Montag, 17. August 2015

Zickenkrieg ?



Zickenkrieg im linken Fussballager ?


Der neue Ballesterer ist heraussen und ich habe ihn  mir zufällig angesehen. Nicht dass ich jetzt ein so grosser Fan dieses Magazins bin, seine eindeutig antidemokratische Linkslastigkeit lässt mich immer wieder fragen, warum ich ihn lesen, aber diesmal hat mich die Ausgabe etwas irritiert (und das mag schon was heissen bei dieser Zeitschrift). In der Kolumne „Google is your Friend“ in Form vom „Tiger von Eschnapour“ gehen die AutorInnen des Ballesterers (ihr seht, es ist gegendert) auf ihre normalerweise sorgsam gehätschelten Lieblingsfussballanhänger ihres Lieblingsfussballvereines, des Wiener Sport©klubs los. Sie unterstellen der Vereinsführung bewusste Täuschung mit dem Namen Ibrahimovic – wir erinnern uns: PSG war im Sommer Testspielgegner in Dornbach – sowie Geldgier. Letztere mit der überraschenden Feststellung, dass 25 EURO für sichteingeschränkte Stehplätze schon etwas happig wären. Da ist dann auf einmal die bisher immer so hochgelobte „Oldschooltribüne“ oder das „Flair des echten Arbeitersportes“ auf einmal Ausbeutung. Interessant.

Auch die Attacke wegen des Einspielens der französischen Hymne – wir erinnern uns dass die „Marseillaise“ im Jahre 1794/95 von einem bretonischen Marineleutnant komponiert und als Kampflied der Franzosen verwendet wurde (die eigentliche Revolutionshymne war ja „ah, c´a ira“) und der eigentlich gegenläufigen „No Nation, No Border“ Philosophie des WS©K Anhangs ist belustigend. Weil es ja urkomisch ist, einerseits eine antinationalistische Linie zu fahren und vor allem überall heraushängen zu lassen und andererseits bei einer der markantesten Nationalhymnen mitzuschunkeln. „aux armes, nous sommes les marseillaise, et vous allons gagnier“ – ist da wohl gründlich missverstanden worden. Nur weil da das Wort „Marseillaise“ vorkommt hat das nix mit der Hymne zu tun. Kann aber in einer Szene leicht passieren, die ja von sich selbst behauptet, mit „ULTRA´“ nichts am Hut zu haben.

Dasselbe gilt ja auch für den Ballesterer, der für sich in Anspruch nimmt, eine alternatives Magazin für gepflegten Fussball zu sein. Stimmt ja auch, sie kriechen nur all jenen kräftig in den Popsch, die für sie politisch korrekt sind. Weil – alle heiligen Zeiten einen lustigen Artikel über Livorno, TeBe oder andere furchtbar wichtige Fussballvereine und deren „beeindruckenden“ Kurven ist ja nix anderes als Popschkraulen. Hierzulande weiss jeder Ultra, dass TeBe in Wirklichkeit weniger Fans hat als Red Star Penzing (und damit will ich dem RSP nicht zu nahetreten) und die guten Zeiten von Livorno auch schon lange vorbei sind.

Auch die Celtic ist nur deswegen ein grosser Verein weil die Rangers ihnen diesen Rang nicht mehr streitig machen können. Trotzdem werden sie noch zehn Jahre brauchen, ehe sie genausoviele Titel haben wie die Rangers. Lustig eigentlich, dass ein erzkonservativ-katholischer Verein mit Separationsabsichten zu einer Idealmannschaft für Linke geworden ist. Selbiges gilt auch für Athletic Bilbao oder Barca.

Aber gut, dass passiert halt – und ist auch bei den Rechtsaussen nicht anders – wenn politische Aktivisten glauben, sie verstünden Fussball und deren Szenen. Aber zurück zum Artikel im Ballesterer:

Irgendwie drängt sich mir hier der Verdacht auf, dass im Hause „Linkskorrekt“ der Haussegen irgendwie schief hängt, irgendwer möchte sich nicht vom anderen die Welt erklären lassen. Oder der andere versteht nicht, warum es nimmer funktioniert. Keine Ahnung, aber es ist für mich weiter ein Zeichen, dass sich der Ballesterer immer mehr von seinem Zielpublikum abwendet bzw. sich das Zielpublikum nicht mehr mit ihrem Zentralorgan identifiziert. Die immer gleichen Geschichten über die immer gleichen, politisch korrekten Fussballvereine bzw. deren Szenen nerven halt irgendwann einmal.

Das ist ja so wie mit dem Essen: man kann noch so gerne Bohnensuppe essen, wenn du sie täglich bekommst kannst du sie irgendwann einmal nimmer sehen. Aber nunja, die Welt ist bekanntlich eine Scheibe und wir haben uns alle immer voll toll lieb.


P.S.: Nazis find ich immer noch scheisse !