Sonntag, 8. Februar 2015

Presse und so


Lügenpresse ?

 

 

Wer meinen Blog hier eifrig verfolgt (ein "Winkewinke" an alle Internetnerds) der weiss, dass ich mich immer wieder über die Seriosität der Medien lustig mache. Was heutzutage leider nicht mehr allzu schwer ist, weil die journalistische Qualität vieler Presserzeugnisse eher bescheiden ist. Sie unterhalten eher mit skurrilen Meldungen und sinnlosen Überschriften als dass sie mit qualitativ hochwertigen Informationen aufwarten. Und selbst die längeren Artikel und Gastkommentare sind oftmals einfach nur "Meinungen" die den Lesern als Fakten verkauft werden. Selbiges gilt für fast alle Medien, egal ob Print, Internet oder laufende Bilder. Mit anderen Worten: vieles was in den Zeitungen steht (nicht in allen natürlich) entspricht nicht wirklich der vollen Wahrheit. Einerseits, weil die Informationsflut die uns heute zur Verfügung steht dauernd mit den "neuesten" Meldungen bedient werden muss andererseits weil - und das ist viel bedenklicher - vieles als Propaganda und "Meinungsbildung" für eine bestimmte Gruppe oder Partei verwendet wird. Das geht über die parteipolitisch geführten Informationsplattformen genauso wie für die grossen Tageszeitungen, die allesamt dazu genutzt werden, den Leser in eine ganz bestimmte Richtung zu schubsen. Unabhängige Medien gibt es in Österreich so gut wie keine, höchstens Zeitungen mit mehr gut recherchierten und fundiert geschriebenen (meinungsbildenden) Artikeln.

 

Die mediale "Links-Rechts" Schlacht der letzten Wochen ist ein gutes Beispiel dazu. Beide Seiten schenkten sich nichts, beide Seiten warteten mit halblustigen Thesen und "Meinungen" auf und beschuldigten sich gegenseitig bzw. die Medien der Lüge. Das Wort "Lügenpresse" ist in diesem Zusammenhang oft von der rechten Seite geführt worden - und sie stimmt auch oft. Lustig dabei ist nur, dass man zwar immer (und in diesem Falle zurecht) unrichtige Behauptungen, Artikel und Kommentare kritisiert, sich selbst aber derselben Methoden bedient, um die eigene Anhängerschaft zu bedienen.

 

Ich will jetzt gar nicht auf den Ursprung des Wortes "Lügenpresse" eingehen, jeder mit mehr als acht Klassen Pflichtschule und einem Tanzkurs weiss das (auch wenn er es oftmals nicht zugibt, wie das mit dem Zugeben ja immer so eine Sache ist), eines will ich aber schon anbringen: man kann nicht die Gegenseite der Lüge bezichtigen und selbst - ich formuliers mal vorsichtig - wahrheitskreativ handeln. Überdies ist das Leugnen von Fakten (es gibt ja genügend Film- und Fotojournalisten die rund um die Uhr unterwegs sind) auch eher kontraproduktiv wenn man sich als seriös darstellen will. Die Fernsehdiskussion nach der PEGIDA-Demonstration ist dafür ein gutes, weil schlechtes Beispiel.

 
Es ist halt immer noch die beste Strategie eine Selbstreflexion gepaart mit harten Fakten und Aussagen bzw. Distanzierungen - samt den damit verbundenen Konsequenzen - zu betreiben als sich mit Beschuldigungen und Halbwahrheiten selber unglaubwürdig zu machen. Das gilt übrigens für beide Seiten. Ausser man will das eigenständige Denken abschaffen - die Konsequenz daraus will ich hier lieber nicht durchdiskutieren.

Hier ein Beispiel aus Deutschland:

schiewer_FB

Die heute-Show im ZDF ist eine lustige Sendung – keine Frage! Nur mit der Witzigkeit hat es dann ein Ende, wenn Personen absichtlich in ein falsches Licht gerückt werden. So hatten ja erst kürzlich die Kollegen von “Walulis sieht fern” recherchiert, wie in der heute-Show ein Zitat von Bundespräsident Joachim Gauck über die Verantwortung von Banken völlig aus dem Zusammenhang gerissen und ins Gegenteil verkehrt wurde.
Bei der gestrigen heute-Show nun wieder so ein Fall. Das Opfer ist diesmal kein Spitzenpolitiker, sondern Marlena Schiewer, die in Görlitz jugendpolitische Sprecherin der Partei “Die Linke” ist. In dem Ausschnitt der heute-Show wird es so dargestellt, als wähle sie die AfD und sehe diese als eine Art wählbare, freundliche Version der NPD. In Wahrheit hat sie aber genau dieses Wählerverhalten kritisiert und lediglich die Meinung mancher Menschen in der Umgebung zitiert. Das Original-Material stammt aus dem ARD-Nachtmagazin vom 2. September 2014. Ich habe dies in einem YouTube-Video in Bild und Ton mal kurz dokumentiert .

Und da soll noch einer sagen: "mit dem Zweiten Auge sieht man besser !" ?