Sonntag, 27. Dezember 2015

Zeitzeugen Hitlers: Constanze Manziarly

Constanze Manziarly (* 14. April 1920 in Innsbruck; † vermutlich 2. Mai 1945 in Berlin) war eine österreichisch-griechische Diätassistentin. Während des Zweiten Weltkriegs war sie von 1944 bis 1945 die Diätköchin von Adolf Hitler und gehörte im Frühjahr 1945 zu den letzten im Berliner Führerbunker anwesenden Angestellten. Constanze Manziarly wurde als Tochter eines griechischen Vaters und einer Tiroler Mutter in Innsbruck geboren. Nach dem Abschluss der Realschule erlernte sie trotz ihres eigentlichen Berufswunsches ‚Lehrerin‘ auf der örtlichen Haushaltsschule den Beruf einer Diätassistentin und war ab dem 13. September 1943 im Kurheim Zabel in Bischofswiesen in Oberbayern angestellt.
Im Sommer 1944 lernte Manziarly in Bischofswiesen die dort zur Kur weilende Sekretärin Hitlers, Christa Schroeder kennen und freundete sich mit ihr an. Schroeder riet ihr, sich auf die offene Stelle der bisherigen Köchin Helene von Exner zu bewerben, die durch Exners Entlassung freigeworden war. Manziarly trat die Stelle als Diätköchin im Führerhauptquartier in der Wolfsschanze am 8. Mai 1944 an.
Manziarly gehörte ab Anfang 1945 zu den letzten im Berliner Führerbunker anwesenden Angestellten. Im Vorbunker der Anlage wurde ihr eine kleine Küche zugewiesen, sie war sowohl bei den Abendessen als auch bei den Teerunden anwesend. Neben Traudl Junge und Gerda Christian weigerte sie sich, Hitlers Anweisung, die Stadt zu verlassen, Folge zu leisten.
Die Angaben über den Tod von Constanze Manziarly sind widersprüchlich. Sie war Angehörige der von SS-Brigadeführer Wilhelm Mohnke angeführten Gruppe, die am 1. Mai 1945 gegen 20.30 Uhr einen Ausbruch aus dem Bunker unternahm. Der überwiegende Teil der Literatur gibt für den Tag darauf einen Selbstmord durch die Einnahme einer Zyanidkapsel an, während sie laut Traudl Junges Memoiren zuletzt in Begleitung zweier sowjetischer Soldaten gesehen wurde und seitdem als verschollen gilt.