Sonntag, 16. Februar 2014

München ist blau - oder so halt

[...] In der Zug-Rückreise von Fußballfans des TSV München von 1860, die nach der 0:2-Niederlage ihrer Mannschaft aus Ingolstadt im RB 59107 nach München zurückfuhren, kam es zu Ausschreitungen. Dabei wurden elf Polizeibeamte und zwei Bahnsicherheitsmitarbeiter verletzt und zahlreiche Sachbeschädigungen begangen.

Nachdem bereits die Anreisephase zum Spiel von aggressiver Grundstimmung geprägt war und es zu Beleidigungen gegen Bundespolizisten sowie Klebeaktionen und Rauchen im Zug gekommen, zudem im Bahnhof in Ingolstadt mehrfach Pyrotechnik gezündet worden war, eskalierte die Situation auf der Rückfahrt vor dem Bahnhof Petershausen.

Rund 600 Reisende, darunter auch Kinder und ältere Personen, nutzten den RB 59107, der Ingolstadt gegen 21:45 Uhr verlies. Kurz vor Petershausen nahmen Beamte im Obergeschoss eines Doppelstockwagens gegen 22:30 Uhr Rauchgeruch wahr. Als sie nach dem rechten sehen wollten, wurden sie, zum Teil von vermummten Hooligans angegriffen, teilweise auch mit Flaschen beworfen. Zur Abwehr der Angriffe wurden Schlagstöcke und Pfefferspray eingesetzt. Aus Eigensicherungsgründen verließen die Beamten in Petershausen den Wagon, wo erneut Flaschen gegen sie geworfen wurden. Elf Beamte wurden leicht verletzt, sie konnten ihren Dienst aber fortsetzen.

In Petershausen wurden nach Sperrung des Zugverkehrs Polizeikräfte, unter anderem der Bayerischen Landespolizei sowie Rettungsdienst herangeführt. Nachdem sich die Lage beruhigte, setzte der RB 59107 seine Fahrt fort. Nach Ankunft des Zuges auf Gleis 26 des Münchner Hauptbahnhofes kam es erneut zu Ausschreitungen.

Dabei wurden zwei Bahnsicherheitsmitarbeiter von einem 28-Jährigen aus Unterschleißheim verletzt. Der Mann, der als „Gewalttäter Sport“ geführt wird, zudem 1,48 Promille Atemalkohol hatte, griff die beiden mit Sprungtritten an und verletzte sie. Bundespolizisten unterbanden die Attacke und nahmen den Mann fest.

Gegen einen 34-Jährigen aus Berg am Laim, der festgenommen worden war, ermittelt die Bundespolizei wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Er warf sich wiederholt mit voller Kraft gegen Beamte, die eine Polizeikette beim Selektieren der Fans bildeten, lies sich mehrfach provozierend zu Boden fallen und schlug wild um sich.

Nach der Ankunft wurden im Wagon zahlreiche Sachbeschädigungen festgestellt. Unter anderem waren Toilettentüren eingetreten und Deckenverkleidungen beschädigt und der gesamte Wagon massiv verunreinigt. Am Starnberger Flügelbahnhof gingen Scheiben zu Bruch [...]

| region-muenchen.de | 15. Februar 2014 |

Beamte fliehen aus Zug

Randale von Löwen-Fans: Elf Polizisten verletzt