Freitag, 25. April 2014

Derbies in Bulgarien: Plovdiv und Sofia

Hier zwei Berichte samt einigen Fotos von einem deutschen Forum:
 
PFC Lokomotiv Plovdiv – PFC Botev Plovdiv 0:3* (Spielabbruch)
Stadion Lokomotiv
5.000 Zuschauer (1.200 Gäste)

*= Abbruch in der 41. Minute (0:3 Wertung durch Verband)

An diesem Samstag stand das letzte Plovdiv-Derby der Saison auf dem Programm. Diesmal wurde wieder in Plovdiv gespielt, nachdem das letzte Derby nach Sofia verlegt wurde (Grund: Abriss/Neubau vom Botev Stadion). Loko´s aktive Szene ist leider seit einigen Monaten nicht mehr bei Heimspielen aktiv, da gegen den Besitzer/Präsidenten des Clubs gestreikt wird. Der “harte Kern” der Lokomotiv Fans kommt nicht mehr ins Stadion, um den Verein zu supporten, doch dies sollte genau an diesem Wochenende anders werden. Zum heutigen Derby war die Haupttribüne gut gefüllt, der Fanblock von Lokomotiv ebenfalls. Von Botev waren ca. 1.200 Fans vor Ort, die für gute Stimmung sorgten. Im Lokomotiv-Sektor hingen keine Zaunfahnen, dafür Transparente gegen die Clubführung. Das ganze Spiel über, gab es immer wieder Rufe gegen den Präsidenten. Der Support war auf beiden Seiten gut, teilweise sehr gut. Viele Schmährufe und Gesänge gegen den Gegner wurden ebenfalls zum besten gegeben. Einige Zeit nach Anstoß folgte dann eine Spielunterbrechung, nachdem unheimlich viele Böller, einige Rauchtöpfe, Rauchbomben und Bengalos auf den Rasen flogen. Die Spielunterbrechung hielt eine Weile an. Während der “Pause” stieg die Dezibelzahl ordentlich an. Beide Seiten legten mächtig los. Wenig später dann erneute “Störaktionen”, mit ein wenig Pyrotechnik. Es folgte erneut eine Unterbrechung. Die Lage spitzte sich zu. Beide Seiten begannen, sich mit Leuchtraketen zu beschießen, kurz darauf flog eine Art Gas-Bombe, wie man erfuhr, aus dem Botev Sektor Richtung Loko-Fans. Loko´s Fans rasteten nun aus, und es folgten Rangeleien am Pufferblock. Ein erneuter Wurf eines dieser “Bomben” flog Richtung Lokomotiv-Fans, was zur Folge hatte, dass das Spiel dann zum dritten Mal unterbrochen wurde. Nach etwa 20 Minuten folgte dann die Bekanntgabe, dass das Derby nicht weitegespielt wird. Spielabbruch in der 41. Minute! Lokomotiv feierte, Botev pöbelte und Lokomotiv verließ schließlich nach Aufforderung der Polizei das Stadion. Loko wurde mit einer Strafe von rund 5.000 € und drei Heimspielen ohne Zuschauer bestraft! Botev erhielt für die Molotovcocktails eine Strafe von rund 2.500 €.

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PFC Levski Sofia – PFC CSKA Sofia 1:3
Stadion Vasil Levski (Nationalstadion)
9.000 Zuschauer

Am Ostermontag stand das nächste Sofia Derby an. Die Vorzeichen für Levski waren nicht die besten. Ausgerechnet zum 100-jährigen Vereinsbestehen spielte die Mannschaft eine sehr schwache Saison. Die Fans waren natürlich sauer, vorallem da man die letzte Spiele gegen den Erzrivalen CSKA verloren hatte, was sich auch diesmal wiederholen sollte. Beim Derby diesmal knappe 9.000 Zuschauer, auf beiden Seiten etwa die gleiche Anzahl an Supportern. Support war auf beiden Seiten gut, Mitmachquote wie üblich sehr hoch. CSKA vielleicht ein wenig besser, allerdings schwer zu beurteilen. Levski präsentierte zwei sehr gute Choreos, dazu eine nette Pyroshow, die zu überzeugen wusste. CSKA auch mit netter Choreo, allerdings hatte Levski in Sachen Choreo die Nase vorn. CSKA ging in Führung, alles sah nach einer erneuten Niederlage aus. Doch plötzlich zappelte der Ball im Netz von CSKA. Ausgleich von Levski. Die Hoffnung unter den Levski-Fans war wieder da. Der Block war nun ordentlich am durchdrehen. Immerwieder flogen Leuchtspuren durch das Stadion. Kurz darauf schoss CSKA das 2-1, wenige Minuten später gar das 3-1! Trauer im Levski-Sektor, pure Erleichterung unter den CSKA Anhängern. Schon nach dem 1:2 schlug die Stimmung im Levski-Block um, und allerlei Gegenstände flogen auf die Cop´s. Die Fans drehten nun richtig durch. Die Cop´s zogen sich teilweise sogar zurück. Danach ging Levski auf den Platz und es gab kleinere Reibereien. Die Atmosphäre war nun sehr aufgebracht. Sitze, Stangen und alles was man bekommen konnte flog Richtung Polizei. Nach dem Derby blieb es wohl weitesgehend ruhig.
 
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