Neuer Stadtteil am Verteilerkreis
Mit der Verlängerung
der U1 in Favoriten soll am Verteilerkreis ein neuer Stadtteil entstehen. Die
Stadt Wien plant neben Geschäften und Bürotürmen auch eine
Park-and-Ride-Anlage. Die ASFINAG will ihre Bürostandorte im neuen Stadtteil
konzentrieren.
85.000 Fahrzeuge sind
täglich am Verteilerkreis Favoriten unterwegs. Mit der Neugestaltung soll der
Verkehrsknotenpunkt künftig entlastet werden. Das Gebiet um das Alte Landgut
werde durch die Erweiterung der Fachhochschule, den Bau von 900 neuen Wohnungen
im nahe gelegenen Viola-Park und die U1-Verlängerung immer mehr zu einem
lokalen Zentrum.
„Trotz dieser Entwicklungen fehlt dem Gebiet
eine urbane Mitte. Diese wollen wir nun schaffen, ein neues Zentrum für den 10.
Bezirk“, versicherte Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne).
Neuer Stadtteil mit Hotel
„Es entsteht ein neuer
Stadtteil mit einem Hotel und Geschäften, möglicherweise ein Studentenheim. Es
wird ein zentraler Platz mit Umstiegsmöglickeiten auf die U-Bahn. Der
Verteilerkreis wird auch mit zwei Stegen mit der Fachhochschule verbunden“,
fasste Vassilakou gegenüber „Wien heute“ zusammen.
Der städtebauliche
Wettbewerb zur Findung des Leitbildes für das Alte Landgut ist seit einigen
Tagen abgeschlossen, ein Siegerprojekt gibt es bereits. „Heute sieht jeder in
diesem Ort eine staubbelastete Verkehrsinsel, in Zukunft wird der
Verteilerkreis ein urbaner Knoten mit städtischem Leben und Identität sein“,
versprachen die Architekten des Siegerprojekts, Willi Frötscher und Christian
Lichtenwagner.
Unter anderem sind
Bürotürme mit bis zu 70 Meter Höhe vorgesehen, ein „markantes Ensemble“ soll
gebildet werden, hieß es am Donnerstag von den Architekten. Ein
Umwidmungsverfahren steht noch aus, die Baubewilligung muss eingeholt werden.
Ein Baubeginn für den neuen Stadtteil könnte 2018 erfolgen.
ASFINAG plant neue Zentrale
Die ASFINAG will ihre
Konzernzentrale im neuen Stadtteil ansiedeln und ihre derzeit drei Standorte in
Wien zusammenfassen. Auf rund 8.000 Quadratmeter Fläche werden dann am
Verteilerkreis etwa 550 Mitarbeiter tätig sein. „Für uns ist eine bessere
Vernetzung von Individualverkehr und öffentlichem Verkehr wichtig. Beim
Verteilerkreis Neu trifft ab 2017 die A23 auf die U1. Man erreicht die
Innenstadt von dort dann öffentlich in 15 Minuten“, so ASFINAG-Vorstand Klaus
Schierhackl.
Anrainer und
Interessierte können die zum Städtebaulichen Wettbewerb Verteilerkreis
eingereichten Modelle noch bis zum 10. April im Foyer der Fachhochschule Campus
Wien (Favoritenstraße 226) begutachten.
U1-Tunnelanstich an tiefster Stelle
Bei der zukünftigen
U-Bahn-Station „Altes Landgut“ am Verteilerkreis gehen die Arbeiten voran. Mit
rund 30 Meter unter der Erde wird am Verteilerkreis der tiefste Punkt des
Wiener U-Bahn-Netzes erreicht, vor kurzem wurde der Tunnelanstich Richtung
Reumannplatz vorgenommen - mehr dazu in U1-Tunnelanstich direkt unter der
Tangente (wien.ORF.at; 19.3.2014).
Beim Viola Park direkt
neben der Generali Arena werden in den nächsten Jahren auf zwölf Hektar rund
800 Wohnungen für 1.800 Menschen vorgesehen. Insgesamt ist in Wien auf sieben
Arealen Wohnraum für rund 33.000 Menschen vorgesehen - mehr dazu in Wien
wächst: 13.400 neue Wohnungen (wien.ORF.at; 4.10.2013).