Dienstag, 29. April 2014

Zuckerberg bei Plachuttas

Rührend: Hunderte Spender leeren kiloweise Zucker vor Plachutta-Restaurant

Rührend: Hunderte Spender leeren kiloweise Zucker vor Plachutta-Restaurant
Mario Plachutta kullern die Tränen, doch Wien will sie trocknen: nachdem ein slowakischer Zuckerdieb die Lagerbestände des Restaurants gegen alle Vorschriften um 50 Gramm reduziert hatte, rollt jetzt eine Welle der Hilfsbereitschaft durch die Stadt.
Hunderte Menschen kamen aus allen Ecken Wiens um Staubzucker, Kristallzucker und sogar edlen Rohrzucker vor das Restaurant an der Wollzeile zu leeren. Alt und jung, arm und reich: alle haben sie ein Herz für Plachutta, der schon so viel ertragen musste. Am Vormittag hatte sich bereits ein mehrere Meter hoher Berg vor dem Restaurant gebildet.
Die Spender wollen weder Dank noch Anerkennung. Die Gewissheit, einem notleidenden Gastronomen zu helfen, reicht ihnen völlig aus. „Als ich von der Geschichte hörte, kratze ich ohne zu zögern meine letzten Zuckervorräte zusammen. Da kann man doch nicht zuschauen“, erklärte ein älterer Herr, ehe er wieder im Dickicht der Großstadt verschwand.
Mario Plachutta selbst zeigte sich tief berührt von der Hilfsbereitschaft der Menschen: „Frühmorgens rief mich ein Mitarbeiter an und sprach von einem Zuckerberg vor dem Restaurant.“
Im Glauben, Facebook-Gründer Mark Zuckerberg wolle auch endlich seinen berühmten Tafelspitz probieren, eilte Plachutta zum Restaurant. Doch als er den riesigen Haufen Zucker erblickte, fiel er seinem Mitarbeiter um die Arme, ehe er ihn feuerte weil er ihn schon so früh angerufen hatte.
Nun will Plachutta seine verbliebenen Mitarbeiter am Glück beteiligen: „Es gibt Zucker für alle. Also, einen Teelöffel pro Person. Für Slowaken einen halben.“