Zug, die Sache restlos aufzuklären." Der Klub kündigte bereits an, "die Ermittlungen zeitnah voranzutreiben und weitere Maßnahmen zu ergreifen".

Rund 30 vermummte Chaoten waren nach dem Schlusspfiff auf den Platz gelangt und hatten sich Jagdszenen und Handgreiflichkeiten mit der Polizei und den Ordnungskräften geliefert. Zwei Randalierer wurden festgenommen, ein Polizist verletzt. Dem durch ähnliche Vorfälle vorbelasteten FC droht wohl ein Teilausschluss der Zuschauer einem Heimspiel.

Harte Konsequenzen für Fanclub 

1. FC Köln greift nach den Fan-Ausschreitungen im Derby bei Borussia Mönchengladbach hart durch. Der Klub entzog der Gruppierung Boyz den Fanclub-Status und schloss sie aus der AG Fankultur aus. Allen etwa 40 bekannten Mitgliedern will der Verein noch vor dem Heimspiel am Samstag gegen Hannover 96 ein lokales, unbefristetes Stadionverbot erteilen und sämtliche Dauerkarten für Heim- und Auswärtsspiele kündigen. Zudem werden alle Vereins-Mitglieder, die den Boyz angehören, aus dem Gesamtverein ausgeschlossen.

"Der FC begründet diese drastischen Maßnahmen mit dem wiederholten vorsätzlich vereinsschädigenden Verhalten aus den Reihen der Boyz", hieß es in einer Mitteilung: "Führende Mitglieder der Gruppierung waren beim Derby in Mönchengladbach sowohl am massiven, erkennbar verabredeten Einsatz von illegaler Pyrotechnik als auch am Platzsturm nach Spielende beteiligt."

"Mit Straftätern sitzen wir nicht am Tisch"


Auch über die Gruppe hinaus würden alle Verursacher der Vorfälle, die ermittelt werden können, mit denselben Sanktionen belegt: "Wie in der Vergangenheit bereits mehrfach geschehen, gehört dazu explizit auch, die Täter für etwaige Verbandsstrafen des DFB und andere durch die Vorfälle verursachten Folgekosten in Regress zu nehmen."

Der FC erklärte, er handele damit "im Sinne der überwältigenden Mehrheit seiner Mitglieder und Fans. Mit Straftätern sitzen wir nicht an einem Tisch."
http://www.sky.de/web/cms/de/bundesliga ... -fotos.jsp